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Big Data auch bei SønderjyskE ein Mitspieler

Big Data auch bei SønderjyskE ein Mitspieler

Big Data auch bei SønderjyskE ein Mitspieler

Hadersleben/Haderslev
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Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Neue Analytiker: Der dänische Pokalsieger agiert nach dem Einstieg von US-Investor Platek auf dem Transfermarkt mittlerweile anders.

Ein positives Fazit zieht Hans Jørgen Haysen nach dem längsten Sommertransferfenster aller Zeiten. 

„Wir haben im Großen und Ganzen das umsetzen können, was wir uns für dieses Fenster erwartet und erhofft hatten“, sagt der SønderjyskE-Sportchef im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Für ihn war es nicht nur aufgrund der Länge der Sommertransferperiode außergewöhnlich. Nach dem Einstieg von US-Investor Robert Platek sitzen Hans Jørgen Haysen und Direktor Klaus Rasmussen nicht mehr alleine auf der Kommandobrücke.

„Es ist nur logisch, dass die Geschäfte anders laufen, wenn am Ende des Tisches ein anderer sitzt und die Geldbörse aufmachen muss. Wir führen laufend Gespräche, was Sinn macht und was nicht“, so der Sportchef.

SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen und Sportchef Hans Jørgen Haysen stehen nicht mehr alleine auf der Kommandobrücke. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Auch bei SønderjyskE werden Entscheidungen auf dem Transfermarkt weniger nach Bauchgefühl und verstärkt auf der Grundlage von Fakten getroffen. Big Data gibt es mittlerweile auch bei SønderjyskE, nachdem Eigentümer eine Gruppe von Analytikern mitgebracht hat.

„Zum Glück sind Ressourcen hinzugekommen, die uns Entscheidungen auf einer noch besseren Grundlage ermöglichen. Wir haben die Möglichkeit, Zahlen besser anzuwenden“, sagt Haysen, der aber nicht grundlegend anders auf dem Transfermarkt agiert: „Das eine sticht nicht das andere aus. Wir befinden uns in einem konstruktiven Dialog. Wenn wir mit unseren fachlichen Kompetenzen und unseren Augen zu einem  Resultat kommen, das von den Zahlen unterstützt wird, sind die Chancen größer, dass wir ins Schwarze treffen.“

Ob das unterm Strich den Ausschlag zugunsten von Ogenyi Onazi und gegen Ayo Simon Okosun vom FC Midtjylland gab, will der Sportchef nicht kommentieren und sei mal dahingestellt.

OB hat am Ende das Rennen um  Okosun  gemacht. Auch SønderjyskE hatte sich um den Mittelfeldspieler bemüht, doch der dänische Pokalsieger hatte sich bereits vor dem „Deadline Day“ aus dem Rennen zurückgezogen.

Alexander Bah kann zu seinem Nationalmannschaft-Debüt kommen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

„Das sind zwei starke Mittelfeldspieler, die hier im Spiel waren, und die Wahl ist auf Onazi gefallen – das ist auch kein Schlechter“, meint Haysen: „Im Fall Okosun spielt auch der abgebende Part eine Rolle. Der kann auch ein Hindernis sein, und dann muss man eben woanders suchen.“

Der Poker um Okosun war bereits vor einigen Tagen für SønderjyskE erledigt, der Poker um Alexander Bah zog sich bis Ende des Transferfensters. Europa-League-Teilnehmer Slavia Prag bemühte sich bis zuletzt um den 22-Jährigen, doch es scheiterte am Ende an der Ablösesumme. 1,5 Millionen Euro waren von SønderjyskE gefordert, und die Summe soll am Schlusstag noch gestiegen sein, als es nicht mehr möglich war, einen Ersatz zu holen.

„Klubs und Summen werde ich nicht kommentieren, aber es gab ein Angebot für Alexander Bah. Wir haben uns aber nicht auf die Summe einigen können, die wir für die richtige halten und freuen uns, dass Alexander Bah weiter SønderjyskE-Spieler ist. Er ist ein wahnsinnig guter Fußballer und megawertvoll für uns“, so der Sportchef, der noch die Möglichkeit hat, vertraglose Spieler zu verpflichten: „Das ist jetzt kein Thema. Das könnte sich bei Verletzungen ändern. Wir werden die Augen offen halten, aber wir haben nicht vor, in den nächsten drei Monaten Spieler zu holen, die ohne Vertrag dastehen.“

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