HANDBALL

Ganz neue Verantwortung für Kevin Møller

Ganz neue Verantwortung für Kevin Møller

Ganz neue Verantwortung für Kevin Møller

Handewitt/Apenrade
Zuletzt aktualisiert um:
Das Jahr 2021 hatte für Kevin Møller bereits einiges zu bieten. Foto: Beautiful Sports/Imago Images/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Durch den Umzug von Barcelona nach Handewitt ist der dänische Nationalkeeper wieder näher an seine Familie gerückt – und gründet in Kürze seine eigene.

Weltmeister geworden, die spanische Meisterschaft und die Champions League gewonnen, Silbermedaille bei Olympia geholt, von Barcelona zur SG Flensburg-Handewitt gewechselt.

Was nach einer kompletten Sportlerbiografie klingt, hat Handball-Torhüter Kevin Møller aus Bedstedt (Bedsted) im Jahr 2021 erlebt. Und es ist gerade mal Oktober.

Ein privates Highlight wird das Erlebte in Kürze noch übertreffen: Der 32-Jährige wird zum ersten Mal Vater.

„Das ist wirklich sehr aufregend und eine ganz neue Verantwortung für mich“, erzählt Kevin Møller im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Der Stichtag ist bereits länger als eine Woche her. Seine Freundin Louise Kildelund und er warten gespannt.                      

„Eigentlich sollte es schon am 23. September so weit sein. An dem Tag haben wir in Porto Champions League gespielt, aber ich durfte hierbleiben, um bei meiner Familie zu sein und die Geburt nicht zu verpassen“, sagt Kevin Møller.

Mit seiner Freundin hat er sich in der Handball-Kolonie in Handewitt eingerichtet – das Haus hat Lasse Svan vorher bewohnt.

Alles ist für den Zuwachs vorbereitet, und Kevin Møller freut sich über die wiedergewonnene Nähe zur Heimat in Nordschleswig.

„Es war uns wichtig, wieder näher an die Familie zu ziehen und hier unsere eigene zu gründen. Meine fünf Geschwister sind über ganz Nordschleswig verteilt, meine Mutter wohnt in Rapstedt und mein Vater in Lügumkloster (Løgumkloster). Louise kommt aus Svendborg, und wir freuen uns, dass wir wieder in der Nähe unseres Netzwerkes sind. Barcelona ist eine tolle Stadt, aber hier ist Zuhause“, so Møller.

Der Saisonstart der SG Flensburg-Handewitt ist mit drei Punkten aus drei Spielen nicht nach Kevin Møllers Geschmack verlaufen. Foto: Frank Molter/DPA/Ritzau Scanpix

Sportlich muss sich der Keeper an einen neuen Druck gewöhnen. Barcelona ist in Spanien das Maß aller Dinge, und die Leistungsunterschiede in der heimischen Liga sind groß. Viele Mannschaften hätten schon aufgegeben, bevor die Partie begonnen hat, berichtet Kevin Møller. Dass dies in der Bundesliga ganz anders ist, hat sich schon an den ersten drei Spieltagen gezeigt.

„Wir haben etwas mit Verletzungen zu kämpfen und haben aus den ersten drei Spielen nur drei Punkte geholt. Da stehen wir jetzt vor dem Auswärtsspiel gegen TuS N-Lübbecke schon unter Druck“, sagt Kevin Møller, der mit einer Hand am Handy die Reise nach Nordrhein-Westfalen antreten wird. „Wenn das Baby kommt, mache ich mich auf den Weg. Mit dem Auto sind es nur 4,5 Stunden zurück. Das sollten wir schaffen“, so der Keeper optimistisch.

In seinem Gepäck: eine Liste mit drei jungen und drei Mädchennamen. Entschieden haben sich die werdenden Eltern noch nicht, sie wollen sich den Nachwuchs „erst einmal anschauen“.

Am besten nach dem Spiel und vor dem nächsten am Mittwoch in Erlangen. Denn da sind es schließlich schon acht Stunden Fahrzeit.

„Ich möchte unbedingt bei der Mannschaft sein und mit ihr erfolgreich sein. 2021 ist bisher mein Jahr, und Titel machen süchtig. Wir haben als Handballprofis zwar nicht so viele freie Tage, aber dafür sind unsere in der Regel deutlich kürzer. Das weiß meine Familie auch zu schätzen, da können wir nicht meckern“, so Kevin Møller.

Mehr lesen