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Grünes Licht für das Projekt Fahrradfähre
Grünes Licht für das Projekt Fahrradfähre
Grünes Licht für das Projekt Fahrradfähre
Die Betreiber der Fahrradfähre Brunsnis haben von der Kommune Apenrade grünes Licht gekriegt, um die Fähre nach Süderhaff zu schippern. Falls die weitere Grenzöffnung Spielraum für ein Anlegen in Langballigau gibt, könnte der Fahrplan auch noch geändert werden.
Eine Fahrradfähre zwischen Langballigau in Deutschland und Brunsnis in Dänemark – fünf Jahre lang kämpfte die Dorfgilde Brunsnis für dieses Angebot. 2019 konnte das Fährprojekt endlich in See stechen und auch für 2020 waren alle behördlichen Vorgaben erfüllt. Dann kam die Corona-Krise – und die Fahrradfähre von Brunsnis nach Langballigau stand erneut vor einem Problem. Diesmal vor einer geschlossenen Grenze.
Am 26. Juni geht es ab Ekensund los
Um das Projekt buchstäblich am Laufen zu halten, suchte Betreiber Gerhard Jacobsen eine alternative Route innerhalb Nordschleswigs – und fand mit dem Fähranleger in Süderhaff/Süderhav einen frisch renovierten Anleger.
Die Kommune Apenrade behandelte einen entsprechenden Antrag auf Anlegegenehmigung schnell und mit positivem Bescheid – am Donnerstag gab es eine mündliche Zusage aus Apenrade. Die Fahrradfähre darf ab dem 26. Juni von Ekensund/Egernsund über Brunsnis nach Süderhaff und im Rundlauf wieder zurückfahren.
Dass die Fähre ausgerechnet dann ausgebremst wurde, nachdem der Kampf gegen die Behördenmühlen über fünf Jahre erfolgreich ausgetragen worden war, sei nicht zu ändern, sagt Gerhard Jacobsen.
Er hat das Projekt über die Jahre realisiert. „Wenn wir in dieser Saison nicht fahren würden, könnte das ganze Projekt wieder zum Stillstand kommen und das wollte ich auf keinen Fall“, sagt der gelernte Spediteur und Logistikexperte.
„Außerdem haben der Kapitän und ich uns im vergangenen Jahr die Hand darauf gegeben, dass die Fähre auch 2020 fährt. Und das werden wird.“
Ob die Fähre 2020 noch Langballigau anlaufen wird, weiß derzeit niemand. Ausgeschlossen ist es nicht. „Möglich, dass wir ein, zwei Wochen vorher spontan umplanen und am Ende nach Deutschland tuckern, falls die Grenzen komplett uneingeschränkt überquert werden darf“, so Jacobsen.
„Andererseits wollen wir unseren neuen Partner, die Apenrader Kommune, nicht im Stich lassen und nehmen die Fahrtroute nach Süderhaff ernst. Wenn wir nach Langballigau fahren dürfen, werden wir eine Lösung finden“, sagt Jacobsen.
Mich hat das immer provoziert, dass es hier keine Fährverbindung über die Förde hinweg gibt, und dass es so schwer sein soll, eine zu errichten. Aber diese politischen Schwierigkeiten sind jetzt ja zum Glück vorbei.
Gerhard Jacobsen, Organisator
Wenn er so am Brunsniser Fährhafen sitzt und geradeaus über die Förde schaut, hinüber ins 1,8 Kilometer entfernte Holnis, ist es für den Grenzlandbewohner nur schwer verständlich – und erträglich – dass es in diesen Zeiten so schwer sein kann, Fährverbindungen zu errichten, die das Grenzland verbinden.
Der Natur ist die Nationalität nicht anzusehen
Hier die Siluette von Bockholmwik, dort die Küste von Rinkenis, drumherum die Landzungen von Holnis und Broackerland – der Natur ist die Nationalität nicht anzusehen, die Landschaft ist eins.
„Als Politikerin Ellen Trane Nørby (V) die Fahrradfähre 2019 einweihte, sagte sie, das sei ihr schwerstes politisches Projekt als Politikerin gewesen, eine Fähre zwischen Deutschland und Dänemark zu errichten. Mich hat das immer provoziert, dass es hier keine Fährverbindung über die Förde hinweg gibt, und dass es so schwer sein soll, eine zu errichten. Aber diese politischen Schwierigkeiten sind jetzt ja zum Glück vorbei. In Langballigau will man uns auch in Zukunft mit offenen Armen begrüßen und am Ende hat uns die Corona-Krise die super gute Zusammenarbeit mit der Kommune Apenrade beschert“, sagt Gerhard Jacobsen.
Und die Corona-Krise werde man auch noch überstehen, da ist sich Jacobsen sicher. „Es sind in den vergangenen fünf Jahren so viele gute Verbindungen und Beziehungen entstanden, außerdem Visionen und Ideen für weitere Fährverbindungen. Unser Reeder hat auch noch andere Schiffe, die man einsetzen könnte. Ich hoffe, es werden in Zukunft noch mehr Fährverbindungen entstehen, die Deutschland und Dänemark verbinden!“
Damit die Rechnung aufgeht, müssen pro Fahrt neun Passagiere an Bord sein. 2019 waren es in den ersten 14 Tagen durchschnittlich sieben Personen, in den letzten Wochen waren die Touren ausverkauft.
Fähre ist für private Events mietbar
„Falls die Fähren in diesem Jahr super laufen und gefragt sind, können wir die Saison auch um zwei Wochen verlängern“, so Jacobsen.
Neu ist in diesem Jahr ein Angebot, die Fähre auch privat mieten zu können: Abends ab 18 Uhr steht die „Rødsand“ für private Events zur Verfügung, eine Stunde mit Besetzung kostet 800 Kronen. Bier und Sprudel können gekauft werden, für Essen muss selbst gesorgt werden. „Wir haben schon erste Buchungen erhalten“, so Jacobsen.