Was die in den Großstädten können, können wir in Hadersleben auch, dachten sich Eva Lind und Anna Rauch und machten kurzen Prozess: Die beiden Schülerinnen von der Haderslebener Kathedralschule (HaKa) haben vor einigen Wochen die grüne Studentenbewegung in Hadersleben gegründet, genauer gesagt, wiederbelebt.

„Es gab früher schon einmal eine grüne Studentenbewegung. Die hat sich jedoch etwas verlaufen, weil viele der jungen Leute weggezogen sind“, erklärt Eva Lind. Ein Besuch bei ihrer Schwester in Kopenhagen, die in der dänischen Hauptstadt selbst Teil der grünen Studentenbewegung war, habe sie dazu inspiriert, das Konzept auch in Hadersleben wieder aufleben zu lassen.

Neustart mit vielen Engagierten

Mitte Januar hatten sie und ihre Klassenkameradin Anna Rauch daher zu einem ersten Treffen in der Kunsthalle 6100 eingeladen und sogleich viel Zustimmung von anderen jungen Haderslebenerinnen und Haderslebenern erfahren.

„Es ist supercool, dass so viele mitmachen wollen“, freuen sich die 17- und die 18-Jährige. Als Teil der landesweiten Initiative „Den grønne Studenterbevægelse“ wollen sie in der Domstadtkommune Politikerinnen und Politiker zum Einhalten ihrer klimapolitischen Versprechen bewegen, selbst aktiv werden und für eine grüne und gerechte Zukunft kämpfen.

„Dass die jüngeren Generationen etwas Aufstand machen, ist ja nichts Neues“, sagt Esther Loft grinsend. „Und jetzt sind eben wir an der Reihe.“ Die 16-Jährige besucht das Handelsgymnasium in Hadersleben und hat das erste grüne Projekt an ihrer Schule bereits ins Rollen gebracht: „Bei uns geht das klar, wir dürfen auf einigen Flächen Wildblumen aussäen“, verkündet sie.

Rahmen abstecken

Doch einfach so loszulegen, das kommt für die engagierten jungen Leute nicht in Frage. „Erst einmal geht es um die allgemeine Ideenfindung und darum zu schauen, was sich bewerkstelligen lässt“, sagt Eva Lind. Beim zweiten gemeinsamen Treffen am Dienstagabend sind unter anderem Kooperationen mit dem Kløften Festival sowie mit dem dänischen Naturschutzbund „Danmarks Naturfredningsforening“ im Gespräch.

Es komme jedoch nicht nur auf die großen Projekte an, erklärt Ugne Stukas. Die 18-jährige HaKa-Schülerin engagiert sich ebenfalls in der neu gegründeten Jugendbewegung und betont, dass auch kleinere Aktionen, beispielsweise zum Thema Abfallsortierung, auf ihrer Tagesordnung stehen.

Mitmachen erwünscht

„Uns geht es vor allem darum, Hadersleben grüner zu machen und die jungen Leute zum Mitmachen zu bewegen“, so Stukas. Daher seien auch alle – unabhängig vom Alter – eingeladen, sich im Rahmen der grünen Studentenbewegung zu engagieren.

Auf der Facebook-Seite von „Den grønne Studenterbevægelse Haderslev“ werde laufend über anstehende Treffen und Veranstaltungen informiert. Darüber hinaus können Interessierte auch per E-Mail (dgsbhaderslev@gmail.com) Kontakt zu Haderslebens grüner Studentenbewegung aufnehmen.