Grenzkontrollen

Regionskontor: „Normalisierung“ war leeres Versprechen

Regionskontor: „Normalisierung“ war leeres Versprechen

Regionskontor: „Normalisierung“ war leeres Versprechen

Nordschleswig/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Justizminister Nick Hækkerup äußert sich nicht zu den Staus an der Grenze. Foto: Anders Brohus/Ritzau Scanpix

Region Sønderjylland-Schleswig unterstützt die Initiative der Minderheitsparteien zu den Staus an der Grenze. Bei den Pendlern steigt der Frust.

Mittwoch versuchten die Schleswigsche Partei (SP) und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) einen weiteren Vorstoß, um den Grenzverkehr zu erleichtern.

Eine ausdrückliche Unterstützung der Initiative gibt es nun seitens der Region Sønderjylland-Schleswig. Der tägliche Stau an der Grenze sei unerträglich, heißt es in einer Stellungnahme.

Das Regionskontor habe sich daher mit einem Schreiben an Justizminister Nick Hækkerup (Soz.) gewandt, um auf die starke Belastung der Einwohner, Grenzpendler und Geschäftsreisenden aufmerksam zu machen, heißt es in einer Pressemitteilung. 

„Erforderliche Ressourcen bereitstellen“

Preben Jensen, Vorsitzender der Region, fordert, dass die Regierung handelt.

„Die erforderlichen Ressourcen für die Öffnung aller Grenzübergänge und ausreichend Personal sind dann bereitzustellen“, sagt er.

Am 29. Mai hatte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) eine „Normalisierung“ im Grenzland angekündigt, doch weder die Region Sønderjylland-Schleswig, die SP noch der SSW können bislang diese „Normalisierung“ entdecken.

Pendler ärgern sich

Bei den Grenzpendlern steigt der Frust über die täglichen Staus.

„In Krusau standen wir am vergangenen Sonntag 45 Minuten und Montag eine geschlagene Stunde“, schreibt einer auf Facebook in einem Kommentar zu einem Artikel des „Nordschleswigers“.

„Es gibt hier Anwohner, die Familien, Arbeit und Verpflichtungen auf beiden Seiten der Grenze haben. Da kann man nicht mal eben zu Hause bleiben“, schreibt eine andere.

„Nimmt man in Kauf, dass hier im Grenzgebiet etwas kaputtgeht wegen sinnloser oder zumindest sinnlos gewordener Grenzschließungen?“ fragt ein Dritter.

Keine Reaktion

Donnerstag hat „Der Nordschleswiger“ Justizminister Nick Hækkerup um einen Kommentar zur Kritik von SP und SSW gebeten. Unter anderem wollten wir wissen, ob er die jetzige Situation als Normalität betrachte, und falls nicht, was er unternehmen wolle, um die versprochene Normalisierung zu gewährleisten. Doch die Pressestelle des Ministeriums teilt mit, das Hækkerup für einen Kommentar nicht zur Verfügung steht. Sie verweist auf den sozialdemokratischen Justizsprecher Jeppe Bruus.

Bruus hat bis am frühen Donnerstagabend nicht auf die Anfrage des „Nordschleswigers“ reagiert.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“