Ukrainische Flüchtlinge

Polizei nimmt Empfangseinrichtungen an der Grenze in Bau in Betrieb

Polizei nimmt Empfangseinrichtungen an der Grenze in Bau in Betrieb

Polizei nimmt Empfangseinrichtungen an der Grenze in Betrieb

Bau/Bov  
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Die Empfangseinrichtungen in Bau (Bov) wurden im Laufe dieser Woche etabliert und sind am Sonnabend von der Polizei in Gebrauch genommen worden. Foto: Syd- og Sønderjyllands Politi

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Die Anzahl an ukrainischen Flüchtlingen hat inzwischen ein Ausmaß erreicht, dass die Polizei von Süddänemark und Nordschleswig nun ihre Empfangseinrichtungen an der Grenze bei Bau in Betrieb nehmen lässt. Dort können Ukrainerinnen und Ukrainer ohne gültigen Pass Asyl oder ein Notfallvisum beantragen.

Immer mehr Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht vor dem Krieg. Dies macht sich auch an der deutsch-dänischen Grenze bemerkbar, wo die Zahl ukrainischer Flüchtlinge immer weiter steigt.

Vor diesem Hintergrund hat die Polizei von Süddänemark und Nordschleswig am Sonnabend ihre Empfangseinrichtungen an der Grenze in Bau (Bov) in Gebrauch genommen. Sie sollen dazu genutzt werden, um die Flüchtlinge zu registrieren, die um Asyl in Dänemark ersuchen oder ein Notfallvisum benötigen.

Wir möchten die Ukrainerinnen und Ukrainer gerne so gut wie möglich empfangen und eine möglichst reibungslose Registrierung ermöglichen.

Polizeiinspektor Brian Fussing, Leiter der Abteilung Ausländerkontrolle West (UKA Vest) der Polizei Südjütland und Nordschleswig

Bislang konnte der Empfang und die Registrierung von Ukrainerinnen und Ukrainern im Rahmen des gewöhnlichen Grenzbetriebes der Ausländerkontrollabteilung West (UKA Vest) erledigt werden. Doch jetzt hat der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine ein Ausmaß erreicht, das es den Grenzbeamten nicht länger ermöglicht, die anfallenden Aufgaben ohne zusätzliche Hilfe zu bewältigen.

Reibungslose Registrierung ermöglichen

„Wir möchten die Ukrainerinnen und Ukrainer gerne so gut wie möglich empfangen und eine möglichst reibungslose Registrierung ermöglichen, so dass sie sich danach zügig an die Ausländerbehörde wenden können. Außerdem möchten wir gerne versuchen zu verhindern, dass beispielsweise Schlangen an den Grenzübergängen entstehen. Deshalb nehmen wir die Empfangseinrichtungen jetzt in Gebrauch“, sagt Polizeiinspektor Brian Fussing, Leiter der Abteilung Ausländerkontrolle West (UKA Vest) der Polizei Südjütland und Nordschleswig.

Registrierung nur bei fehlendem gültigen Pass erforderlich

Neben dem ehemaligen Rathaus in Bau kommen auch davor aufgebaute Zelte zum Einsatz, so dass ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Die Polizei wollte jedoch keine Angaben dazu machen, wieviel Personal aktuell mit der Registrierung beschäftigt ist.

Drinnen im ehemaligen Rathausgebäude besteht zudem die Möglichkeit, etwas zu Essen zu bekommen und sich auszuruhen.

Am Donnerstag 16 Asylanträge

Ukrainerinnen und Ukrainer, die über einen gültigen biometrischen Pass verfügen, müssen sich nicht registrieren und können darum auch an allen anderen Grenzübergängen nach Dänemark einreisen.

Nach aktuellen Angaben der Ausländerbehörde hatten am Donnerstag 16 ukrainische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger einen Asylantrag gestellt. Für den Zeitraum von Montag, 28. Februar bis Donnerstag, 3. März beträgt die Zahl der Asylanträge von ukrainischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern insgesamt 154.

Der Artikel wurde um 15.30 Uhr um die Zahl der gestellten Asylanträge ergänzt.

Vor dem ehemaligen Rathaus in Bau (Bov) hat die Polizei Zelte aufgestellt, so dass weitere Kapazitäten zur Verfügung stehen, in denen sich die Flüchtlinge ohne gültigen Pass registrieren können. Foto: Syd- og Sønderjyllands Politi
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