Fußball

Yussuf Poulsen bewahrt Dänemark bei San Marino vor Blamage

Poulsen bewahrt Dänemark bei San Marino vor Blamage

Poulsen bewahrt Dänemark bei San Marino vor Blamage

Lucas Bröcker
Dänemark
Zuletzt aktualisiert um:
Yussuf Poulsen erzielte gegen San Marino seinen elften Treffer im Trikot der Dänen. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Gegen den Fußball-Zwerg San Marino hat sich die dänische Fußball-Nationalmannschaft zu einem 2:1-Sieg gequält. Trainer Kasper Hjulmand und Kapitän Simon Kjær suchten nach der Partie nach Erklärungen für die Leistung. Trotzdem bleibt die Ausgangslage für die Qualifikation zur EM dank der drei Punkte weiterhin gut.

Es war ein denkwürdiges Spiel am Dienstagabend für die dänische Fußball-Nationalmannschaft im Stadio Olimpico di Serravalle in San Marino. Denkwürdig vor allem, weil der Auftritt für alle, die Dänemark unterstützen, so unfassbar enttäuschend war. Gegen die schlechteste Nationalmannschaft der Welt (Platz 207 der FIFA-Weltrangliste) reichte es für die Nummer 18 der Welt gerade einmal zu einem 2:1-Auswärtssieg. Zur Einordnung: San Marino hat gerade einmal 33.000 Einwohnerinnen und Einwohner und damit vergleichsweise nur knapp mehr als Sonderburg (Sønderburg).

„Es war einfach zu schlecht. Das Niveau war zu niedrig. Das Tempo des Balls war zu langsam und das Spiel war in Gefahr, als es das nicht hätte sein dürfen. Wir saßen in der Umkleidekabine, als hätten wir 0:4 verloren“, sagte Nationaltrainer Kasper Hjulmand gegenüber „TV 2 Sport“.

Beim Ausgleich drehten alle durch

Tatsächlich hielten die Dänen die Partie unnötig lange offen und kassierten in der 61. Minute nach einer Ecke den Ausgleich durch Alessandro Golinucci. Und als wäre das 1:1 von San Marino nicht schon bitter genug, kommt noch der Fakt hinzu, dass es der erste Treffer überhaupt im achten Qualifikationsspiel für den Fußball-Zwerg war. Was den Spielern und Fans von San Marino so ein Treffer gegen Dänemark bedeutete, war kaum zu übersehen, als alle völlig durchdrehten und auch die sich auf der Bank befindenden Spieler und Betreuer zum Jubelsturm ansetzten.

„Ich bin enttäuscht, dass wir mit einer solchen Nervosität auf dem Platz stehen. Vor allem aber bin ich kritisch mit mir selbst. Es ist meine Aufgabe, den Spielern den Rahmen zu geben, den sie brauchen. Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass diese Nervosität nicht da ist“, so Hjulmand nach der Partie selbstkritisch.

Bundesliga-Connection sorgte für Siegtreffer

Immerhin gelang den Dänen durch den Leipziger Yussuf Poulsen, der die Flanke von Jonas Wind vom VfL Wolfsburg in der 70. Minute per Kopf versenkte, noch der Siegtreffer. Dennoch bleibt eine katastrophale Leistung in Erinnerung, und es herrscht große Unzufriedenheit unter den Fans. „Wir müssen uns die Dinge ansehen und sie gemeinsam besprechen. Ich glaube nicht, dass die Einstellung gefehlt hat. Wir sind mit einem guten Gefühl in das Spiel gegangen, aber es hat nicht funktioniert", erklärte Kapitän Simon Kjær im Anschluss der Partie gegenüber „TV 2 Sport“.

Dänemark hat alles in eigener Hand

Im Parallelspiel der Gruppe H setzte sich Kasachstan, gegen das Dänemark am Sonnabend mit 3:1 gewann, in Finnland mit 2:1 durch. Bei einem Unentschieden in dieser Partie wäre Dänemark bereits sicher für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in Deutschland qualifiziert. Dennoch reicht aus den letzten beiden Partien gegen den punktgleichen Tabellenführer Slowenien (17. November) und in Nordirland (20. November) ein Sieg, um bei der EM dabei zu sein. Zeigt der Europameister von 1992 in diesen Spielen wieder ein anderes Gesicht, sollte der Mannschaft von Kasper Hjulmand die Qualifikation nicht mehr zu nehmen sein.

Mehr lesen