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Studium in Sonderburg: Anna-Sophia wird zur Ingenieurin

Studium in Sonderburg: Anna-Sophia wird zur Ingenieurin

Studium in Sonderburg: Anna-Sophia wird zur Ingenieurin

Sonderburg/Sønderborg
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Die 23-Jährige Anna-Sophia Skiffard Becher in der Bibliothek des Sonderburger Campus. Hier gibt es Arbeitsplätze, Bücher und Bäume. Foto: Sara Eskildsen

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Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für ein Ingenieur-Studium in Sonderburg. Anna-Sophia Skiffard Becher ist eine von ihnen. Wieso hat sie den Campus am Alsensund gewählt?

Im Juli 2020 ist Anna-Sophia Skiffard Becher von Aarhus nach Sonderburg gezogen, um Ingenieur-Wissenschaften zu studieren. Für das Studium an der Süddänischen Universität (SDU) auf dem Campus am Alsensund gab es mehrere Gründe, verrät die Studentin im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

„Ich habe mein Abitur am Technischen Gymnasium gemacht, und für ein Studium kamen für mich Aalborg, Aarhus oder Sonderburg infrage. Für Sonderburg war ein Argument, dass der komplette Unterricht auf Englisch vor sich geht und das Umfeld wesentlich internationaler ist. In Aalborg wird beispielsweise auf Dänisch unterrichtet“, so die 23-Jährige, die sich innerhalb der Ingenieurwissenschaften für das Studienfach Innovation und Business entschieden hat.

Geburt und Studium in Sonderbug

Mittlerweile studiert sie im vierten Semester. Neben den fachlichen Gründen gab es auch eine persönliche Komponente, nach Sonderburg zu gehen.

„Ich bin in Sonderburg geboren. Mein Vater war damals Soldat an der Kaserne und meine Mutter hat als Krankenschwester gearbeitet. Ich kam im Sonderburger Krankenhaus zur Welt. Danach sind meine Eltern aber nach Aarhus gezogen, um näher an der Familie dran zu sein. Insofern fand ich es auch aus diesem Aspekt irgendwie lustig, in Sonderburg zu studieren.“

Anna-Sophia Skiffard Becher wohnt in einem Sonderburger Studentenwohnheim. Der große Hörsaal ist einer von mehreren Unterrichtsräumen am Sonderburger Campus. Foto: Sara Eskildsen

Ausschlaggebend für den Campus in Sonderburg war laut Anna-Sophia Skiffard Becher ein Studienpraktikum in Sonderburg.

„Das waren drei Tage im Herbst, in denen man hier an der Uni den Alltag der Studierenden miterleben konnte. Unterricht, mit Studenten reden, erleben, wie es hier ist. Ich fand es genial, dass alles auf Englisch war. Denn viele Unternehmen setzen voraus, dass man die Fachbegriffe auf Englisch kann. Hier lernt man das ganz automatisch, denn alles läuft ausschließlich auf Englisch.“

„Es gibt nicht so ein Noten-Wettrennen“

Auch die Stimmung unter den Studierenden überzeugte die Studentin. „Hier sind alle irgendwie am Boden geblieben, und man hilft einander.“

Rund ein Jahr vor Studienbeginn traf sie eine Entscheidung für Sonderburg und bewarb sich für ein Zimmer im Studienkollegium. „Das hat alles gut geklappt, ich wohne zehn Minuten vom Seglerhafen und vom Strand entfernt“, so die 23-Jährige. „Ich konnte im Juli schon einziehen, und das Studium hat im September begonnen.“

 


Die Lebensqualität in Sonderburg sei hoch. „Es gibt ein sehr vielfältiges Freizeitangebot. Man kann Squash spielen, Segeln, Rudern, Badminton und Tennis spielen und man hat ganz viel Natur“, sagt die Studentin.

Um anderen den Studien-Anfang in Sonderburg zu erleichtern, ist sie Teil eines Willkommensteams der Uni.

„Generell ist der Zusammenhalt am Campus sehr gut. Mathe und Statistik können ganz schön herausfordernd sein. Da ist es gut, wenn es Lerngruppen gibt, in denen man sich gegenseitig helfen kann. Das ist absolut unverzichtbar, wenn man ein Ingenieurs-Studium durchläuft. Wir haben einige schwere Fächer, da muss man sich unterstützen.“

Außerdem gebe es auch zu den Studierenden anderer Fachrichtungen einen guten Kontakt.

Direkte Zusammenarbeit mit Unternehmen

Ein weiteres Plus sei der direkte Kontakt zu den Unternehmen vor Ort. „Es gibt pro Semester eine Semesterarbeit, die in Zusammenarbeit mit Firmen vor Ort geschrieben wird. Das Unternehmen kommt mit einem konkreten Problem, und wir entwickeln eine Lösung“, so die Studentin.

Sie nennt ein Beispiel: „Ich habe im dritten Semester in meiner Semesterarbeit für ein Unternehmen ein Projekt entwickelt, wie man mit Virtual Reality Maschinenpräsentationen vornehmen kann. Wie man Angestellte an neuen Maschinen einarbeiten will, kann man das mit virtuellen Präsentationen machen, anstatt mit Menschen. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn es Maschinen sind, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern.“

Auch die Zusammenarbeit mit Linak und Danfoss sei ein großes Plus. „Da erhalten wir wichtige Einblicke.“

Anna-Sophia Skiffard Becher mit Mitgliedern ihres Studententeams: Carina Bracker, Alexander Huse und Kilian Neugebauer (v. l.) Foto: Sara Eskildsen

Sie würde sich immer wieder für Sonderburg entscheiden. Dass sie in den Ingenieurwissenschaften eine von wenigen Studentinnen ist, macht ihr nichts aus.

„Ingenieurwissenschaft ist eindeutig ein von Männern dominiertes Fach. Aber das kenne ich vom Technischen Gymnasium, ich bin das gewohnt“, sagt sie lachend. „In meiner Klasse sind wir vier Studentinnen aus 18 Leuten. Aber es gibt ja auch andere Studienrichtungen, in denen es tendenziell mehr Studentinnen gibt. Und dass wir generell einen sehr sozialen Kontext haben und einander helfen, auch das macht es insgesamt sehr angenehm. Alles in allem würde ich mich immer wieder für Sonderburg als Studienort entscheiden.“

Zulauf für die Süddänische Universität (SDU)

  • 14.343 Bewerbungen für ein Bachelor-Studium liegen der Süddänischen Universität (SDU) derzeit vor. Das sind so viele wie nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr ist es eine Steigerung um 13 Prozent und den stärksten Zulauf hat die Uni laut eigener Aussage bei den Studiengängen für Ingenieurwissenschaften und Gesellschaftskunde.
  • Die SDU verfügt über fünf Fakultäten.
  • Aktuell studieren rund 27.000 Personen an der SDU.
  • Die SDU hat Campusse in Odense, Slagelse, Esbjerg, Kolding und Sonderburg.
  • Mehr über die SDU hier.
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