Bauprojekt

Auf Nordalsen entsteht der nachhaltige Supermarkt der Zukunft

Auf Nordalsen entsteht der nachhaltige Supermarkt der Zukunft

Auf Alsen entsteht der nachhaltige Supermarkt der Zukunft

Norburg/Nordborg
Zuletzt aktualisiert um:
Beim Spatenstich am Lundenvej. Hier wird im Sommer 2023 ein nachhaltiger Coop-365-Supermarkt eröffnen. Foto: Sara Eskildsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die nachhaltigste Energie ist jene, die gar nicht erst entsteht – nach diesem Prinzip wird im Norden der Insel Alsen der klimafreundlichste Supermarkt der Welt gebaut. Wie funktioniert er?

Rund 50 Prozent der Energie gehen in einem Supermarkt dafür drauf, die Kühl- und Gefrierschränke zu betreiben. Das muss nicht sein, sagen Fachleute von Danfoss und ein Supermarktdirektor. Mit einem neuen Supermarkt wollen sie der ganzen Welt zeigen, wie es nachhaltiger geht.

Eröffnung im Sommer 2023

Und so entsteht an der Ecke Nordborgvej/Lundenvej im Norden der Insel Alsen (Als) der nach eigenen Zielvorgaben nachhaltigste Supermarkt der Welt. Am Dienstag war Spatenstich, im Sommer 2023 soll der „Coop 365“-Supermarkt eingeweiht werden.

Aber wie funktioniert so ein nachhaltiger Supermarkt? Im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ erläutert Kristian Strand das Prinzip. Er ist Divisonschef der Kühlsparte bei Danfoss.

Zwischen 40 und 60 Prozent des Stroms in einem Supermarkt - hier bei Fakta in Hagenberg - werden für Kühl- und Gefriergeräte verwendet. Neue Technlologie soll das ändern. Foto: Sara Eskildsen

Wie kann ein Supermarkt derart viel Energie sparen? „Zum einen nutzen wir energieeffiziente Lösungen. Wenn man an den eigenen Kühlschrank zu Hause denkt – wenn das ein zehn Jahre altes Modell ist, verbraucht er sehr viel Strom. Ist es ein neues, hochwertiges Modell mit neuer Technologie, ist der Energieverbrauch sehr viel geringer. Die Systeme an sich werden also effizienter“, so der Experte für Kühltechnologie.

Kühlschränke produzieren Wärme für die Fernwärme

„Zum anderen nutzen wir die überschüssige Wärme, die von Kühlgeräten produziert wird. Innen im Kühlschrank ist es zwar kalt, aber außen ist der Kühlschrank warm. Anstatt diese warme Luft einfach nach draußen zu blasen, so wie das heute oft der Fall ist, fangen wir sie ein und führen sie einer Wärmepumpe zu. Dort wird das Wasser damit auf 70 Grad erwärmt, und diese Wärme wird zum Beispiel genutzt, um den Supermarkt zu beheizen. Den Rest speisen wir ins Fernwärmenetz ein. Diese Energie versorgt dann Haushalte in der Nähe.“

All diese Konzepte und Komponenten gibt es schon heute, und sie werden auch schon in Supermärkten eingesetzt. Der neue Supermarkt soll all das vereinen – und als Demonstration dienen, was heute schon alles möglich ist.

Kristian Strand, Divisionsleiter

Um eigenständig Energie zu produzieren, wird das Dach mit einer Solaranlage ausgestattet. „So produzieren wir Strom, und alles zusammen führt dazu, dass wir unglaublich energieeffizient sind“, sagt Kristian Strand.

Supermarkt soll null Energie verbrauchen

Derzeit verbraucht ein Supermarkt rund 50 Prozent des Energieverbrauchs für die Kühlung von Produkten. Wie weit kann dieser Verbrauch im Supermarkt der Zukunft gesenkt werden?
„Wir wollen energieneutral werden. Das ist das Ziel. So nah an die 0 zu kommen wie möglich.“

Welche Technologie liefert Danfoss?
„Beispielsweise Kompressoren, Wärmepumpen, Kompressoren, elektronische Steuerungen und Datenprogramme, die all diese Einheiten steuern. All diese Konzepte und Komponenten gibt es schon heute, und sie werden auch schon in Supermärkten eingesetzt. Der neue Supermarkt soll all das vereinen – und als Demonstration dienen, was heute schon alles möglich ist.“

Die Angestellten von Fakta im Hagenberger Center freuen sich auf den Umzug in den neuen Supermarkt der Zukunft. Auch sie feierten beim Spatenstich mit. Foto: Sara Eskildsen

Conni Lorenzen ist eine der Angestellten, die vom Supermarkt Fakta im Havnbjerg Center in den neuen Supermarkt umziehen werden. „Wir freuen uns darauf, Teil davon zu sein. Klimaschutz geht uns ja alle an, und wenn man mit einem Supermarkt zeigen kann, wie man Energie spart, ist das doch super.“

Lars Andersen ist Direktor des Supermarktverbundes BALS. Foto: Sara Eskildsen

Wie wird das Einkaufserlebnis für die Kunden sein? Lars Andersen ist Direktor des Verbundes BALS (Brugsforeningen for Als og Sundeved), der 13 Supermärkte, Waschhallen und Tankstellen auf Alsen und rund Sundewitt (Sundeved) betreibt. Er erläutert das Konzept.

„Beim Handeln an sich werden die Einkaufenden keinen Unterschied spüren. Das wird ein traditioneller Supermarkt. Abgesehen davon, dass das gesamte Gebäude auch nach außen hin mit grüner Bepflanzung Natur und Nachhaltigkeit repräsentieren wird. Aber im Demonstrationstrakt, also im Testzentrum, da kann man dann mit eigenen Augen sehen, wie das alles funktioniert. Aus dem Supermarkt gibt es sozusagen ein Fenster hin zum Technologieraum, dort sieht man alle Maschinen und die Technologie.“

Tankstelle und Öko-Waschanlage

Wer will, kann also einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Auf dem Gelände des Supermarktes entstehen eine Tankstelle und eine Waschanlage, die ebenfalls energiesparend funktioniert. Statt der üblichen 150 Liter wird ein Waschgang nur rund 30 Liter Wasser verbrauchen.

Der Supermarkt entsteht in direkter Nähe zur Danfoss-Zentrale, die im Hintergrund zu sehen ist. Foto: Sara Eskildsen
Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Kristian Pihl Lorentzen
„Hærvejsmotorvejen som grøn energi- og transportkorridor“

Leserbrief

Meinung
Asger Christensen
„På tide med et EU-forbud mod afbrænding af tøj“