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Furioses Pfingstturnier: Wie in alten Zeiten und doch mit Wermutstropfen

Pfingstturnier: Wie in alten Zeiten, aber mit Wermutstropfen

Pfingstturnier: furios wie immer, aber mit Wermutstropfen

Rapstedt/Ravsted
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Auf Sand und auf Rasen bei sonnigem Wetter: Pfingstturnier in Rapstedt anno 2023 Foto: Karin Riggelsen

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Sportlich ansehnlich, gesellig, idyllisch und freundschaftlich: Die Organisatoren und Teilnehmenden des Handball-Pfingstturniers in Rapstedt konnten sich über eine nahezu perfekte Veranstaltung freuen. Trotz großen Lobes und Zuspruchs ist die Zukunft des über 50 Jahre alten Events allerdings ungewiss.

„Es war ein tolles Wochenende mit Superstimmung, netten Begegnungen und vielen Erlebnissen. Auch guter Handball wurde geboten“, fasst Heidi Jessen vom Organisationsteam zusammen.

Das Handball-Pfingstturnier in Rapstedt mit über 50-jähriger Tradition hätte nach Ansicht des Fördervereins mit Heidi Jessen an der Spitze kaum besser laufen können, zumal auch das Wetter mitspielte. Das Turnier wurde einst in Regie des mittlerweile aufgelösten Vereins JRO (Jugendbund Rapstedt-Osterhoist) ins Leben gerufen und wird von einem Förderverein weitergeführt.

 

Erwachsene und auch Kinder wetteiferten beim Handball-Turnier in Rapstedt. Foto: Karin Riggelsen
Dieser Spielerin gelingt der Durchbruch. Foto: Karin Riggelsen
Attraktiver Beachhandball vor interessierten Zuschauern mit freiem Oberkörper Foto: Karin Riggelsen

Bei der diesjährigen Ausgabe mit Feld- und Beachhandball war einmal mehr der Freundschaftsverein SG Bordesholm-Brügge mit über 300 Akteurinnen und Akteuren jeden Alters dabei. Der Tross hatte, so wie es seit Jahrzehnten bereits Tradition ist, ein riesiges Camp neben dem Sportplatz an der Deutschen Schule Rapstedt errichtet

„Sie sind wieder am Freitag angereist und bauten gegen 17 Uhr ihr Zeltlager auf. Danach gab es dann die große interne Versammlung im Camp, bei der unter anderem Turnierjubilare aus den eigenen Reihen geehrt werden. Es ist immer wieder faszinierend, mit welcher Begeisterung unsere Freunde von Bordesholm-Brügge dabei sind“, sagt Heidi Jessen.

Freud und Leid

Dass die Gäste aus Schleswig-Holstein so zahlreich vor Ort sind und auch diesmal über die Hälfte der rund 60 Mannschaften beim Turnier am Sonnabend und Sonntag stellten, ist zugleich aber auch ein neuralgischer Punkt. Es stellt die Organisatoren vor ein Dilemma.

„Das Pfingstturnier ist nicht nur Fete und Beisammensein. Unser und auch mein Anspruch ist es, ein Handballturnier mit einem sportlichen Anreiz zu bieten. Es wird immer schwieriger, Mannschaften zu finden. Es waren zwar Vereine neu dabei, wie Düppel und Lundtoft, es hätten aber gern mehr sein können. Die Jungen-Gruppe der U11 bestand nur aus Teams von Bordesholm-Brügge. Wir wollen nicht, dass unser Turnier so endet wie das Knivsbergfest, dem die Mannschaften komplett ausgingen“, merkt Heidi Jessen bei aller Begeisterung über ein rundum gelungenes Pfingstturnier 2023 an.

Auch Oldies stellten ihr Können auf dem Feld unter Beweis. Foto: Karin Riggelsen
Es wurde mitunter energisch um den Ball gekämpft. Foto: Karin Riggelsen

„Wir werden uns Gedanken machen müssen, ob und wie es weitergehen kann, zumal auch neue Kräfte für das Organisationsteam gefunden werden müssen“, so das JRO-Urgestein.

Positives Feedback von allen Seiten

Als beim Turnier die Unsicherheit über das Fortbestehen durchsickerte, mangelte es nicht an Zuspruch.

„Von allen Seiten, auch von unserem Freundschaftsverein, wurde zurückgemeldet, dass es unbedingt weitergehen müsse. Alle redeten uns gut zu. Das ist einerseits schön, löst das Problem aber leider nicht“, so eine spürbar hin- und hergerissene Fördervereinsvorsitzende.

Das Pfingstturnier ist ein Ereignis für die ganze Familie, einschließlich Hund! Foto: Karin Riggelsen
Handballer im Anflug! Foto: Karin Riggelsen

Auch von Seiten der Schiedsrichter gab es nur lobende Worte. „Einige kamen ganz aus Esbjerg. Die meisten kennen unser Turnier, und sie sagten uns, dass sie unheimlich gern dabei sind und sich freuen, dass sie sogar an beiden Tagen angesetzt sind“, berichtet Jessen.

So manch alteingesessener Schiedsrichter ist Dauergast des Pfingstturniers. Foto: Karin Riggelsen
Kerstin Hinrichsen (l.) und Heidi Jessen gehören seit vielen Jahren zu den treibenden Kräften des Pfingstturniers. Foto: Karin Riggelsen

Obwohl ein breiteres Teilnehmerfeld wünschenswert gewesen wäre,  ging es auch diesmal sportlich anspruchsvoll zur Sache.

