Energieversorgung

Millionen Menschen in Dänemark heizen mit Fernwärme: Wo das in SH bald möglich ist

Millionen Menschen in Dänemark heizen mit Fernwärme: Wo das in SH möglich ist

Dänemark heizt mit Fernwärme: Wo das in SH bald möglich ist

Christoph Schumann und Oliver Tobolewski-Zarina/shz.de
Kiel/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Dänemark setzt massiv auf den Ausbau des Fernwärmenetzes. Foto: Nils Rosenvold/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Dänemark setzt im großen Stil auf Fernwärme bei der Versorgung von Haushalten und Industrie. In Deutschland gehen nur wenige Kommunen diesen Weg.

Die Umstellung soll so schnell wie möglich verlaufen. Doch dass die Fördergelder für das laufende Jahr schon im Sommer aufgebraucht sein würden, hätten sich die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker in Dänemark Anfang dieses Jahres nicht vorstellen können.

Umgerechnet 36 Millionen Euro (264,9 Mio. DKK) hatte die Regierung von Staatsministerin Mette Frederiksen für Verbraucherinnen und Verbraucher 2022 bereitgestellt, die ihre heimische Wärmeversorgung von Öl- oder Gasheizungen auf Fernwärme umstellen möchten.

Doch schon Anfang August ist der Topf der „Fjernvarmepulje“ nicht nur ausgeschöpft – es liegen sogar schon Anträge über weitere 274 Millionen Kronen vor, meldet die zuständige dänische Behörde Energistyrelsen. Und das Jahr dauert noch gut vier Monate.

Ist Fernwärme immer klimafreundlich?

Fernwärme gilt aus verschiedenen Gründen als klimafreundlicher. Zum Beispiel, weil dadurch die Emissionen an hauseigenen Heizungen entfallen.

Wie klimafreundlich Fernwärme ist, hängt aber auch maßgeblich davon ab, wie die Wärme erzeugt wird. Denn häufig werden dafür durchaus noch fossile Brennstoffe genutzt.

Rund ein Fünftel der Fernwärmekraftwerke in Dänemark arbeiten noch mit Steinkohle oder Erdgas. Etwas mehr als ein weiteres Fünftel der Fernwärme wird durch Solarenergie oder Biomasse aus heimischer Landwirtschaft erzeugt. 25 Prozent entfallen auf Holzhackschnitzel, bei neun Prozent handelt es sich um Pellets.

Umso klimaneutraler die Wärme hergestellt wird und umso effektiver sie ohne große Wärmeverluste verteilt wird, desto klimafreundlicher ist sie. Besonders effizient ist es, wenn die Wärme als eine Art Abfallprodukt aus der Stromproduktion genutzt werden kann. Diese sogenannte Kraft-Wärme-Koppelung nutzt eine Wärmressource, die ansonsten ungenutzt bliebe.

Bei der Kraft-Wärme-Koppelung werden Strom und Wärme gleichzeitig produziert und gleichzeitig genutzt.

Dabei läuft auch in Dänemark die Zeit weg. Denn die Ablösung von fossilen Brennstoffen und der Umstieg auf nachhaltigere Heizformen ist nicht nur ein zentraler Teil der europäischen Klimapolitik. Auch Dänemark will und muss sich vom Import von Energieträgern wie Gas und Kohle unabhängig machen, nicht zuletzt von den aus Russland importierten.

Noch heizen zwischen Tondern (Tønder) und Skagen knapp 500.000 Haushalte mit klassischen Öl- und Gasbrennern. Dabei liegen die Nutzerinnen und Nutzer von Erdgas mit etwa 400.000 deutlich vor den Ölverbrauchern mit 70.000 bis 75.000. Ersetzen will die dänische Klimapolitik diese nach Möglichkeit durch den Anschluss ans lokale oder regionale Fernwärmenetz.

Die Fördertöpfe sind bereits ausgeschöpft

Der frühe Zeitpunkt des leeren Fördertopfs überrascht viele dänische Branchenverbände nicht. Zwar hatte die Politik versprochen, bis zum Jahresende allen Haushalten mit Öl- oder Gasnutzung eine Zusage zu erteilen, ob sie ans Fernwärmenetz angeschlossen werden können. Und das obwohl: „Ein Haus ans Fernwärmenetz anzuschließen, kostet zwischen 100.000 bis 200.000 Kronen, umgerechnet rund 14.000 und 28.000 Euro“, rechnet Kim Behnke vom Branchenverband Dansk Fjernvarme in Kolding vor. „Der staatliche Zuschuss deckt also nie alle Kosten. Zumal nicht in Zeiten ständig steigender Materialkosten.“

Kim Behnke, Dansk Fjernvarme Foto: Dansk Fjernvarme

Im vergangenen Jahr, also vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, konnten noch 98 Prozent der dänischen Förderanträge bewilligt werden. Das entsprach der Umstellung von etwa 50.000 Öl- und Gasanlagen auf Fernwärme. In diesem Jahr wurden bislang 16.000 Zusagen erteilt – Fachleute rechnen aber mit weiteren 20.000 Anträgen, die ohne Frage förderberechtigt wären.

