Schleswigsche Partei

Keine Zeit zum Chefsein

Keine Zeit zum Chefsein

Keine Zeit zum Chefsein

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Rainer Naujeck leitet die SP, bis eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender gefunden ist – für ein Jahr oder aber auch kürzer. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Zwölf Personen sagten Nein, als ihnen der Vorsitz der Schleswigschen Partei angetragen wurde. Rainer Naujeck, stellvertretender Vorsitzender der Partei und nun deren kommissarischer Chef, kennt die Gründe.

Die Schleswigsche Partei (SP) sucht eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden. Bis er oder sie gefunden ist, übernimmt der stellvertretende Vorsitzende Rainer Naujeck das Ruder, aber nur kommissarisch. „Der Nordschleswiger“ hat mit ihm über die Suche gesprochen.

Rainer, seit wann bist du kommissarischer Vorsitzender, und wie lange wirst du es sein?

Die SP leite ich seit gestern, Donnerstag. Wir haben auf der Hauptversammlung eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe gebildet, mit dem Ziel, bis zur nächsten Hauptversammlung einen neuen Vorsitzenden oder eine neue Vorsitzende zu finden. Die Versammlung wird im kommenden Frühling stattfinden. Die Gruppe besteht aus Ruth Candussi, Arno Knöpfli, Käthe Nissen und mir. Das ist der Weg, den wir gehen wollen. Die Arbeitsgruppe wird sich treffen und festlegen, nach welchen Prinzipien wir eine Namensliste erstellen. Dann werden wir an diese Personen herantreten, eventuell erneut nachfragen. Finden wir jemanden, der will, können wir auch eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen.

Gab es vorher keine Suche?

Doch, die gab es. Ruth Candussi, Carsten Leth Schmidt und ich haben mit Hinrich Jürgensen zusammen zwölf Personen gefragt, ob sie den Vorsitz der Schleswigschen Partei übernehmen würden. Es gab aber nur Absagen. Wir waren nun auf der Hauptversammlung vorbereitet, und mit den drei Schritten, Ad-hoc-Arbeitsgruppe, Satzungsänderung und Erweiterung des Geschäftsausschusses sehen wir positiv in die Zukunft.

Was waren die Gründe für die vielen Absagen?

Es ist der Zeitmangel. Die Jüngeren sind durch Arbeit und Familie zeitlich ausgelastet, bei den Älteren ist es auch der Beruf, der wenig Zeit übriglässt. Die Aufgabe, so haben wir gehört, sei einfach zu groß, um sie mit Beruf und Familie zu vereinbaren. Es ist viel Arbeit, ja, aber wir wollen den Vorstand deshalb auch von zwei auf drei Personen, mit einer weiteren Stellvertreterin oder einem Stellvertreter, ausbauen, damit wir die Aufgaben weiter aufteilen können und die Belastung geringer ausfällt. Bislang war Carsten sozusagen der Außenminister und ich der Innenminister. Diese Aufteilung werden wir verändern.

Würdest du kandidieren?

Nein, auf keinen Fall. Ich bin und bleibe Stellvertreter, das ist mein Platz. Wir suchen eine Person, die gut vernetzt ist, die bereit ist und Lust hat sich in einem Team zu engagieren, fließend Deutsch und Dänisch kann und neue digitale Technik beherrscht.

Mehr lesen