Ortschaft des Jahres

Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

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Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Kollund
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Im „Kollundhus" gab es Beifall für das Prädikat „Dorf des Jahres". Foto: Karin Riggelsen

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Das Örtchen Kollund an der Flensburger Förde und auch die Nachbarorte können sich mit dem Titel „Ortschaft des Jahres“ in der Kommune Apenrade brüsten. Das Erfolgsrezept hat viele Zutaten.

Schon wieder war Susanne Provstgaard bei einem Tagesordnungspunkt im Ausschuss für Planung, Technik und Landdistrikte der Kommune Apenrade (Aabenraa) befangen.

Es ging um die Vergabe des Preises „Ortschaft des Jahres“. Provstgaard ist als Stadtratspolitikerin (Venstre) einerseits Mitglied des Ausschusses und andererseits Vorsitzende des Dörferrats Kollund, Süderhaff (Sønderhav) und Randershof (Rønshoved). Der hat Kollund zur Wahl der Ortschaft des Jahres ins Spiel gebracht. Mit Erfolg. Gleich zu Jahresbeginn gab es den „Zuschlag“.

Die Entscheidung traf der „Udviklingsråd", ein Zusammenschluss der Bürgervereine und Dörferräte der Kommune. Der politische Ausschuss segnete es dann noch einmal ab.

Als es kürzlich im Ausschuss um das Seebadprojekt an der Kollunder Mole ging, war die Dörferratsvorsitzende und Lokalmatadorin aus Kollund ebenfalls befangen.

In beiden Fällen gab es schließlich einen Daumen hoch, und vor diesem Hintergrund kann sich die Politikerin und Transportunternehmerin mit der Befangenheitsrolle sehr gut abfinden, wie sie am Mittwochabend im „Kollundhus" am Rande der Feier gegenüber dem „Nordschleswiger" mit einem Augenzwinkern betonte.

Fest im Kollundhus

Die Freude über die Auszeichnung ist nicht nur bei ihr groß. Bei der Feier in der Kollunder Versammlungsstätte ließen Vereinsleute sowie Bürgerinnen und Bürger den Ort mit Sekt und Kuchen hochleben. Den Preis überbrachte Ausschussvorsitzende Dorte Soll (Soz.).

Ausschussvorsitzende Dorte Soll würdigte das Engagement in Kollund und Umgebung. Foto: Karin Riggelsen

Es habe kein Zweifel bestanden, dass der Raum Kollund die Auszeichnung verdient hat, sagte Dorte Soll.

„Kollund bekommt den Titel, weil die Ortschaft ein engagiertes Vereinsleben hat und die Qualitäten vor Ort mit Aktivitäten am Wasser, mit neuen Spazierpfaden und Aktionen in der umliegenden Natur ausschöpft. Überdies hat der Ort viele Aktivitäten und Projekte, die einen sozialen Aspekt haben und nicht zuletzt die Menschen zusammenbringen. Ihr verfolgt eure Projekte mit Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit“, so die Ausschussvorsitzende in der Laudatio.

Soll hob unter anderem die Aktion „Kom ud mand“ als Beispiel für örtliches Engagement für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt hervor. Mit der Aktion möchte der Dörferrat Männer aus der Einsamkeit herausholen.

Viele Eisen im Feuer

Doch auch Projekte wie das Naherholungsgebiet „Naturunivers“, der neue Spielplatz an der Kommunalschule sowie das Fitnessareal „Aktiv Spot“ am Haus Quickborn in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst Nordschleswig hob Dorte Soll hervor.

„Ihr pflegt eure Gemeinschaft über Nationalitäten hinaus", ergänzte die Politikerin.

Dorte Soll (r.) überreicht den Gewinnerscheck für den Titel „Ortschaft des Jahres" an Susanne Provstgaard. Foto: Karin Riggelsen

Susanne Provstgaard sieht in der Auszeichnung nicht nur eine Anerkennung für den Dörferrat und für die Vereine, sondern auch für jeden Einzelnen und jede Einzelne, die sich für den Ort einsetzten.

Es sei dabei nicht nur eine Auszeichnung für Kollund, sondern letztlich für das gesamte Einzugsgebiet einschließich Randershof und Süderhaff.

Ihr pflegt eure Gemeinschaft mit mehreren Nationalitäten.

Dorte Soll

„Wir hatten uns im Vorstand darauf verständigt, Kollund zu nennen. Letztlich geht es aber auch um die Nachbarorte. Wir stehen zusammen", so eine freudestrahlende Dörferratsvorsitzende im Saal des Versammlungshauses.

„Eine aktive und attraktive Ortsgemeinschaft ist das Fundament für unsere Weiterentwicklung. Es ist daher meine Hoffnung, dass die Auszeichnung zur Ortschaft des Jahres noch mehr Zuzügler den Blick auf Kollund werfen lässt. Wir wollen gern neue Nachbarn willkommen heißen“, so die Worte von Provstgaard.

Freute sich im Namen aller Bürgerinnen und Bürger im Raum Kollund über das Prädikat „Ortschaft des Jahres": Dörferratsvorsitzende Susanne Provstgaard. Foto: Karin Riggelsen

Mit der Auszeichnung erhält Kollund ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Kronen. Das Geld soll – wie kann es anders sein – der gesamten Ortsgemeinschaft zugutekommen.

Unter die Festgäste hatte sich unter anderem auch Lokalmatador und Urgestein Frederik „Fidde" Johannsen gemischt. Die einstige treibende Kraft der Krusauer Grenzrevue war viele Jahre Vorsitzender jenes Versammlungshauses, in dem die Auszeichnung nun gefeiert wurde.

Auch wenn er dem Vorstand nicht mehr angehört, „bin ich überzeugt, dass sich die Auszeichnung positiv auf den Betrieb und die Nutzung des Hauses auswirkt. Eine Begegnungsstätte wie Kollundhus lebt ja von einer guten Gemeinschaft. Dass in der jüngsten Vergangenheit so vieles auf die Beine gestellt worden ist, untermauert es und tut einem örtlichen Versammlungshaus mit Sicherheit gut", so Johannsen.

Bei der Feier im „Kollundhus" waren alle Altersgruppen vertreten. Foto: Karin Riggelsen

„Årets landsby"

Die Kommune Apenrade verleiht die Auszeichnung Ortschaft des Jahres (Årets landsby) seit 2008. Der Preis ist als Anerkennung für örtliches Engagement gedacht und soll zugleich ein Antrieb für den Einsatz von Vereinen und Personen vor Ort sein. Bisherige Gewinner (zum Teil jahrübergreifend) waren Behrendorf (Bjerndrup), Jordkirch und Umgebung (Hjordkær og omegn), Gjenner und Umgebung (Genner og omegn),  Norderhostrup und Umgebung (Nr. Hostrup og omegn), Feldstedt (Felsted), Renz (Rens), Bollersleben (Bolderslev), Warnitz-Bovrup (Varnæs-Bovrup), Holebüll (Holbøl), Schafhaus (Fårhus), Hellewatt (Hellevad) und Rapstedt (Ravsted).

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