„X Factor“

Louise ist wieder zurück auf Broackerland

Louise ist wieder zurück auf Broackerland

Louise ist wieder zurück auf Broackerland

Broacker/Broager
Zuletzt aktualisiert um:
Louise Westergaard ist zurück in Nordschleswig – pendelt aber weiterhin zum Musikmachen nach Kopenhagen. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Nach ihrer Teilnahme an der Casting-Show „X Factor“ ist Sängerin Louise Westergaard zurück in ihrem Alltag. Im Interview spricht sie über ihr Abenteuer in den Live-Shows und verrät, wie es mit der Band Kubrix weitergeht.

Louise Westergaard ist zurück von einem spannenden Abenteuer. Wochenlang lebte sie als Teilnehmerin der Casting-Show „X Factor“ in einer Musikervilla mit anderen Teilnehmern vor den Toren Kopenhagens, trat mehrfach live im TV auf und wurde mit Lob für ihre eindrucksvolle Stimme überschüttet.

Überraschendes Aus in der fünften Live-Show

Doch in der fünften Live-Show war Schluss für die 16-jährige Schülerin und ihre sechs Bandkollegen von Kubrix. Die Gruppe von Jury-Mitglied Thomas Blachman flog als einer der großen Favoriten überraschend aus der Show – trotz massiver Proteste der Fans.

Louise an der Gitarre – Musik gehört bei ihr auch zu Hause auf Broackerland zum Alltag dazu. Foto: Karin Riggelsen

Mittlerweile ist das rund drei Wochen her – und Louise Westergaard ist wieder zurück in ihrem „alten“ Leben auf Broackerland, wo sie mit ihren drei kleinen Brüdern und ihren Eltern auf einem alten Bauernhof-Anwesen mit Blick auf die Flensburger Förde wohnt.

Hier scheint ihr nun die Sonne statt Scheinwerfer ins Gesicht, und statt Applaus aus dem Publikum hört sie, wie der Wind um das Haus fegt.

Wie fühlt es sich an, nach so einem Abenteuer wieder zu Hause zu sein?
„Es ist ganz anders, aber auch schön, wieder zu Hause zu sein. Es fühlt sich richtig gut an, wieder einen Alltag hier zu haben. Ich vermisse meine Bandmitglieder schon, aber alles in allem ist es einfach schön, wieder hier zu sein. Am Ende war es doch auch anstrengend und ein bisschen stressig.“

Viel ist nicht los auf Broackerland, sagt Louise, aber es ist auch schön, wieder seine Ruhe zu haben. Foto: Karin Riggelsen

Während Louise Westergaard im Laufe der Dreharbeiten in einem Band-Haus lebte und online am Unterricht teilnahm, ist die 16-jährige Schülerin mittlerweile in ihre Klasse an der Sonderburger Staatsschule zurückgekehrt.

„Wir haben jeweils eine Woche Präsenzunterricht und eine Woche Online-Unterricht. Vergangene Woche war ich an der Schule, diese Woche bin ich wieder zu Hause. Meine Teilnahme an X-Factor war aber eigentlich kein großes Thema an der Schule. Ich habe darüber eigentlich nur mit meinen engsten Freundinnen gesprochen.“

Wirst du auf der Straße manchmal erkannt und angesprochen?
„Eher selten. Manchmal kann ich merken, dass ich angeschaut werde und sich die Leute dann fragen: War das nicht die aus X-Factor? Aber das ist ja ganz normal, das würde mir ja genauso gehen.“

Die Band Kubrix hat X-Factor-Jurymitglied Thomas Blachman zusammengestellt. Foto: Lasse Lagoni / TV 2

Generell hat sie mit dem Kontakt zu Fans und zur Öffentlichkeit nur gute Erfahrungen gemacht. Während andere X-Faktor-Teilnehmer von bösen Kommentaren und Online-Mobbing berichtet haben, blieb Louise Westergaard davon verschont.

„Ich habe wirklich sehr, sehr wenig negative Bemerkungen gekriegt. Die meisten Kommentare waren positiv und auf meine Stimme bezogen. Auch die anderen Kubrix-Mitglieder haben kaum schlechte Erfahrungen gemacht“, sagt die Schülerin.

Kubrix will auch in Zukunft Musik machen

Apropos Kubrix: Die Band wird es auch in Zukunft geben, verrät Louise Westergaard. „Ja, wir werden uns weiterhin – so oft es geht – in einem Studio treffen und Musik machen. Wir wollen auch eigene Lieder machen und sammeln unsere Ideen und proben.“

Ob Kubrix ein Album herausgibt, ist noch nicht spruchreif, bestimmt aber nicht ausgeschlossen, sagt Louise Westergaard.

