Wildbestandsregulierung

„Machtwechsel“ im Haderslebener Tierpark

„Machtwechsel“ im Haderslebener Tierpark

„Machtwechsel“ im Haderslebener Tierpark

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Platzhirsch Cæcar bekam am Freitagmorgen den Gnadenschuss verpasst. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Sieben Jahre lang war er der „König“ des Haderslebener Wildparks. Am Freitag wurde Rothirsch „Cæcar“ im Alter von knapp zwölf Jahren erschossen. Eine Beinverletzung habe Anlass zu dieser Entscheidung gegeben, erklärt der Forstwirt. Ein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern.

Er war 2015 als Ablöse für den damaligen Zuchthirsch Alfred vom Jægersborg Dyrehave auf Seeland in den Haderslebener Wildpark geholt worden. Nun ist die Ära „Cæcar“ vorbei: Forstwirt Jens Jakob Fristed Sørensen von der dänischen Naturbehörde für Nordschleswig, „Naturstyrelsen Sønderjylland“, hat dem gut zwölf Jahre alten Rothirsch am Freitag in den frühen Morgenstunden den Gnadenschuss verpassen müssen.

Der Hirsch hatte sich vor einiger Zeit eine Verletzung am linken Vorderlauf zugezogen, die einfach keine Besserung zeigte, berichtet der Forstwirt, der das Wild im Haderslebener Tierpark kennt wie kein Zweiter: „Ich habe das einige Zeit lang mitverfolgt und bin schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass es besser ist, dem Rothirsch den Gnadenschuss zu verpassen, bevor er leidet.“

Inzucht vorbeugen

Im Haderslebener Wildpark steht somit ein Machtwechsel ins Haus, denn Zuchthirsch Dirch steht bereits in den Startlöchern, um in die Rolle des Platzhirsches zu schlüpfen. Bereits im März vergangenen Jahres wurde der Neue in den Tierpark am Haderslebener Damm geholt, um die Übernahme langsam vorzubereiten, erklärt Fristed Sørensen.

Denn auch wenn Cæcar mehr oder weniger unerwartet ableben musste, seine Ära als tierisches Oberhaupt des Haderslebener Wildparks neigte sich ohnehin dem Ende zu, sagt der Forstwirt: „Wir haben ein strenges Auge auf die Fortpflanzung unseres Wildbestandes, um Inzucht zu vermeiden.“

Des Forstwirts Alltag

Beim Rotwild ist es traditionell der größte und stärkste Hirsch, der sich in der Brunftzeit gegen andere männliche Rivalen durchsetzt und mit den Weibchen des Rudels paart. Nach nunmehr sieben Jahren im Haderslebener Wildpark und fünf Brunftzeiten als Platzhirsch habe Cæcar sein Fortpflanzungs-Soll erfüllt und hätte im Sommer aufgrund seines Alters ohnehin den Todesstoß verpasst bekommen, so Fristed Sørensen.

Ein Prozedere, das im Haderslebener Wildpark zum Alltag gehört, wie der Forstwird erklärt: „Wir müssen die Größe unseres Wildbestandes regulieren. Daher werden in den Herbst- und Wintermonaten jedes Jahr einige Rot- und Damhirsche erlegt.“

Der Wildpark ist während dieser Zeit jedoch weiterhin frei zugänglich. Denn eine Gefahr besteht für die Besucherinnen und Besucher nicht, betont Fristed Sørensen: „Wir halten uns selbstverständlich an alle Vorschriften und Vorsichtsmaßnahmen.“

Mehr lesen