Ländlicher Raum

Nach jahrzehntelangem Warten: In Fjelstrup rollen die Bagger

Nach jahrzehntelangem Warten: In Fjelstrup rollen die Bagger

Nach jahrzehntelangem Warten: In Fjelstrup rollen die Bagger

Fjelstrup
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Der Vorsitzende des Fjelstruper Kultur- und Freizeitzentrums, Uffe Jensen, und der stellvertretende Bürgermeister der Kommune Hadersleben, Kjeld Thrane (Kons.), tätigten am Montag den ersten Spatenstich für den neuen Anbau an der Fjelstruper Sporthalle. Gut zehn Jahre hatte die Lokalgemeinschaft diesem Tag entgegengefiebert. Foto: Annika Zepke

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Starker Regen und heftige Böen machten den ersten Spatenstich für den neuen Anbau der Fjelstruper Sporthalle zu einer äußerst kurzen Angelegenheit. Doch das schlechte Wetter sei ein gutes Zeichen, meint die Fjelstruperin Margit Rasmussen.

„Als wir damals den ersten Spatenstich für die Fjelstruper Sporthalle gesetzt haben, hat es auch geregnet. Aber die Halle ist richtig gut geworden, und deshalb denke ich, dass das heutige Wetter ein Zeichen dafür ist, dass auch mit diesem Bauprojekt alles gut geht“, erklärte Margit Rasmussen am Montag nach dem offiziellen Spatenstich für das jüngste Bauprojekt an der Fjelstruper Sporthalle.

1966 wurde die Sport- und Freizeithalle in Fjelstrup erstmals in Betrieb genommen. Margit Rasmussen kann sich noch gut an den Tag erinnern, denn ihr Mann Vagn spielte damals mit dem Fjelstruper IF Handball in der 2. Division und war als Mitglied des Hallenvorstandes die treibende Kraft für das Bauunterfangen.

Bo M. Rasmussen und seine Mutter Margit Rasmussen freuen sich, dass die alte Sporthalle eine Verjüngungskur verpasst bekommt. Foto: Annika Zepke

Weil das Team bis dato für Heimspiele in die nächstgelegene Sporthalle nach Apenrade (Aabenraa) fahren musste, hatte sich die Lokalbevölkerung für eine Sporthalle in Fjelstrup starkgemacht.

Alle packen mit an

„Die Leute aus dem Ort haben sich nach der Arbeit hier getroffen und beim Bau der Halle mitgeholfen“, erzählt Bo M. Rasmussen, Kommunalparlamentsmitglied (Sozialdemokratie) und selbst Fjelstruper.

Beim Umbau der Halle müssen die Einheimischen diesmal zwar nicht selbst mit anpacken – das übernimmt eine Baufirma –, eingebracht haben sich die Fjelstruperinnen und Fjelstruper aber dennoch: mit sage und schreibe einer Million Kronen.

Immerhin 3,5 Millionen Kronen des insgesamt etwa 13,5 Millionen Kronen schweren Bauprojektes stammen aus Fjelstrup selbst, wie Hallenwart und Lokalratsvorsitzender Svend Christensen berichtet: „2,5 Millionen Kronen hat der Hallenvorstand angespart. Den Rest hat die Lokalbevölkerung beigesteuert.“

1966 packten viele Fjelstruperinnen und Fjelstruper beim Bau der Sporthalle selbst mit an. Nach 56 Jahren kann sich die Lokalbevölkerung nun über einen Anbau für ihre Freizeitstätte freuen. Foto: Annika Zepke

Kernkompetenz: Gemeinschaftssinn

Dass man sich gegenseitig helfe und mit anpacke, sei eines der Kernmerkmale der Fjelstruper Lokalgemeinschaft, meint auch Bo M. Rasmussen, der als Kind fast jede freie Minute in der Sporthalle in Fjelstrup verbracht hat.

„Es ist eines unserer Merkmale, dass wir zusammenarbeiten und auf die Unterstützung von Freiwilligen zählen können“, sagt der Fjelstruper nicht ganz frei von Stolz. Er selbst habe sich als Lokalpolitiker sowohl im kommunalen Kulturausschuss als auch im Ausschuss für den ländlichen Raum für das Hallenprojekt eingesetzt und freue sich, dass die Bauarbeiten nun endlich anlaufen können. Mehr als zehn Jahre lang hatte die Lokalgemeinschaft für den Ausbau der Halle gekämpft.

Verjüngungskur nach 56 Jahren

Nun soll die Sporthalle unter anderem ein neues Wärme- und Lüftungssystem bekommen. Zudem werden die Umkleiden und Sanitätsanlagen erneuert. In einem Anbau soll darüber hinaus Platz für neue Büros und ein Café geschaffen werden, erklärt Hallenwart Svend Christensen.

Ob der Hallenbetrieb während der Umbauarbeiten aufrechterhalten werden könne, sei noch ungewiss, meint Christensen: „Wir haben einen Antrag für eine zwischenzeitliche Nutzungsgenehmigung gestellt. Aktuell diskutieren wir aber noch mit den Behörden.“

Wenn alles nach Plan läuft, soll die Halle am 20. Dezember fertig umgebaut sein und für den normalen Sportbetrieb wieder zur Verfügung stehen.

Hallenwart und Lokalratsvorsitzender Svend Christensen freut sich, dass das Fjelstruper Kultur- und Freizeitzentrum bald mit zwei Wärmepumpen anstelle von Gas betrieben wird. Foto: Annika Zepke

Positiver Trend in Fjelstrup

Der Anbau an der Sporthalle ist im Übrigen nicht das einzige Bauprojekt in der kleinen Ortschaft Fjelstrup nordöstlich von Hadersleben. Auch vor dem gegenüberliegenden Schulgebäude sind derzeit die Bagger am Werk. Vier neue Klassenzimmer bekommt das Schulgebäude, damit Schule, Kindergarten und Krippe künftig unter einem Dach angesiedelt sind.

„Dass wir eine Kinderkrippe bekommen, ist ganz neu. Das hatten wir bisher nicht“, freut sich der Vorsitzende des Lokalrates. Dabei seien Betreuungsplätze für Kinder, insbesondere kleine Kinder, mehr als notwendig. Einige Mädchen und Jungen müssen bereits Kindergärten in Hadersleben besuchen, weil die Auslastung der Fjelstruper Kita bereits jetzt deutlich über dem Normierungsschlüssel liege, verrät Christensen: „Wir haben einen richtigen Baby-Boom in Fjelstrup.“

 

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