Lachen und Singen sind zwei herausragende Merkmale von Louise Westergaard. Foto: Karin Riggelsen

Warst du anfangs eigentlich enttäuscht, dass du als Solistin aus dem Casting geflogen bist und dann sozusagen „nur“ als Bandmitglied zurück in die Live-Shows gekommen bist?
„Am Anfang schon ein bisschen, ja. Aber dann habe ich schnell gemerkt, wie toll es zusammen mit den anderen von Kubrix war. Wir haben uns total gut verstanden, und wir waren musikalisch absolut im Einklang miteinander. Das war einfach fantastisch. Und wenig später konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, alleine unterwegs zu sein", erinnert sich Louise Westergaard.

 
 

„Ich hätte es nicht mehr eintauschen wollen gegen eine Solo-Sängerin. Jedes Mal, wenn wir mit der Band auf der Bühne standen, hatten wir sieben zusammen eine unglaubliche Energie, und ich war so froh, nicht alleine auf die Bühne zu müssen. Und wenn es mal nicht so super lief, haben wir uns gegenseitig ermutigt und gesagt: Auf geht’s, raus aufs Pferd, das wird schon. Das tat gut.“

Das Lampenfieber blieb bis zur letzten Live-Show

Das Lampenfieber, also die Aufregung vor einem Live-Auftritt, habe sich im Laufe der Sendung nicht sonderlich gelegt. „Ich habe mich vielleicht ein bisschen daran gewöhnt, aber super entspannt war ich nie. Eigentlich war ich am Ende genauso nervös wie beim ersten Mal auf der Bühne", lacht Louise. „Als ich für Kubrix alleine singen musste, hat meine Hand extrem gezittert.“

 
 

Ob sie von Beruf Musikerin werden möchte, weiß Louise Westergaard noch nicht. „Also, ich kann mir gut vorstellen, etwas auf der Bühne zu machen, entweder als Schauspielerin oder Musikerin. Aber auch hinter der Kamera gibt es interessante Aufgaben, das konnte ich jetzt erleben. Es gibt einen Verantwortlichen für die Teilnehmer oder einen, der alles vorbereitet. Es gibt viele interessante Aufgaben. Ich weiß wirklich noch nicht, welchen Beruf ich später haben möchte. Es kann auch sein, dass Musik ein intensives Hobby bleibt.“

Louise Westergaard mit ihrer Gitarre Foto: Karin Riggelsen

Dass sie sich im Sommer 2020 überhaupt bei X-Factor beworben hat, sei ihren Freundinnen zu verdanken. „Die haben mich immer wieder aufgefordert, es doch mal zu versuchen, und als es dann in Sonderburg ein Pop-up-Casting gab, habe ich mich getraut. Meine Freunde und meine Familie haben mich bei der ganzen Sache immer sehr unterstützt“, sagt Louise Westergaard.

Als ehemalige Schülerin an der Förde-Schule und an der Deutschen Schule Sonderburg hat sie jede Menge Bühnenerfahrung sammeln dürfen – bei Abschlussfeiern, Schulfesten und nicht zuletzt im Schul-Musical.

Louises Stimme verursacht Gänsehaut

Ansonsten gehört ihre Freizeit in großen Teilen ihrer großen Leidenschaft: an der Gitarre sitzen und singen. Dann erklingt in ihrem Zimmer auf Broackerland eine kraftvolle und voluminöse Stimme, die Tausenden Zuschauern in ganz Dänemark X-Factor-Freitag für X-Factor-Freitag Gänsehaut verursacht hat.

Niels Westergaard (r.) begleitete seine Tochter zusammen mit seiner Frau unter anderem zum Casting nach Aarhus. Foto: Lasse Lagoni / TV 2

Ihre ganze Familie unterstützt die Sängerin, in ihren Eltern hat sie zwei wahre Fans, die am Abend allzu gern im Wohnzimmer sitzen und der Stimme ihrer Tochter zuhören.

Mit dem Vater und den Brüdern zum Casting

„Am Anfang wussten meine Eltern nicht so wirklich, was sie von X Factor halten sollen. Aber dann haben sie mich unterstützt und waren oft an meiner Seite“, sagt die Schülerin. So begleitete Vater Niels Westergaard sie zum Casting nach Sonderburg, und auch im „TV2“-Studio waren ihre Eltern mit von der Partie.

Die Schülerin der 1G wird nun so oft es geht nach Kopenhagen pendeln, um mit ihren neuen Freunden von Kubrix Musik zu machen.

 

 

 

 

 

 
Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“