Deutsche Minderheit
Schleswigsche Partei: 700 Bäume zum 100. Geburtstag
Schleswigsche Partei: 700 Bäume zum 100. Geburtstag
Schleswigsche Partei: 700 Bäume zum 100. Geburtstag
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Die einen schenken Blumen zum Geburtstag, die Schleswigsche Partei Bäume – 700 Stück, um genau zu sein. Am 15. August dieses Jahres wurde die SP 100 Jahre alt und hat sich zu diesem Anlass ein besonderes Geschenk gemacht: einen Jubiläumswald auf dem Sportplatz der ehemaligen Deutschen Schule Mölby. Am Sonnabend wurden die Bäume eingepflanzt.
Bei strahlendem Sonnenschein wurden sie am Sonnabend gepflanzt: 700 Baumsetzlinge, die in den nächsten Jahren beziehungsweise Jahrzehnten auf dem Sportplatz an der ehemaligen Deutschen Schule Mölby zu einem stolzen Mischwald heranwachsen sollen.
„Wir können in diesem Jahr auf 100 Jahre Parteigeschichte zurückblicken. Das feiern wir mit der Errichtung eines kleinen Jubiläumswaldes in Mölby“, erklärt der Vorsitzende der Schleswigschen Partei (SP), Carsten Leth Schmidt.
Erster SP-Wald in der Kommune Hadersleben
Aufgrund der geltenden Corona-Restriktionen musste die Veranstaltung zweigeteilt und die Teilnehmerzahl auf jeweils zehn Personen begrenzt werden. Der guten Stimmung aller Anwesenden konnte das jedoch nichts anhaben. Mit Spaten und Handschuhen ausgestattet machten sich am Sonnabendvormittag Parteimitglieder und Repräsentanten der deutschen Minderheit, darunter der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen, Carsten Leth Schmidt, Hans-Iver Kley mit seinen Kindern Hans Fedder und Katharina, sowie Piet Schwarzenberger, Hans Christian Lorenzen und Sabina Wittkop-Hansen, um nur einige namentlich zu erwähnen, an die Arbeit. Schließlich galt es 700 Bäume innerhalb eines Tages einzupflanzen.
Für die zweite Riege am Nachmittag hatten sich ebenfalls viele Freiwillige gemeldet, um sich an der Baumpflanzaktion zu beteiligen. „Das ist nicht nur unser erster Wald in der Kommune Hadersleben, sondern auch der nördlichste Wald der Schleswigschen Partei“, freute sich Parteisekretärin Ruth Candussi.
Heimische Baumarten
Im Zuge der Planung des Jubiläumswäldchens hatte sich die Schleswigsche Partei mit dem Forst- und Landschaftsbauunternehmen „Skovlund Natur“ zusammengetan und einen detaillierten Plan für die Aufforstung auf dem Gelände der ehemaligen deutschen Schule in Mölby ausgearbeitet. „Unser Wald besteht aus einer Vielzahl von heimischen Baumarten, wie Linde, Lärche, Eiche, Vogelkirsche, Schwarz-Erle und verschiedener Ahorn-Arten“, so Rainer Naujeck, stellvertretender Vorsitzender der SP. Rosen-, Haselnuss- und Johannisbeersträucher umrahmen den neu angelegten Jubiläumswald.
Erfahrene Helfer
Rainer Naujeck war es auch, der bei der Baumpflanzaktion am Sonnabend die Zügel in der Hand hielt. Der frühere stellvertretende Leiter der Deutschen Privatschule Apenrade und pensionierte Biologielehrer war dabei ganz in seinem Element, und erklärte, worauf es zu achten gilt, damit die Bäume im Boden des ehemaligen Sportplatzes Wurzeln schlagen können.
Doch viele Anweisungen musste er nicht geben. Mit den Landwirten Hinrich Jürgensen und Carsten Leth Schmidt waren fachkundigen Leute am Werk, wie Rainer Naujeck mit einem Augenzwinkern feststellte: „Außerdem pflanzen wir ja nicht zum ersten Mal Bäume.“
Mehr als eine Imagekampagne
Das Baumpflanzen hat in der Schleswigschen Partei eine lange Tradition. Seit nunmehr 30 Jahren pflanzt Nordschleswigs einzige Regionalpartei für jede gewonnene Stimme einen Baum. Bis 2018 sind auf diese Weise knapp 28.000 Bäume zusammengekommen.
„Für uns sind die Baumpflanzaktionen keine Imagekampagne, sondern eine Herzensangelegenheit. Die SP ist auch eine grüne Partei, die sich viel für Naturpflege, Naturschutz und Biodiversität starkmacht. Mit den Baumpflanzaktionen wollen wir unseren Beitrag leisten, die Natur wieder etwas mehr ins Gleichgewicht zu bringen“, erklärt Parteisekretärin Ruth Candussi.
Und der Plan scheint aufzugehen: Berechnungen der beiden Studierenden Feres Mezghani (Technische Universität Berlin) und Bjarke Dethlefsen (Universität Kopenhagen) zufolge, haben die von der SP gepflanzten Bäume in der Zeit von 1990 bis 2018 bereits bis zu 5.000 Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgenommen – vorausgesetzt, dass zwischenzeitlich keine Bäume gefällt worden sind.