HANDBALL

Einspruchsinstanz kippt Entscheidung über Saisonabbruch

Einspruchsinstanz kippt Entscheidung über Saisonabbruch

Einspruchsinstanz kippt Entscheidung über Saisonabbruch

Ritzau/hdj
Kopenhagen/København
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Der DHF-Vorsitzende Per Bertelsen wundert sich über die Entscheidung der Einspruchsinstanz. Foto: Sportxpress/Ritzau Scanpix

Der Führende wird Meister, das Schlusslicht steigt ab. Gegen diese Entscheidung hatten drei dänische Handballvereine geklagt – und bekamen nun recht.

Bereits Anfang April wurde die Handballsaison in den höchsten dänischen Ligen abgebrochen. Die Erstplatzierten wurden zu Meistern ihrer Klassen erklärt, und die Tabellenletzten sollten absteigen, hatte das „Komitee für professionellen Handball“ am 7. April entschieden.

Dagegen hatten die designierten Liga-Absteiger Nordsjælland Håndbold bei den Männern und EH Aalborg bei den Frauen sowie die Erstdivisionäre von Odder Håndbold anschließend geklagt. Am Dienstag gab die Einspruchsinstanz den Klagenden recht. „Die Entscheidung des ,Komitees für professionellen Handball' vom 7. April 2020 ist ungültig und hiermit aufgehoben“, heißt es in der Erklärung, die auf der Webseite des dänischen Handballverbandes DHF einzusehen ist.

Das Gremium führt in seiner Begründung an, dass es im Vorfeld keine Anhörung der Ligen gegeben habe, und das Komitee keine Entscheidungsbefugnis besitze. Der Vorsitzende des Verbandes, Per Bertelsen, ist anderer Meinung.

„Wir haben uns vor der Entscheidung mit unseren Anwälten beraten, und sie haben diese ganz klar abgesegnet. Daher ist es extrem ärgerlich, dass jetzt so ein Urteil kommt“, sagt Per Bertelsen. „Wir werden unsere Regeln jetzt ändern, damit es in Zukunft ganz klar ist, dass das Komitee solche Entscheidungen treffen darf“, so der Vorsitzende.

Bertelsen erwartet nicht, dass auf einer für diese Woche einberufenen Sondersitzung der Klubvertreter die eigentliche Entscheidung über den Saisonabbruch revidiert wird. „Da die Klubvertreter dem ,Komitee für professionellen Handball’ die Befugnisse, die wir zu haben meinen, selbst erteilt haben, denke ich, dass sie auch unserer Empfehlung für den Saisonabschluss folgen werden“, so Per Bertelsen.

Bei den Klubvertretern handelt es sich allerdings nicht etwa um Repräsentanten aus den betroffenen Profivereinen, sondern um ausgesuchte Vertreter aller dänischen Handballklubs. Dass die Entscheidung nun bei ihnen liegt, ärgert den Vorsitzenden der Divisionsvereinigung, Kasper Jørgensen.

„Ich finde das komplett verkehrt. Der richtige Ort ist das ,Komitee für professionellen Handball’, und es kann nicht sein, dass solche für den Profisport wichtigen Dinge von Klubvertretern aus dem Breitensport entschieden werden“, sagt Kasper Jørgensen. Wie die Entscheidung ausfallen wird, wagt er dabei nicht zu prophezeien.

„Vielleicht verändert sie sich, vielleicht bleibt sie gleich. Das Einzige, was gerade feststeht, ist, dass gerade niemand weiß, wer auf- und absteigt, wer dänischer Meister ist, und wer die restlichen Medaillen bekommen soll“, so Kasper Jørgensen.

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