Volksschule
Neues System ersetzt die nationalen Schultests
Neues System ersetzt die nationalen Schultests
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Zukünftig sollen die Tests an der Volksschule am Anfang des Schuljahres stattfinden, um als pädagogisches Werkzeug zu dienen. Obligatorisch werden sie nur in Dänisch und Mathematik.
Die obligatorischen nationalen Tests an den Volksschulen haben wiederholt zu hitzigen Debatten geführt. Die einen hielten sie für unerlässlich, die anderen wollten sie abschaffen.
Am Freitag standen sie dann alle vereint und gaben bekannt: Die Tests werden in ihrer jetzigen Form abgeschafft.
Hinter der Absprache steht nicht nur ein breiter Kreis der Parteien, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter der Schulen, der Schüler, der Eltern und der Kommunen.
„Ich bin gerührt, dass wir das hinbekommen haben“, sagte der schulpolitische Sprecher der Dänischen Volkspartei, Alex Ahrendtsen, als die Absprache bei einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.
Nur noch obligatorisch in zwei Fächern
Zukünftig sind die Tests nur mehr in zwei Fächern, nämlich Dänisch und Mathematik, statt in vier obligatorisch. Dafür wird häufiger getestet, sodass die Lehrerinnen und Lehrer die Fortschritte der einzelnen Schülerinnen und Schüler genauer verfolgen können.
„Die beiden Fächer bilden die Grundlage. Hat ein Schüler hier Probleme, kommt er oder sie auch in den übrigen Fächern nicht hinterher“, begründet Kinder- und Ausbildungsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.) diese Entscheidung.
Vor allem werden aber auch Form und Inhalt der Tests geändert.
„Die jetzigen Tests sind für uns im Unterricht unbrauchbar“, sagte der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft, Gordon Ørskov Madsen.
Gleicher Test für alle
Das Problem sei, dass die Schüler unterschiedliche Fragen bekommen, je nachdem, ob sie richtig oder falsch antworten. Daher sind die Ergebnisse nicht vergleichbar. Auch für die Schüler sei undurchschaubar, wie ihr Standpunkt ist. Künftig sollen alle dieselben Fragen beantworten.
„Ich freue mich, dass wir eine Testform gefunden haben, die für die Lehrer und Schüler Sinn ergibt“, sagte die Sprecherin der Radikalen, Lotte Rod.
Test am Anfang des Schuljahres
Als ein weiterer Schritt werden die Tests an den Anfang des Schuljahres verlegt. Damit sollen sie in wesentlich höherem Maß als pädagogisches Werkzeug dienen.
„Statt auf den Test hin zu lernen, soll er dazu dienen zu beschreiben, in welchen Bereichen das Können des Schülers gefördert werden soll“, erläuterte Rosenkrantz-Theil.
Neben den obligatorischen Tests in Deutsch und Mathematik werden für elf weitere Fächer Tests entwickelt, die die Lehrer im Unterricht einsetzen können.
Förderung begabter Kinder
Neben dem neuen Test haben die Parteien auch vereinbart, dass bereits bei der Einschulung die Kinder auf eine mögliche Legasthenie untersucht werden. Doch auch ein Screening zum Aufspüren von besonders begabten Kindern soll stattfinden.
„Unsere Volksschule ist stark, wenn sie Raum hat sowohl für die tüchtigsten als auch für Schüler, die sich schwerer tun“, sagte Venstre-Sprecherin Ellen Trane Nørby.
Es war ein Novum, dass Vertreter der Schulleiter, der Lehrer, der Schüler, der Eltern und der Kommunen direkt an den Verhandlungen teilgenommen haben.
„Wir können unsere Standpunkte in so gut wie allen Punkten der Absprache wiederfinden. Sie trägt dazu bei, dass wir uns entwickeln und steigern können“, sagte Mille Borgen Mikkelsen, Vorsitzende von Danske Skoleelever.