Wirtschaft und Umwelt

Muschelfischerei auch Thema in Kollund

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Muschelfischerei auch Thema in Kollund

Kollund
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Treffen an der Kollunder Mole zur Problematik der Muschelfischerei Foto: Privat

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Der dänische Fischereiminister traf sich mit Vertretern der Kommune Apenrade, die auf den Schutz der inneren Förde drängt und ein Verbot von Muschelfang mit Schleppvorrichtung auch auf dänischer Seite fordert. Ist ein Unesco-Status vielleicht der Rettungsanker?

Nach Flensburg stattet der dänische Fischereiminister Rasmus Prehn (Soz.) am Montag auch Kollund in der Kommune Apenrade (Aabenraa) einen Besuch ab, um die viel kritisierte Muschelfischerei in der Förde zu erörtern.

Die Muscheln sind wichtige Bestandteile des Ökosystems, so die Kritik sowohl von deutscher als auch dänischer Seite.

Während die Muschelfischerei auf deutscher Seite der Förde seit geraumer Zeit verboten ist, ist sie im dänischen Gebiet immer noch zulässig.

Der Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler vom Südschleswigschen Wählerverband (SSW) hatte dies zum Anlass genommen, den dänischen Minister nach Flensburg einzuladen und noch einmal auf die Problematik hinzuweisen mit dem Ziel, ein Verbot der Muschelfischerei zum Schutz der Förde zu erwirken.

 

Das gleiche Ziel verfolgen Umweltverbände nördlich der Grenze sowie die Kommune Apenrade.

Der Apenrader Stadtratspolitiker Theis Kylling Hommeltoft (Soz.) hatte seinen Parteigenossen Prehn zur Kollunder Mole eingeladen, um die Sachlage ebenfalls zu erörtern. Mit dabei unter anderem auch Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative).

Ein Problem für Förde und Alsensund

Die großen Versprechungen habe man dem Minister nicht abringen können, er habe aber Verständnis gezeigt.

„Er ist ja Fischerei- und Landwirtschaftsminister und hat ein Auge auf das Gewerbe. Das ist verständlich. Unser Argument ist aber, dass die Muschelfischerei in der inneren Förde  sehr schädlich ist und dass bei einem Verbot nur wenige Fischer betroffen sein würden, denen man dann unter die Arme greifen muss. Es sind hauptsächlich zwei Familien, die davon leben“, so Jan Riber Jakobsen.

Insgesamt habe es einen guten Dialog mit dem Minister gegeben, so sein Fazit.

Verprechungen gab es nicht zum Thema Muschelfischerei, aber einen guten Dialog, sagt Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (l.) über das Zusammentreffen mit dem dänischen Fischereiminister Rasmus Prehn an der Kollunder Mole. Foto: Privat

 

Es gehe nicht darum, die Muschelfischerei hier und jetzt landesweit komplett zu verbieten und einen ganzen Wirtschaftszweig verschwinden zu lassen.

Regionales Verbot

 „Der Förde geht es aber schlecht, und es muss etwas geschehen. Das gilt auch für die Alsensund-Region. Wir ziehen da mit der Kommune Sonderburg an einem Strang“, ergänzt Apenrades Bürgermeister.

Theis Kylling Hommeltoft brachte einen Gedanken ins Spiel, dem Riber Jakobsen viel abgewinnen kann und der eine optimale Lösung für den Schutz der inneren Förde sein könnte.

„Theis Kylling sprach sich dafür aus, die Förderegion als grenzüberschreitendes Unesco-Schutzgebiet ausweisen zu lassen. Ein interessanter Gedanke."

Das klinge im ersten Moment sehr ambitioniert, „das Tunneltal im deutsch-dänischen Grenzgebiet im Großraum Krusau gilt ebenfalls als schützenwert. Vielleicht ist da auch für das Gewässer im Grenzland etwas möglich. Die Förde hat nicht nur eine wichtige Umweltfunktion, sondern ist auch für den Tourismus und den Freizeitangelbereich  bedeutend“, sagt Jan Riber Jakobsen.

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