Minderheiten

Europeada könnte 2024 im Grenzland ausgetragen werden

Europeada könnte 2024 im Grenzland ausgetragen werden

Europeada könnte 2024 im Grenzland ausgetragen werden

Ruwen Möller, Flensborg Avis/kj
Flensburg/Apenrade
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Die Mannschaft der dänischen Minderheit in Deutschland bei der Europeada in Kärnten 2022. Foto: Mihaly Laszlo/Europeada

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Wenn es nach FUEN-Präsident Loránt Vincze geht, findet die nächste Europeada – die Fußball-Europameisterschaft für Minderheiten – in zwei Jahren in Deutschland statt. Die dänische Minderheit ist als Gastgeber im Spiel. Davon könnte das deutsch-dänische Grenzland profitieren.

Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Aber die Zeichen stehen gut, dass die nächste Europeada in zwei Jahren in Deutschland stattfinden wird. Dann könnte die dänische Minderheit Gastgeber sein. Das berichtet „Flensborg Avis“.

FUEN-Vorsitzender Loránt Vincze, dessen Organisation hinter der Fußball-Europameisterschaft für Minderheiten steht, sagte dazu:

„Die UEFA-Europameisterschaft 2024 wird in Deutschland ausgetragen, also ist es naheliegend, dass auch die Europeada in Deutschland gespielt wird. Die Sorben in der Lausitz waren bereits Gastgeber (2012, Anm. d. Red.), daher denke ich, dass die dänische Minderheit in Deutschland ein naheliegender Gastgeber wäre.“

Mehrere Minderheiten als Gastgeber

Auch Gösta Toft von der deutschen Minderheit in Nordschleswig findet die Idee gut und schlägt vor, ein grenzüberschreitendes Turnier daraus zu machen, gemeinsam mit den Nordschleswigerinnen und Nordschleswigern.

„Das wäre großartig für das Grenzland. Wir sollten auch die Friesen und Sinti und Roma aus Schleswig-Holstein dabeihaben. Auf diese Weise wird die Europeada einzigartig und gut für alle vier Minderheiten in unserer Region. Und hier in Nordschleswig können wir vielleicht eine Euphorie über ein neues Team erzeugen“, so der Vizepräsident der FUEN.

In diesem Jahr konnte die deutsche Minderheit aus Nordschleswig keine Mannschaft stellen.

Deutsche Minderheit verhalten

Bereits 2020 wollte die deutsche Minderheit in Nordschleswig die Europeada ausrichten – als Highlight der 2020-Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum der Grenzregion. Doch bei der Bewerbung hatten die Kärntner-Slowenen schließlich die Nase vorn und richteten nach zwei Jahren Corona-Pause das Turnier schließlich in der vorigen Woche aus.

„Das wäre damals eine tolle Sache gewesen, aber 2024 ist die Situation für uns eine ganz andere“, sagt der Abteilungsleiter des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig, Thore Naujeck.

„Wir waren damals traurig, dass wir die Zusage nicht bekommen haben, aber wir sind keinesfalls beleidigt. Wir wollen uns daher gerne mit den verschiedenen Vertretern zusammensetzen, um die Möglichkeiten zu erörtern“, sagt Naujeck dem „Nordschleswiger“.

Obwohl das Team Nordschleswig in diesem Jahr absagen musste, hofft Naujeck, dass die Deutsch-Nordschleswiger nächstes Mal wieder eine Mannschaft stellen können – egal wo das Turnier ausgetragen werden sollte.

 

Gösta Toft will sich nun mit allen Minderheiten in der Grenzregion in Verbindung setzen und alle Möglichkeit erörtern.

Wenn es mit dem Grenzland als Austragungort klappen soll, müssen sich alle Beteiligten so schnell wie möglich einigen, denn es bleiben nur zwei Jahre für die Vorbereitung und nur wenige Monate bis zum nächsten FUEN-Kongress.

Vom 29. September bis zum 2. Oktober werden die Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Minderheiten in Berlin zusammenkommen und eine Entscheidung über den Austragungsort treffen.

 

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