Politik

Paludan schafft Aufmerksamkeit

Paludan schafft Aufmerksamkeit

Paludan schafft Aufmerksamkeit

Kopenhagen
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Rasmus Paludan Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Seit Mitte April vergeht kaum ein Medientag ohne Rasmus Paludan und seine islamfeindliche Partei Stram Kurs. Er will ins Parlament und das könnte für den amtierenden Regierungschef gefährlich werden, meint ein politischer Kommentator.

Rasmus Paludan hat es geschafft, mit seiner islamfeindlichen Partei Stram Kurs seit Mitte April in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken. Seine Auftritte und Demonstrationen, bei denen oft ein Koran in Flammen aufgeht, entzündeten vor Ostern in Kopenhagen gewalttätige Ausschreitungen von Gegendemonstranten.

Stram Kurs setzt sich dafür ein, dass der Islam in Dänemark verboten wird und alle nicht westlichen Personen, die Asyl erhalten haben und nicht ursprüngliche Staatsbürger dänischer Nachbarstaaten sind, ausgewiesen werden.

Nachdem die Polizei Rasmus Paludan und seiner islamfeindlichen Partei Stram Kurs am Sonnabend, 27. April, verboten hatte, in Tondern zu demonstrieren, untersagte die Polizei auch eine Kundgebung in Sonderburg am Sonntagnachmittag – in beiden Fällen aus Sicherheitsbedenken, wie die Polizei mitteilte.

Ebenfalls am Sonnabend, 27. April, gab das Wirtschafts- und Innenministerium bekannt, dass 20.981 dänische Bürger ihre Wahlerklärung für die Partei Stram Kurs abgegeben hatten. Damit war es Paludan gelungen, die erforderliche Zahl an Wahlerklärungen zu sammeln, um bei der kommenden Parlamentswahl mit seiner Partei ins Rennen gehen zu können.

Daraufhin forderte der Parteichef der Alternativen, Uffe Elbæk, Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre) sowie alle weiteren Chefs der im Folketing vertretenden Parteien auf, gemeinsam die, so wörtlich, „neue politische Situation“ zu diskutieren. Elbæk zufolge hat die Partei faschistische Tendenzen, dies schaffe eine neue politische Situation. Elbæk fordert Løkke auf, ein Treffen in dieser Angelegenheit anzuberaumen.

Die Kandidatur Rasmus Paludans und seiner Partei Stram Kurs hat nach Meinung von Hans Engell bei der anstehenden Parlamentswahl negative Konsequenzen für den amtierenden Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre). Die Aufsplittung des blauen Blocks in viele kleine Parteien könne zu einem Verlust von Mandaten im besagten Block führen, so der bekannte politische Kommentator.

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