Tourismusprojekt

Ferienpark auf Nordalsen: Das sind die gigantischen Pläne

Ferienpark auf Nordalsen: Das sind die gigantischen Pläne

Ferienpark auf Nordalsen: Das sind die gigantischen Pläne

Norburg/Nordborg
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Eine Ansicht auf das geplante Badeland im Center – es soll das größte Dänemarks werden. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S

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Im Norden der Insel Alsen eröffnet im Frühjahr 2024 ein neuer Center Park. Der zuständige kommunale Ausschuss hat nun den Flächennutzungsplan in die Anhörung geschickt. Die Pläne zeigen, wie groß das Nordborg Resort wird.

454 nachhaltige Ferienhäuser, Streichelzoo und Dänemarks größtes Badeland, Kletterbäume, neue Strandpromenade inklusive Meer-Becken und Mountainbike-Park: Im Norden der Insel Alsen eröffnet im Frühjahr das Nordborg Resort. Ein gigantisches Tourismusprojekt, das in Zukunft 200.000 Gäste jährlich in die Kommune Sonderburg bringen soll.

Linak und Danfoss-Stiftung teilen sich die Anteile

Hinter dem 190 Hektar großen Ferienland steht eine öffentlich-private Zusammenarbeit zwischen der Kommune Sonderburg und der Nordborg Feriepark Holding A/S. Die Aktiengesellschaft ist in den Händen des Unternehmens Linak, das 70 Prozent der Aktien hält, und der Danfoss-Stiftung „Bitten & Mads Clausens Fond“ mit 30 Prozent der Anteile.

Dort wo der Ferienpark entsteht, liegen derzeit landwirtschaftlich genutzte Felder sowie kaum berührte Küsten- und Strandlandschaft. Daher muss die Kommune Sonderburg das gesamte Areal mit einem Flächennutzungsplan neu ausweisen. Auf 198 Seiten zeigt ein Vorschlag nun, wie genau das aussehen soll.

In dem weiß umrissenen Areal wird auf 190 Hektar das Nordborg Resort gebaut. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S
So soll das Eingangsportal zum Ferienpark aussehen. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S

Der zuständige Ausschuss für Technik, Stadt und Wohnen hat diesen Plan nun gutgeheißen – und in die öffentliche Anhörung geschickt. Acht Wochen lang – bis zum 30. März – können Bürgerinnen und Bürger nun Stellung nehmen und den Flächennutzungsplan kommentieren.

Hier ist der Plan zu sehen: www.sonderborg.viewer.dk.

„Es ist von enormem Wert für die Kommune, dass sich ein privater Investor einbringt und die Möglichkeiten in dem Resort sehen kann. Ein Resort, das große, positive Bedeutung für die Kommune als Ganze und für Nordalsen im Besonderen haben wird“, sagt die Ausschussvorsitzende Kirsten Bachmann (Schleswigsche Partei).

So sieht die Landschaft heute aus. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S
Diese Skizze zeigt, wie sich die Landschaft verändern würde. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S

Es sei eine „riesige Arbeit“, das gesamte Gelände zu registrieren und den verschiedenen Gegebenheiten gerecht zu werden, so die Stadtratspolitikerin. „Viele warten nur darauf, dass die Sommerhäuser, Brücken, das Wasserland und alles andere auf der Bildfläche erscheint. Aber es ist wichtig, dass die Plangrundlage in Ordnung ist“, so Bachmann.

Eingriff in die unberührte Natur

Nicht zuletzt, weil viele Hundert Quadratmeter Grünflächen, kleine Wälder und unberührte Küstennatur durch das Projekt verschwinden werden, um den Neubauten zu weichen. Das Resort wird auf insgesamt 190 Hektar gebaut – vom Erlebnispark Universe hinab an den Strand am Wasser des Kleinen Belts, nördlich von Himmark Strand.

Einige Häuser sollen auf Pfählen errichtet werden. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S
Eine erste Skizze von der Ferienstadt auf Nordalsen Foto: Nordborg Resort Ejendomme A/S
Ein weiteres Modell eines Sommerhauses im Park Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S

Doch wohin mit all den Toilettenspülungen der Gäste, und wie beeinflussen Hunderttausende Besucher und Neubauten die bislang ungestörte Flora und Fauna vor Ort? Der Flächennutzungsplan zeigt mögliche Wege auf.

