Lokalpolitik

Diplome für acht neue Integrations-Väter

Diplome für acht neue Integrations-Väter

Diplome für acht neue Integrations-Väter

Sonderburg/Sønderborg
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Bürgermeister Erik Lauritzen setzte sich nach der Überreichung der Diplome zu den neuen Baba-Vätern. Foto: Karin Riggelsen

Väter aus anderen Ländern haben die dänische Gesellschaft besser kennengelernt. Jetzt können sie anderen in Sonderburg helfen.

In dem stimmungsvollen großen Stadtratssaal im Sonderburger Rathaus schauen die früheren Bürgermeister in Sonderburg und  König Christian 10. und seine Frau Alexandrine von den großen Gemälden hinunter zum Betrachter. Dort, wo sich sonst primär der Sonderburger Stadtrat einmal im Monat zusammensetzt, wurde vor Kurzem gefeiert. Dort erhielten acht Väter, die einst aus anderen Ländern nach Sonderburg gekommen sind, ein Diplom. Sie haben sich auf freiwilliger Basis zum sogenannten Baba-Vater ausbilden lassen.

Struktur, System und Kultur

Das Baba-Projekt ist ein Integrationsprojekt, was die Ausbildung und die Beschäftigung fördert, und den Missbrauch, die Kriminalität und Armut bekämpfen soll. Die Baba-Väter treffen auf einen Gesundheitspfleger, auf Mitarbeiter der Tagesinstitionen, Schulen, UU-Ratgeber und Mitarbeiter der Zusammenarbeit von Schule, Kindern und Familienabteilung und der Polizei, der SSP. Die Väter wissen nun mehr über Kinder und die dänische Struktur, Systeme und Kultur.

 

Erik Lauritzen (l.) und Eva Iversen (r.) wurden mit jedem neuen Baba fotografiert. Foto: Karin Riggelsen

Die Väter können aber auch selbst dem dänischen Fachpersonal von einigen Schwierigkeiten und Herausforderungen berichten, die gerade Minoritäts-Familien in Dänemark erleben.

Eigenen und anderen Kindern helfen

Bürgermeister Erik Lauritzen lobte die Väter, die eigentlich ihren Kindern immer das Beste wünschen. „Aber ihr habt jetzt  noch mehr Wissen. Das soll euch die Ruhe und Sicherheit geben, euren eigenen und anderen Kindern zu helfen. Man muss sich sicher fühlen, wenn man zur Kommune kommt. Wir wollen gern gebraucht werden“, stellte der Bürgermeister fest.

Ein neuer Baba wollte die Feier auch verewigen. Foto: Karin Riggelsen

Eva Iversen und Jørgen Uldall waren die Projektleiter des Baba-Projekts. „Ihr habt eure Zeit mit der Familie für dieses Projekt geopfert. Aber das wird zehnfach zu euch zurückkommen. Ihr seid die Brückenbauer für die Kinder und die Gesellschaft. Ihr seid Rollenmodelle“, so Eva Iversen.

Babas helfen überall

Die neuen Babas sind Salam Blal, Salah Eddin Abu Rashed,  Abdulghani Alow, Aabdin Ghali Ghali,  Amar Khalaf, Riad Daoud, Mohammad Mosa und  Ali Aleid.

Waleed Alibrahim (l.) und Saifaldeen Mohammad gehören zu den ersten Baba-Vätern. Foto: Karin Riggelsen

 

Waleed Alibrahim und Saifaldeen Mohammad gehören zu den ersten Baba-Vätern, die im vergangenen Jahr ausgebildet wurden. Das hatten sie nicht bereut. „Ganz im Gegenteil. Wir sprechen mit den Vätern über die Kinder, wenn sie nicht weiter wissen. Oder wenn sie nicht wissen, wen sie kontaktieren sollten“, so Saifaldeen Mohammad.

Das neueste Baba-Projekt wurde trotz Corona erfolgreich abgeschlossen. Ob in Sonderburg erneut eine Gruppe ausgebildet wird, steht noch nicht fest. Die Projektkoordinatorin Eva Iversen wird den acht Vätern weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die ersten und die neuen Baba-Väter mit Bürgermeister Erik Lauritzen und den Projektkoordinatoren Eva Iversen und Jørgen Uldall im Stadtratssaal. Foto: Karin Riggelsen
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