Arbeitsmarkt

Corona: Dänische Regierung schnürt Milliardenpaket für Unternehmen

Corona: Dänische Regierung schnürt Milliardenpaket für Unternehmen

Corona: Dänische Regierung schnürt Milliardenpaket

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Mette Frederiksen bei der Präsentation der „Trepartsaftale“ zwischen Regierung, Arbeitnehmern und Arbeitgebern Foto: Olafur Steinar Gestsson/Ritzau Scanpix

Die Wirtschaft leidet, Löhne können nicht gezahlt werden: Eine Milliardenspritze vom Staat soll das kompensieren und Entlassungen verhindern.

Mit einer neuen Übereinkunft zwischen Regierung, Arbeitnehmern und Arbeitgebern soll der Wirtschaft in Dänemark angesichts der Corona-Krise unter die Arme gegriffen werden. Zweck ist es vor allem, Entlassungen zu verhindern.

Die Absprache ist in Rekordtempo getroffen worden und bedeutet eine Milliardenspritze für die Wirtschaft.

„Wir müssen tun, was wir können, um zu vermeiden, dass Dänemark infolge Coronas in eine wirtschaftliche Krise gerät. Wir müssen tun, was wir können, um die dänische Wirtschaft und die Arbeitnehmer so weit wie möglich aus der Krise herauszuhalten“, sagte Dänemarks Regierungschefin, Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.), am Sonntagmittag auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz.

Staat kompensiert je nach Lohn bis zu 90 Prozent

„Wir haben großes Verständnis dafür, dass man Mitarbeiter nach Hause schicken will, aber feuert sie nicht!“, so ihr Aufruf an die Unternehmen.

Für Stundenlöhner bekommen die Unternehmen 90 Prozent des Lohnes kompensiert, für Festangestellte 75 Prozent. Die Obergrenze liegt für Festangestellte bei 23.000 Kronen, bei Stundenlöhnern bei 26.000 Kronen. Dies soll die staatlichen Ausgaben eingrenzen.

Der Unterschied wird damit begründet, dass Stundenlöhner als Folge von Auftragsrückgängen besonders von Entlassungen bedroht sind oder weil sie in der  Gastronomie oder im Gastgewerbe arbeiten, während Festangestellte anderweitig bessergestellt seien.

Die Absprache gilt für Unternehmen, die vor der Situation stehen, mindestens 30 Prozent oder 50 ihrer Angestellten zu entlassen.

Die Unternehmen sollen in der Zeit weiterhin den vollen Lohn auszahlen. Bedingung für die Kompensation ist, dass die Unternehmen in der Zeit, in der der Staat die Zuschüsse überführt, niemand entlassen wird.

Die Regelung gilt rückwirkend seit dem 9. März und vorerst bis zum 9. Juli. Noch muss das Folketing zustimmen, dies wird allerdings als reine Formsache betrachtet.

Die Regierung geht davon aus, dass das Paket insgesamt 2,6 Milliarden Kronen kosten wird.

 

 

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