Im Feld der Männer A triumphierte eine Heimmannschaft, die als JRO an den Start ging.

„Es war ein Team um Lokalmatador Lasse Bargum, der in Aarhus studiert. Er hat alte Kumpanen aus Nordschleswig und Aarhus zusammengetrommelt.“

Das Turnier war einmal mehr von guter Stimmung geprägt. Foto: Karin Riggelsen

Heidi Jessen mischte auch mit. Sie spielte zusammen mit Kerstin Hinrichsen, ebenfalls eine treibende Kraft des Pfingstturniers, und deren Schwester Nina Sønnichsen. Die drei waren einst beim JRO gemeinsam auf Divisionsniveau aktiv.  

Als Team  „Ninjas“ sprang bei den Frauen Platz eins heraus. „Zur Mannschaft gehörten noch Töchter von Kerstin und Nina. Sie haben es rausgerissen“, gibt sich Heidi Jessen mit einem Lachen bescheiden.

Orga-Chef Heidi Jessen mischte auch auf dem Spielfeld mit (blaues Trikot) und wird hier gerade in die Mangel genommen. Im Hintergrund rechts Teamkollegin Kerstin Hinrichsen Foto: Karin Riggelsen

Jubiläumsteam mit den Reeses

Eine Familienmannschaft stellte auch die SG Bordesholm-Brügge mit Urgestein Axel Reese. Er und seine Tochter Jessica sind seit 30 Jahren beim Pfingstturnier dabei. Das nahm man zum Anlasse, mit einem Jubiläums-Mixedteam aufs Feld zu gehen.

„Die Reeses“ hieß die Truppe in Anspielung an die „NDR-2“-Comedyserie „Die Freeses“.

Team „Reeses" mit Turnierurgestein und Mützenträger Axel Reese klatscht nach dem Spiel ab. Foto: Karin Riggelsen
Heidi Jessen mit dem Bruder von Axel Reese, der wegen eines Achillessehnenrisses nicht mitspielen konnte. Foto: Privat

„Der Bruder von Axel hatte Pech. Er konnte leider nicht mitspielen, weil er sich kurz vor dem Turnier einen Achillessehnenriss zugezogen hatte. Er war mit Krücken aber dabei, denn er wollte sich das Turnier auf keinen Fall entgehen lassen“, berichtet Heidi Jessen.

Mit einer heilen Achillessehne könnte es im kommenden Jahr mit der Torejagd klappen, vorausgesetzt, das Traditionsturnier findet wieder statt.

Man wird sich demnächst zusammensetzen, noch einmal in sich gehen und über die Zukunft des Pfingstturniers sprechen, so Heidi Jessen mit der Hoffnung, dass sich eine Lösung auftun wird.  

Handballkinder in Aktion Foto: Karin Riggelsen
Jubel am Spielfeldrand Foto: Karin Riggelsen

Ergebnisse des Pfingstturniers

Feldhandball Jugend

U 11 Mädchen

1. Platz: TM Tønder
2. Platz: Lundtoft IF

U 11 Jungen
1. Platz: SG Brügge Bordesholm 1
2. Platz: SG Brügge Bordesholm 2/3

U 13 Mädchen
1. Platz: SG Brügge Bordesholm 1
2. Platz: Dybbøl IF

U 13 Jungen
1. Platz: SG Brügge Bordesholm

U 15 Mädchen
1. Platz: SV Tingleff
2. Platz: SG Brügge Bordesholm

U 15 Jungen
1. Platz: Dybbøl IF
2. Platz: SG Brügge Bordesholm

U 17 Jungen
1. Platz: SG Brügge Bordesholm
2. Platz: SC Saxburg

U 17 Mädchen
1. Platz: SG Brügge Bordesholm

Feldhandball Erwachsene

 

Männer A
1. Platz: JRO
2. Platz: „Mein Lieblingsteam“ (SGBB)

Männer B
1. Platz: Højst UIF
2. Platz: Männer 1 (SGBB)

Frauen
1. Platz: Ninjas
2. Platz: Caros Allstar

U 19 Frauen
1. Platz: SG Brügge Bordesholm

U 19 Männer
1. Platz:  SG Brügge Bordesholm

Mixed
1. Platz: Maria vil du spille nu
2. Platz Flying Flamingos

Old Boys
1. Platz: Saxburg Ø. Højst
2. Platz: FC Anders And

Beachhandball

 

Männer
1. Platz: JRO
2. Platz: Sarkastiske Bævere
3. Platz Mein Lieblingsteam

U 19 Männer 
1. Platz Im Po Sand (SGBB)

Frauen
1. Platz: Maria will du spille nu
2. Platz: Einmal auffüllen bitte (SGBB)
3. Platz: Caros Allstar

U 19 Frauen
1. Platz: Die Hotten Totten (SGBB)
2. Platz: Strandløverne

U 15 Mixed
1. Platz: Bis einer weint (SGBB)
2. Platz: Beach or Die (SGBB)

U 17 Mixed
1. Platz Flying Vulvas (SGBB)
2. Platz: Flying Balls (SGBB)

 

 

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