„Bei Projekten wie diesen müssen wir besonders aufmerksam darauf sein, was für Konsequenzen das für die Natur haben wird“, sagt Stadtratspolitiker Asger Romme Andersen, der Vorsitzender des Naturausschusses ist. „Immerhin grenzt das Areal an ein Natura-2000-Gebiet, wo besondere Rücksicht auf beispielsweise Brutgebiete von Vögeln genommen werden muss“, so der Einheitslisten-Politiker.

Spatenstich soll Ende April sein

Auch das Ausleiten von Nährstoffen ins Meer müsse begrenzt werden. „Wir sind aber der Meinung, dass wir darauf mit dem ausgearbeiteten Abwasserplan für den Bereich Rücksicht nehmen.“ Mit Baubeginn und dem ersten Spatenstich wird für Ende April gerechnet. In Betrieb gehen soll das Nordborg Resort im Frühjahr 2024. Betreiber wird „Center Parcs Europe“.

Dass es überhaupt möglich ist, in einer Küstenzone ein neues Resort zu bauen, liegt daran, dass die Kommune Sonderburg Teil eines Entwicklungsprojekts des dänischen Gewerbeministeriums ist, mit dem der Küsten- und Naturtourismus im Land angekurbelt werden soll.

Hier an diesem Strandabschnitt nördlich des Himmarker Strandes soll das Ferienresort entstehen. Foto: Sara Eskildsen
Die Pläne sehen auch einen Besuchs-Bauernhof im Park vor – mit Ziegen, Minischweinen und Ponys. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S
Eine Skizze zeigt einige der Park-Gebäude in der Landschaft. Foto: Nordborg Feriepark Holding A/S

Wissenswertes zum Nordborg Resort

  • Am 22. Februar lädt die Kommune alle Interessierten zu einem Infotreffen ins Sportzentrum „Nordals Idrætscenter“ ein. Von 17 bis 19 Uhr wollen die Verantwortlichen hinter dem Projekt Stellung beziehen und sich den Fragen und möglichen Bedenken der Anwohnenden stellen. Eine Anmeldung ist erforderlich: sonderborg.dk.
  • 129 Sommerhäuser werden an private dänische Eigentümer verkauft und können vermietet werden.
  • Es entstehen unter anderem ein Kinderland-Gebäude, ein 100 Meter langes Schwimmbecken im Meer, eine Schlittschuhbahn im Winter sowie eine über 150 Meter lange und 12 Meter hohe Schwebebahn über den „Ökokorridor“.
  • Geplant sind zehn luxuriöse Ferienhäuser auf Pfählen.
  • Allein elf „Wäsche“-Gebäude werden gebaut, um darin Bettwäsche, Handtücher und sonstige Textilien aufzubewahren.
  • Es werden 250 E-Scooter und 500 Fahrräder zum Verleih angeboten.
  • Um das Ferienresort mit ausreichend Fernwärme zu beliefern, muss die Anlage Nordals Fjernvarme A/S am Lundenvej 7 ausgebaut werden.
  • Die Stromversorgung für das Resort sichern die existierenden 60/15 KV-Stationen in Norburg, vor allem die Abteilung am Gønvej. Um ausreichend Strom zu liefern, muss das Leitungsnetz zwischen Grønvej und westlich des Nordborgvejs mit neuen Erdkabeln verstärkt werden.
  • Alle Spazierwege im Ferienresort werden öffentlich zugänglich sein.
  • Innerhalb des Areals gibt es derzeit rund 10.000 Meter an Knicks. Rund 2.700 Meter davon werden entfernt, 1.300 Meter werden zurückgeschnitten.  
  • Bevor es eine endgültige Bauerlaubnis gibt, muss paralell zum Flächennutzungplan noch ein Umweltgutachten erstellt werden, eine sogenannte „VVM“-Bewertung (Vurdering af Virkninger på Miljøet).
  • Die Internetseite des Nordals Resorts steht hier.
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