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Region stärkt Deutschunterricht

Region stärkt Deutschunterricht

Region stärkt Deutschunterricht

Nordschleswig/Vejle
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Die Region will den Deutschunterricht noch stärker fördern (Symbolfoto). Foto: Martin Slottemo Lyngstad/Ritzau Scanpix

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Schulen und Ausbildungsstätten in der Region Süddänemark können zur Förderung der Deutschkenntnisse ab dem kommenden Haushaltsjahr Zuschüsse für Sprachzertifikate, Fortbildungen und Studienreisen beantragen.

Als wichtigster Handelspartner Dänemarks ist Deutschland gerade für die Region Süddänemark von großer Bedeutung. Darin ist sich eine breite Mehrheit der Parteien im Regionsrat einig und hat sich daher bei den Haushaltsverhandlungen für 2022 darauf geeinigt, den Deutschunterricht aus einem Ausbildungstopf in Höhe von 20 Millionen Kronen noch stärker zu fördern.

Die Mittel können von Jugendausbildungsstätten unter anderem für Studienreisen, Schüleraustausch und Sprachzertifikate beantragt werden. Die Konservativen haben sich für die Förderung der Deutschkenntnisse eingesetzt.

„Es ist positiv, dass die Parteien den Sprachunterricht in Deutsch stärken wollen“, meint der Fraktionsvorsitzende der Partei, Morten Weiss-Pedersen, laut einer Pressemitteilung.

Wichtig für die Region

Die Regionskandidatin Dorthe Schmittroth Madsen hat ihm bei dem Thema zugearbeitet. Sie will mit dem Anliegen, die deutsch-dänische Zusammenarbeit zu stärken, in den Regionsrat einziehen.

„Wir sind eine Grenzregion, und daher ist ganz entscheidend, dass Jugendliche hier Deutsch lernen. So können wir auch mehr junge Menschen in Nordschleswig festhalten, denn mit Deutsch öffnen sich Jobmöglichkeiten direkt auf der anderen Seite der Grenze“, sagt sie.

Dorthe Schmittroth Madsen hat sich eine stärkere deutsch-dänische Zusammenarbeit auf die Fahnen geschrieben. Foto: Walter Turnowsky

Mit den Mitteln aus dem Ausbildungstopf könne die Region den Jugendausbildungen unter die Arme greifen, denn es fehle an finanziellem Spielraum, neue Initiativen zu entwickeln, meint Schmittroth Madsen, die selbst an der Katedralskole in Hadersleben (Haderslev) Deutsch unterrichtet.

„Man hat keine Zeit mehr, Lehrmaterial zu erarbeiten, sondern muss auf Fertigmaterial zurückgreifen“, so die Kandidatin.

Sie hofft, dass Schulen und Ausbildungsstätten die Zuschussmöglichkeiten unter anderem dafür nutzen werden, den Erwerb eines Sprachzertifikates des Goethe-Instituts anzubieten. Denn so eine Prüfung könne sowohl motivieren als auch neue Türen öffnen.

„Zum Beispiel können Jugendliche dann auch ein Praktikum in einem Betrieb in Flensburg machen“, sagt Schmittroth Madsen.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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