Deutsche Minderheit

SP-Rezeptbuch: Vielfalt ist Bereicherung

SP-Rezeptbuch: Vielfalt ist Bereicherung

SP-Rezeptbuch: Vielfalt ist Bereicherung

Apenrade/Aabenraa
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Hier trifft die Schweiz (Lozärner Chögelipaschtetli) auf Nigeria (Jollof Rice) Foto: Karin Riggelsen

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Wer in das neue Rezeptbuch der Schleswigschen Partei schaut, findet Gerichte aus so ziemlich allen Teilen der Welt. Damit macht die SP vor der Kommunalwahl im November ein Statement: Vielfalt ist gut.

Jollof Rice aus Nigeria, Arepas Reina Pepiada oder Brotzupa aus Polen sind nur drei von elf Rezepten, die die Schleswigsche Partei in ihrem neuen handlichen Rezeptbuch vorstellt.  Es ist Rezeptheft Nummer 4, das die Partei der deutschen Minderheit im Rahmen des Kommunalwahlkampfes herausgibt.

Waren es zunächst heimische Gerichte, steht nun die Vielfalt im Vordergrund, und dies ist auch die politische Botschaft der Partei: Vielfalt ist eine Bereicherung, nicht nur aus kulinarischer Sicht. Was wäre Dänemark ohne Pizza und Burger?, fragte der SP-Vorsitzende Carsten Leth Schmidt anlässlich der Buchvorstellung und gab die Antwort: Kulinarisch ein ärmeres Land. Wer nach Dänemark komme, müsse die Sprache lernen und die Werte der Gesellschaft achten, so Leth Schmidt. Doch müsse allen Gruppen der Raum gegeben werden, ihre Traditionen zu pflegen.
 

Die Rezeptgeber waren bei der Buchvorstellung dabei und probierten einige der Gerichte, die von einem Cateringservice „nachgekocht" worden waren. Foto: Karin Riggelsen

Was Zugezogene in Nordschleswig aus ihrer Heimat mitgenommen haben, erfährt man in „Manigfoldighed på tallerkenen – Verdensretter i Sønderjylland“. Das erwähnte Jollof Rice beispielsweise gehört in Nigeria einfach dazu, wenn auf Hochzeiten, Geburtstagen und Anlässen aufgetischt wird. Die Zutaten, so Oluyemisi Ogungbade, Olu genannt, seien auch in Dänemark problemlos zu bekommen. Seit 25 Jahren wohnt sie in Dänemark, ihr Sohn, 19 Jahre, ist hier aufgewachsen.

Kuchen aus den USA, Pastete aus der Schweiz, Frühlingsrollen aus Thailand, es gab einiges zu probieren. Foto: Karin Riggelsen

Laut Harro Hallmann, Kommunikationschef des Bundes Deutscher Nordschleswiger und Sekretariatsleiter in Kopenhagen, hat die Arbeit an dem Heft ein halbes Jahr gedauert. Nachdem die Idee geboren war, hörten sich die  Mitglieder der SP um, wer in Nordschleswig eine neue Heimat gefunden hatte und wer bereit war, mitzumachen. Dann lag es an der BDN-Kommunikationskonsulentin Lene Neumann Jepsen die Menschen aufzusuchen, mit ihnen zu sprechen und sie dabei zu filmen, wie ihr Heimatgericht entsteht. Überraschungen gab es für sie in zweifacher Hinsicht: Die große Herzlichkeit, mit der sie empfangen wurde und wie gut die kalte russische Gemüsesuppe namens Okroshka ist. Die wird nämlich mit Buttermilch und Mineralwasser zubereitet. Lene Neumann Jepsen hat die Okroshka bereits in ihr Repertoire aufgenommen.

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