Deutsch-Dänisch

Grenzöffnung: Sjøberg stellt schriftliche Anfrage an die Regierungschefin

Grenzöffnung: Sjøberg stellt schriftliche Anfrage an die Regierungschefin

Grenzöffnung: Sjøberg stellt Anfrage an die Regierungschefin

dodo
Nordschleswig
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Nils Sjøberg setzt sich abermals für die Belange der Minderheiten ein. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Der Folketingsabgeordnete der Radikalen Venstre, Nils Sjøberg, unterstützt die Initiative der Minderheitenparteien für eine Wiederöffnung der Grenze. Nun hat er eine schriftliche Anfrage an Mette Frederiksen geschickt, um sie zu einem Dialog mit den Politikern in Kiel zu bewegen.

Bereits kurz nachdem die Schleswigsche Partei und der Südschleswigsche Wählerverband vor einer Woche in einer gemeinsamen Initiative von den Regierungen in Kopenhagen und Kiel mehr Rücksicht auf das deutsch-dänische Grenzland in der Corona-Krise gefordert hatten, sicherte der Folketingsabgeordnete der Radikalen Venstre, Nils Sjøberg, seine Hilfe zu.

Antwort innerhalb von sechs Tagen

Nun ist er aktiv geworden: Er hat eine schriftliche Anfrage an Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) geschickt, die diese nach Paragraf 20 der Geschäftsordnung des Folketings innerhalb von sechs Tagen beantworten muss.

Im Wortlaut schreibt er an die Staatsministerin: „Ist die Staatsministerin nicht auch der Meinung, dass nun, wo Deutschland und Dänemark mit der teilweisen gesellschaftlichen Öffnung begonnen haben, es ein guter Zeitpunkt für Gespräche über eine gemeinsame Öffnung der dänisch-deutschen Grenze am 4. Mai ist, damit Menschen aus der Grenzregion Sønderjylland-Schleswig die Grenze ab diesem Datum passieren können?“.

Vorbild Rhein-Maas-Region

Die ideale Lösung für ihn sei eine schnelle Öffnung für alle Bürger in Schleswig-Holstein und Dänemark nach dem gleichen Model, wie es in der Rhein-Maas-Regionen zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden praktiziert werde, so Nils Sjøberg zum „Nordschleswiger“.

Bereits vor einer Woche merkte der Folketingspolitiker an, dass südlich der Grenze die Zahl der Corona-Erkrankten und -Verstorbenen pro 100.000 Einwohner niedriger sei als in Dänemark und die Corona-Diagnostik effektiver arbeite, und es somit aus seiner Sicht keinen Grund für Dänemark gebe, die Grenze weiter geschlossen zu halten.

In ihrem gemeinsamen Brief forderten die Minderheitenparteien im Grenzland, die Schleswigsche Partei in Nordschleswig sowie der Südschleswigsche Wählerverband in Südschleswig, die dänische Staatsministerin Mette Frederiksen und dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther vor einer Woche dazu auf, einen Dialog darüber zu führen, wie man stufenweise die deutsch-dänische Grenze wieder öffnen kann.

Mitte der Woche reagierte die dänische Regierung: Seit Mittwoch können ausländische Ehepartner, Lebensgefährten und zum Teil auch Familienmitglieder wieder nach Dänemark einreisen. Wie die Lockerungen genau umzusetzen sind und definiert werden, ist allerdings derzeit noch nicht vollkommen klar und sorgt deshalb bei Grenzlandbewohnern für viel Unsicherheit.

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