Kulturgeschichte

Christiansfeld feiert 250 Jahre Brüdergemeine

Christiansfeld feiert 250 Jahre Brüdergemeine

Christiansfeld feiert 250 Jahre Brüdergemeine

Christiansfeld
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Die Kirche der Brüdergemeine. Pastor Jørgen Bøytler wirkt an einer Anthologie mit, die die Anfänge der Siedlung beleuchtet. Foto: Ute Levisen

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Der 1. April ist ein besonderer Tag in der Geschichte der UNESCO-Stadt Christiansfeld: An diesem Tag legte die Herrnhuter Brüdergemeine den Grundstein für ihre Stadt. Die Brüdergemeine lädt alle von nah und fern ein, dieses geschichtsträchtige Datum zu feiern – mit Musik, einer Wanderung nach Christinero und mit einem Buch.

Vor einem Vierteljahrtausend legte die Herrnhuter Brüdergemeine den Grundstein für ihre Siedlung – und seit sieben Jahren ist Christiansfeld UNESCO-Weltkulturerbe. Dank der Herrnhuter.

Im Stadtbild sind sie auch heute noch allgegenwärtig. Stadt und Brüdergemeine feiern ihr Jubiläum am 1. April, dem Tag der offiziellen Grundsteinlegung, zum Auftakt mit einer Wanderung zum romantischen Garten Christinero und mit Musik.
 

Der romantische Garten Christinero. Die Brüdergemeine hofft auf Fördergelder, um die Anlage restaurieren zu können. Foto: Ute Levisen

Anthologie über den Anfang der Geschichte

Vieles ist im Laufe der Zeit über Christiansfeld geschrieben worden. Eine umfassende Beschreibung aber, wie alles um 1773 seinen Anfang nahm, die fehle noch, sagt Jørgen Bøytler. Er ist der Pastor der Brüdergemeine.

Gemeinsam mit einem Autorenkollektiv, bestehend aus Forschenden auf dem Gebiet der Architektur, Geschichte, Anthropologie und Theologie, arbeitet er zurzeit an einer Anthologie, die die Geschichte der Stadt aus verschiedenen Perspektiven unter die Lupe nimmt. Im Juni erscheint das Werk im Verlag der Universität Aarhus: „Wir werden die Anfänge beleuchten – plus, minus 25 Jahre um die Grundsteinlegung herum“, verrät Jørgen Bøytler.

 

Im Sommer erscheint das Buch, an dem der Pastor der Brüdergemeine mitwirkt. Foto: Ute Levisen

20 Konzerte – mit der Schöpfung als Krönung

Bis es so weit ist, wartet auf Einheimische und Gäste der Stadt ein Jubiläumsjahr mit einem vollgepackten Programm, umrahmt von 20 Konzerten. Ein Höhepunkt ist dabei am 30. September Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, an der auch Sopranistin Maria Johannsen mitwirkt, die aus der deutschen Minderheit stammt.

In Zusammenarbeit mit dem Museum in Kolding legt die Brüdergemeine zudem letzte Hand an eine Ausstellung über Christiansfeld, die unter anderem das Wirken ihrer Missionare, unter anderem auf Grönland, umfasst.
 

Maria Johannsen wirkt ebenfalls am Jubiläumsprogramm mit. Foto: Ute Levisen

Festauftakt im romantischen Garten

Den offiziellen Auftakt bildet der 1. April: Ab 14 Uhr geht es auf nach Christinero, wo Bøytler Einblicke in die Geschichte vermittelt. 

Mit Musik von „Bermuda Brass Band“ findet danach eine Stadtwanderung durch Christiansfeld statt.
 

Der Kirchenplatz in Christiansfeld: Plakatkünstlerin Gitte Kath ist seit vielen Jahren Mitglied der Brüdergemeine. Foto: Ute Levisen

Eine Hommage an die ersten Handwerker

Wie gesagt: Den Grundstein für die ersten vier Häuser legte die Brüdergemeine im Jahre 1773. Drei dieser vier Gebäude sind ein Ziel der Stadtwanderung. Der Posaunenchor der Brüdergemeine begleitet die Wanderung und den dazugehörigen gemeinsamen Gesang.

Nächster Stopp ist der Platz Prætoriustorvet am Hotel der Brüdergemeine, dessen Grundstein ebenfalls am 1. April 1773 gelegt wurde. Dort findet eine stimmungsvolle Feier mit von New Orleans inspirierter Musik, Würstchen und Getränken statt.

Die Veranstaltung ist kostenlos und alle sind willkommen.

 

Von der Oberlausitz nach Christiansfeld

Die Herrnhuter Brüdergemeine ist eine protestantische Freikirche, die Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf im 18. Jahrhundert gründete. Herrnhut, zwischen Löbau und Zittau in der Oberlausitz gelegen, gilt als Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine.

Eine ihrer bekanntesten Siedlungen ist Christiansfeld in Dänemark, wo die Gemeinemitglieder eine geordnete und industrielle Lebensweise pflegten. Die Siedlung ist heute eine von sieben Unesco-Weltkulturerbe-Stätten Dänemarks, bekannt für ihre architektonisch einzigartigen Gebäude und den Erhalt des ursprünglichen Stadtplans.

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