Natur und Umwelt

Die Seeadler fühlen sich im südlichen Margrethenkoog pudelwohl

Die Seeadler fühlen sich im südlichen Margrethenkoog pudelwohl

Seeadler fühlen sich im südlichen Margrethenkoog pudelwohl

Hoyer/Højer
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Zwei erwachsene Seeadler halten Ausschau nach Futter. Foto: Per Alnor Kjær, Naturstyrelsen

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Die Naturverwalter sichteten im südlichen Margrethenkoog bei Hoyer binnen kurzer Zeit 13 Exemplare. Bei vielen der majestätischen Greifvögel handelt es sich um Jungvögel. Für die älteren unter ihnen beginnt Mitte Februar die Brutsaison.

Die Seeadler sind im Winterhalbjahr entlang der Wattenmeerküste allgegenwärtig. Das gilt nicht zuletzt für die Flächen der Naturbehörde im südlichen Teil des Margrethenkoogs, wie die Naturbehörde Wattenmeer berichtet. Während der vergangenen Jahre sind es dort markant mehr Seeadler geworden.

Somit erspähten Naturverwalter Martin Brink und sein Kollege jüngst auf einer Runde im Koog binnen eineinhalb Stunden 13 Seeadler.

Eigentlich hatten die Naturverwalter bei dieser Tour das Hauptaugenmerk auf die Wassermassen gerichtet, um die Nässe mit Blick auf die bevorstehende Brutsaison der Wiesenvögel zu regulieren.

In der feuchten Landschaft stahlen die großen Greifvögel jedoch zeitweise dem ursprünglichen Anliegen die Show und zogen die Blicke auf sich.

Greifvögel schnappen sich Enten

„Die 13 Exemplare gehören schon mit zu der höchsten Anzahl, die wir dort gesehen haben“, sagt Martin Brink im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. „Es gibt ja im Margrethenkoog viele Enten und Gänse, und die Seeadler sitzen im Prinzip mitten in ihrer Speisekammer.“

In dieser gibt es momentan allerhand zu holen, und es mangelt nicht an Nachschub. Dort decken sich derzeit 10.000 bis 20.000 Pfeifenten und manchmal auch große Mengen an Weißwangengänsen und andere Gänse mit Futter ein.

„Das bedeutet Futter für den Seeadler, der sich zum Glück nur einen geringen Teil der Vögel in diesem Gebiet schnappt“, so Brink.

Seeadler auf Beutejagd Foto: Per Alnor Kjær, Naturstyrelsen

Gruppentreffen in der Marsch

„Wenn die Seeadler sich im Koog und an anderen Stellen im Wattenmeer mit Nahrung eingedeckt haben, finden viele von ihnen in unterschiedlich großen Scharen zusammen, um in kleineren Gehölzen in der Gegend zu übernachten“, erläutert Brink.

Das sei auch eine neue Entwicklung, da es den Greifvögeln eigentlich an Wäldern fehlen würde. Sie haben ihre Horste in hohen Bäumen.

Auch im Umfeld des Margrethenkoogs würden Seeadler-Paare zum Brüten zusammenfinden. Schon im Januar könne man beobachten, wie die alten, fruchtbaren Vögel zu Pärchen werden. Die Brutsaison beginnt Mitte Februar. Brink berichtet, dass die Greifvögel auch aus anderen Teilen des Landes und aus Norwegen Kurs auf die Marsch nehmen.

Ein Gipfeltreffen von sechs Jungvögeln Foto: Per Alnor Kjær, Naturstyrelsen

Fliegende Türen in der Marsch

Die majestätisch durch die Landschaft gleitenden Seeadler werden auch als fliegende Türen bezeichnet. Ihren Spitznamen haben sie ihren breiten Flügeln und ihrer fast rechteckigen Flugsilhouette zu verdanken.

Bei vielen der Seeadler im Margrethenkoog würde es sich um noch nicht geschlechtsreife Jungvögel handeln. Wer das Naturschauspiel beobachten will, hat dazu vom Hoyer Deich beim Kleigraben und vom Grenzweg zwischen Dänemark und Deutschland sowie vom neuen Aussichtsturm auf der Wiedauschleuse die Möglichkeit.

Im südlichen Teil des Margrethenkoogs ist der Zutritt verboten. Die Seeadler gruppieren sich laut Brink insbesondere im Winter.

Den Pfeifenten gefällt es im Margrethenkoog. Foto: Per Alnor Kjær, Naturstyrelsen

Tag der Adler in Ballum

Am landesweiten Tag der Adler, am Sonntag, 26. Februar, gibt es zwischen 10 und 14 Uhr an der Ballumer Schleuse die Möglichkeit, durch Fernrohre einen Blick auf die Greifvögel zu werfen.

Der Dänische Ornithologische Verband lädt zu der Veranstaltung ein und hofft, dass sich die Seeadler auf dem Ballumer Vorland zeigen, wo es einen reichhaltigen Bestand an rastenden Enten und Gänsen gibt. Die Vogelkundigen erwarten die Gäste am Ende von Ballum Slusevej.

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