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Blutrote Zahlen bei SønderjyskE

Blutrote Zahlen bei SønderjyskE

Blutrote Zahlen bei SønderjyskE

Woyens/Vojens
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Rilwan Hassan steht SønderjyskE vorerst nicht zur Verfügung. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Das erste Minus seit 2010 war erwartet worden, ist aber um einiges höher ausgefallen als vorhergesehen. SønderjyskE Fodbold A/S hat ein Defizit von 8,7 Millionen Kronen erwirtschaftet. Dagegen wurde im Eishockey und Handball ein Plus erzielt.

SønderjyskE steckt in der Fußball-Superliga nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen voll in der Krise und muss  mitten in der sportlichen Talfahrt den nächsten kräftigen Nackenschlag einstecken. Der Klub hat  mit  schwarzen Zahlen  in den vergangenen acht Jahren  viel Lob geerntet und ist als Vorbild bezeichnet worden, doch damit ist jetzt vorerst Schluss.

Das erste Minus seit 2010 war erwartet worden, ist aber um einiges höher ausgefallen als vorhergesehen. SønderjyskE Fodbold A/S hat im abgelaufenen Haushaltsjahr (1. Juli 2018 - 30. Juni 2019) ein Defizit von 8,7 Millionen Kronen erwirtschaftet. 

„Obwohl wir acht Jahre hintereinander einen Gewinn gemacht haben, ist es nicht zufriedenstellend, dass wir diesmal ein Defizit erzielt haben“, sagt SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen in einer Pressemitteilung: „Wenn das gesagt ist, erfolgt das Defizit als Resultat einer strategischen Priorisierung, wo wir uns sportlich polstern wollten, um in einer schweren Übergangs-Saison in der Superliga überleben zu können. Es ist eine Saison, wo drei Absteiger gefunden werden müssen, und wir haben die klare Ambition, auch in der nächsten Saison in der besten Spielklasse des Landes zu spielen.“

Schwarze Zahlen im Eishockey und Handball

Dagegen kann sich SønderjyskE über ein Plus in den übrigen Sportarten freuen. Die Eishockey-Mannschaft konnte mit dem Einzug ins DM-Finale einen Gewinn von 677.000 Kronen machen, während die Handballer mit der Endrunden-Teilnahme ein Plus von 452.000 Kronen machten. Die Abteilung Frauen-Handball landete bei einer runden Null. Die Einkaufsgemeinschaft SuSAM hat einen Gewinn von knapp einer Million Kronen verzeichnen können.

Unterm Strich hat die SønderjyskE-Organisation ein Defizit von 6,7 Millionen Kronen erzielt. Das deftige Minus in der Abteilung Fußball zehrt  am Eigenkapital, das bei der  SønderjyskE-Gesamtorganisation immer ein Sorgenkind war, aber bis zum Sommer 2018 auf 26 Millionen Kronen erhöht werden konnte. 

Gründe für das Defizit gibt es viele. Die vielen Investitionen in den Kader und in den Nachwuchssektor  haben sportlich noch keine Früchte getragen.

SønderjyskE ist in der vergangenen Saison in Sachen Fernsehgelder weit hinter  den veranschlagten Summen geblieben,  und das gleiche Bild zeichnet sich in der laufenden Saison ab. Eine Trainerentlassung war auch nicht gerade billig.   SønderjyskE hat mit Glen Riddersholm den mit Abstand teuersten Trainer der Vereinsgeschichte eingestellt.  Auch bei den Spielereinkäufen haben die Hellblauen so tief in die Tasche gegriffen wie noch nie zuvor.  Die Ausgaben für den Kader betrugen  vor einer Handvoll Jahren noch rund 15 Millionen Kronen, haben mittlerweile aber die 30-Millionen-Grenze überschritten. Zudem wurde von möglichen Transfereinnahmen abgesehen.

SønderjyskE hat auf Spielerverkäufe verzichtet 

„Wir hatten die Möglichkeit, Spieler zu verkaufen, und damit den Jahresbericht markant zu verbessern, aber wir haben uns dafür entschieden, unsere besten und attraktivsten Spieler zu behalten. Wir wollen auch zur Superliga gehören, wenn sie auf zwölf Klubs reduziert wird und die Fernsehabsprache ab der Saison 2020/21 weitaus lukrativer ist. Wir haben die klare Erwartung, dass unser Haushalt über 36 Monate gesehen ausgeglichener sein wird.“ 

Vorstandsvorsitzender Claus Guldager freut sich über die Unterstützung, die SønderjyskE weiterhin erfährt.

„SønderjyskE Fodbold hatte eine herausfordernde Saison, wo fehlende Fernseh- und Tranfereinnahmen merkbar waren, aber die Unterstützung hat nicht nachgelassen. Es freut mich, wie viele weiterhin einen Wert darin sehen, das Projekt zu unterstützen – das unterstreicht die Existenzberechtigung des Projektes“, meint Claus Guldager.

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