Wiedereröffnung

Hækkerup lädt zu Gesprächen zur Grenze ein 

Hækkerup lädt zu Gesprächen zur Grenze ein 

Hækkerup lädt zu Gesprächen zur Grenze ein 

Kopenhagen/Nordschleswig
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Grenzkontrollen in Krusau (Kruså) im März 2021
Grenzkonrollen in Krusau (Kruså): Justizminister Nick Hækkerup möchte über eine Einreise mit Corona-Pass verhandeln. (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

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Venstrepolitikerin Ulla Tørnæs kritisiert zögerliches Handeln der Regierung. Sie fordert eine Öffnung für Touristen mit Corona-Pass.

Wie soll die Einreise mit einem Corona-Pass ermöglicht werden? Zur Klärung dieser Frage hat Justizminister Nick Hækkerup (Soz.) eine Einladung an die neun Parteien, die der Absprache zur Wiedereröffnung beigetreten sind, ausgesprochen. 

In der siebenseitigen Absprache ist festgeschrieben, dass die Parteien sich notieren, „dass die Regierung daran arbeitet, dass Reisen mit einem Corona-Pass sowie infektionsvorbeugende Maßnahmen möglich werden – sofern die Behörden einschätzen, dass Daten der jeweiligen Länder valide und glaubwürdig sind“.

Nick Hækkerup lädt zu Gesprächen ein. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Die Einladung zu Gesprächen fiel während einer Anfrage der Venstre-Abgeordneten Ulla Tørnæs im Folketingssaal. 

„Ich finde es nur natürlich, dass die neun Parteien an der konkreten Auslegung dieses Passus beteiligt werden. Daher möchte ich zu Gesprächen einladen“, so Hækkerup.

Forderung: Einreise für Ferienhausgäste

Tørnæs hatte konkret gefragt, ob die Buchung eines Ferienhauses oder auf einem Campingplatz als triftiger Grund für die Einreise zählen soll. Voraussetzung soll nach ihren Vorstellungen sein, dass man an der Grenze entweder einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder eine überstandene Infektion nachweisen kann. Dann solle auch die jetzt geltende Forderung einer Quarantäne wegfallen. 

„Die Deutschen sind gern gesehene Gäste in den dänischen Sommerhäusern. Ich befürchte, wir könnten sie auch längerfristig vergraulen, wenn wir nicht zügig die Grenze für sie öffnen“, sagt Tørnæs dem „Nordschleswiger“.

So wie die Regeln derzeit aussehen, dürfen Gäste aus Schleswig-Holstein zwar mit einem negativen Test einreisen, müssen sich dann jedoch in Quarantäne begeben. Sie hätten somit von ihrem Urlaub herzlich wenig. Übrige Bürger aus Deutschland können gar nicht erst einreisen. 

Termin für Gespräche steht nicht fest

Hækkerup wollte jedoch keine Aussage dazu machen, wann die Gespräche über eine Einreise mit Corona-Pass beginnen können. Er verdeutlichte jedoch, dass es nicht sehr zügig gehen wird.

„Ich brauche zunächst die gesundheitlichen Daten dazu, was zum Beispiel Übernachtungen von ausländischen Gästen in Ferienhäusern für das Infektionsgeschehen bedeuten würden. Dies muss die Grundlage für Verhandlungen sein“, sagte er.

Ich fühle mich leider an die vielen zunächst vergeblichen Anfragen im vergangenen Frühjahr erinnert.

Ulla Tørnæs (Venstre), Folketingsabgeordnete

Tørnæs zeigt sich über diesen Teil seiner Antwort enttäuscht. 

„Ich bin besorgt, dass die Regierung in dieser Frage ein weiteres Mal viel zu zögerlich handelt. Es geht hier um die gesamte Tourismusbranche an der Westküste, es kann daher gar nicht schnell genug gehen“, sagt die Venstre-Abgeordnete.

Ulla Tørnæs fordert, die Regierung solle zügiger handeln. Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix

Ferienhausbüros haben darauf hingewiesen, dass sie befürchten, die Vorsaison im Mai und Juni könne ihnen verloren gehen. Gerade auch in der Periode sind sie auf Gäste aus Deutschland angewiesen. 

Tørnæs hatte bereits vergangenes Frühjahr gemeinsam mit Parteikollegin Eva Kjer Hansen wiederholt zu den Grenzrestriktionen befragt. 

„Ich fühle mich leider an die vielen zunächst vergeblichen Anfragen im vergangenen Frühjahr erinnert. Es ist ärgerlich, dass wir das ein weiteres Mal mitmachen müssen“, meint sie. 

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