Covid-19
Keine freien Impftermine mehr
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Der 90-jährige Apenrader Carsten Lund wartete 25 Minuten voller Vorfreude in der Warteschleife der Region Süddänemark, um dann zu erfahren: „Wir haben derzeit nicht genügend Impfstoff.“
Der Apenrader Carsten Lund hatte mit großer Freude am Montag auf der Internetseite des „Nordschleswigers“ gelesen, dass in dieser Woche mit der Corona-Vakzination der Impfgruppe 3 begonnen wird. Als 90-Jähriger gehört er dieser Kategorie an.
Flugs griff er am Dienstagmorgen zum Telefon und rief das Callcenter der Region Süddänemark an, um sich einen Impftermin geben zu lassen.
25 Minuten hing ich in der Warteschleife.
Carsten Lund, 90-jähriger Einwohner der Kommune Apenrade
„25 Minuten hing ich in der Warteschleife, dann kam ich durch. Das junge Mädchen am anderen Ende sagte mir, dass sie mir keinen Termin geben könne, da der Impfstoff alle sei. Ich solle es am Donnerstag oder Freitag noch einmal versuchen. Es könne sein, dass dann schon wieder mehr Serum geliefert worden sei“, erzählt ein enttäuschter Carsten Lund.
Gern hätte er die Corona-Impfung gehabt. Welches Serum ihm gespritzt wird, ist ihm im Großen und Ganzen egal. „Bloß nicht AstraZeneca. Das wirkt offensichtlich nicht gegen die südafrikanische Mutation“, fügt der rüstige Apenrader hinzu. Er hat eine Multikulti-Familie mit Verbindungen in alle Welt.
Verwunderung stößt auf Verständnis
Großes Verständnis hat Vize-Kommunaldirektor Søren Lorenzen für die Verwunderung von Carsten Lund und der vielen anderen Einwohner der Kommune Apenrade über 85 Jahre, die ebenfalls das Impfangebot in ihrem digitalen Briefkasten finden konnten und sich anschließend ebenfalls vergebens um einen Termin bemüht haben.
Es ergibt Sinn, nur so viele Impftermine auszugeben, für die auch Serum zur Verfügung steht
Søren Lorenzen, Vize-Kommunaldirektor im Apenrader Rathaus
„Ich möchte vorausschicken, dass die Regionen das Impfprogramm abwickeln; unsere Aufgabe als Kommune ist nur unterstützender Art. Allerdings sind weder wir noch die Region Herren über die Anzahl der Impfdosen. Sie werden von staatlicher Seite zugeteilt“, unterstreicht Søren Lorenzen.
„Ich verstehe die Frustration, denke aber, dass diese noch größer wäre, wenn den Bürgern Impftermine gegeben werden, die dann nicht eingehalten werden, weil kein Impfstoff vorhanden ist. Deshalb ergibt es Sinn, nur so viele Impftermine auszugeben, für die auch Serum zur Verfügung steht“, bittet der Vize-Kommunaldirektor um Verständnis.
Etwas Geduld gefordert
Konzerndirektor Kurt Espersen von der Region Süddänemark fordert auch zu Geduld auf.
Wenn ein Bürger in dieser Woche keinen Impftermin bekommen hat, sollte er es nächste Woche noch einmal versuchen.
Kurt Espersen, Konzerndirektor der Region Süddänemark
„Stand jetzt sind alle Impftermine ausgebucht. Deshalb wird man jetzt die Erfahrung machen, dass man trotz Einladung keinen freien Termin buchen kann. Es werden aber weitere Termine freigeschaltet, sobald wir weitere Impfportionen erhalten“, kündigt der Konzerndirektor der Region an.
„Die Einladungen, die in den vergangenen Tagen verschickt wurden, sollten aber mit der Anzahl der Portionen übereinstimmen, die wir in den kommenden zwei Wochen erhalten. Wenn ein Bürger in dieser Woche keinen Impftermin bekommen hat, sollte er es nächste Woche noch einmal versuchen. Wir schalten die Termine frei, sobald wir die Bestätigung erhalten, wie viele Portionen uns zugeteilt werden“, verspricht Kurt Espersen.