Natur und Umwelt

100 neue schwimmende Brutplätze für Trauerseeschwalben

100 neue schwimmende Brutplätze für Trauerseeschwalben

100 neue schwimmende Brutplätze für Trauerseeschwalben

Tondern/Tønder
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Die Schulkinder durften beim Bau der künstlichen Brutinseln helfen. Foto: Jonas Ejderskov/WWF

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Die Weltnatur-Stiftung unterstützt das Vorhaben des Nationalparks Wattenmeer und der Kommune Tondern. Der Zugvogel richtet sein Nest auf schwimmenden Pflanzenteilen her.

Um der bedrohten Trauerseeschwalbe (dänisch: Sortterne) optimale Brutbedingungen zu bieten, werden dieser Tage an mehreren Stellen im Nationalpark Wattenmeer künstliche Brutinseln zu Wasser gelassen.

Bei dem Vorstoß der Weltnatur-Stiftung WWF (World Wide Fund for Nature) am See in Bremsbüll (Bremsbøl) unweit der Grenze halfen Zweitklässler von der Tønder Grundskole.

Rückenwind für Schutzvorhaben

Das bereits seit 2015 vom Nationalpark Wattenmeer und der Kommune Tondern gemeinsam mit weiteren Partnern praktizierte grenzüberschreitende Vorhaben erhält nun durch die Weltnatur-Stiftung weiteren Auftrieb.

Im Zusammenhang mit dem 50. Geburtstag von Kronprinzessin Mary, die Präsidentin der Stiftung ist, stellt diese landesweit für Naturprojekte 10 Millionen Kronen zur Verfügung.

Während der Zugvogel vor 100 Jahren an etlichen Orten in Dänemark zu sehen war, brüten anno 2022 weniger als 100 Paare hierzulande. Mehr als die Hälfte von ihnen sucht sich im Nationalpark Wattenmeer ein Plätzchen zum Brüten.

„Schneller Artenschwund"

„Die Trauerseeschwalbe gehört zu einer der vielen bedrohten Arten in Dänemark und ist ein Beispiel dafür, wie schnell der Artenschwund geht. Ein Vogel, der vor wenigen Generationen ziemlich gewöhnlich war, ist nun so verletzbar, dass er Hilfe zum Brüten haben muss“, erläutert Thor Hjarsen, Senior-Biologe der Weltnatur-Stiftung.

Es war toll, die Kinder so engagiert und wissbegierig zu erleben.

Thor Hjarsen, Biologe

Nachdem in Bremsbüll 20 künstliche Nester gebaut und platziert wurden, folgen weitere 80 im Magisterkoog und im Hasberger See.

Thor Hjarsen beim Herrichten der Brutflöße Foto: Jonas Ejderskov/WWF

„Es war toll, die Kinder so engagiert und wissbegierig zu erleben. Es ist wichtig, dass wir von Kindesbeinen an gute Naturerlebnisse erhalten, damit die Kinder die Freude an der Natur weiter mit sich durch das Leben nehmen“, erklärt der erfahrene Biologe.

„Das Bewusstsein über die fantastische Natur, die wir hier in Dänemark haben, ist entscheidend dafür, dass wir auch weiterhin auf sie aufpassen“, so Hjarsen.

 

 

 

Mit dem Boot werden die Brutinseln auf den See gebracht. Foto: Jonas Ejderskov/WWF

Weitere Unterstützung

Die Maßnahme wird auch von Quato Fonden gefördert. Diese Stiftung mit Blick auf den Tierschutz haben vor zehn Jahren Signe und Thomas Kirk Kristiansen aus der Lego-Familie ins Leben gerufen.

Die Trauerseeschwalbe brütet von Mai bis August in den hiesigen Gefilden. Den Rest des Jahres verbringt sie vor der westafrikanischen Küste. Außer in der Tonderner Marsch brütet sie am Limfjord und bei Husby Sø in Westjütland.

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