370 Fernwärmeunternehmen gibt es in Dänemark

Zwar ist Kim Behnke optimistisch, das im Frühjahr von der Regierung gesetzte Ziel des sogenannten Fernwärmeplans zu erreichen: Mindestens 200.000 dänische Häuser sollen spätestens bis Ende 2028 an ein Fernwärmenetz angeschlossen sein. Expertinnen und Experten sind angesichts der Vielzahl akuter Probleme wie massiver Preiserhöhungen bei Material und nicht zuletzt fehlenden Arbeitskräften, insbesondere im Baubereich skeptisch.

Und die Kommune Gentofte bei Kopenhagen erklärte erst vor wenigen Tagen nüchtern, man habe auf die jüngste Ausschreibung zur Fernwärmeumstellung trotz einer Höhe von 40 Millionen DKK (ca. 5,4 Mio. Euro) nahezu keine Angebote von Unternehmern erhalten. Und die, die eingingen, lagen preislich einhundert Prozent über früheren Aufträgen.

Gentofte im Großraum Kopenhagen ist eine von 52 dänischen Kommunen, die ein Fernwärmekraftwerk betreiben. Die übrigen der insgesamt 370 dänischen Fernwärmeunternehmen sind kleinere oder größere Gesellschaften, meist GmbHs, die nicht selten Privatinitiativen sind. „Diese große Zahl ist ein spätes Resultat der Ölkrise in den 1970er-Jahren“, weiß Behnke, der als Entwicklungsleiter bei Dansk Fjernvarme für zukünftige Vorhaben verantwortlich ist. Und mit Blick voraus gibt der erfahrene Ingenieur sich sicher: „Wir werden in den kommenden Jahren bis zu 400.000 Haushalte, aber auch Firmen ans Fernwärmenetz anschließen.“

 

Wir werden in den kommenden Jahren bis zu 400.000 Haushalte, aber auch Firmen ans Fernwärmenetz anschließen.

Kim Behnke, Branchenverband Dansk Fjernvarme

Nicht überall in Deutschland zählt die individuelle Lösung

In Deutschland hingegen sollen Gas- und Ölheizungen überwiegend durch individuelle Wärmepumpen ersetzt werden. Das wird vom Wirtschaftsministerium gefördert. Darauf setzen Expertinnen und Experten. Aber nicht überall.

Im mecklenburgischen Bollewick nahe Röbel an der Müritz beschloss der Gemeinderat bereits 2007, die Energieversorgung des Dorfes umzustellen – sie sollte lokal und erneuerbar werden. Inzwischen produzieren neben Solaranlagen auf allen kommunalen Gebäuden zwei Biogasanlagen Strom und Wärme für den Ort. 61 Haushalte sind an das Wärmenetz in der Gemeinde angeschlossen.

So funktionieren Wärmepumpen

Die Wärmepumpe funktioniert wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. Ein Kühlschrank erzeugt aus der Außenwärme Kälte, während eine Wärmepumpe die Energie aus der Umgebung (Luft, Erdreich, Grundwasser) entzieht und sie über den Wärmetauscher als Heizwärme ans Haus abgibt.

Dazu muss elektrische Energie zum Antrieb der Wärmepumpe zugeführt werden. Je nachdem, welchem Medium Energie entzogen wird, ergeben sich unterschiedliche Arten von Wärmepumpen: Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdsonde), Wasser-Wasser-Wärmepumpe, Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Auch die Gemeinde Haselund in Nordfriesland geht diesen Weg – mehr als 100 Haushalte, das Dörpshus, die Feuerwehr, die Grundschule sowie einige Betriebe werden durch ein Wärmenetz beheizt. In Bönebüttel nahe Neumünster wird derzeit diskutiert, ob man ebenfalls diesen Weg gehen will. Zwei Landwirte wollen die rund 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit Wärme aus ihren Biogasanlagen versorgen. Einer verkauft bisher Wärme, die für 90 Wohneinheiten reicht, an die Stadtwerke Neumünster, der andere unterhält ein kleines Netz, an dem zehn Haushalte und ein Bauernhof angeschlossen sind.

Fernwärme ist in Brunsbüttel kein Novum

70 Kilometer Luftlinie entfernt, im Elbehafen in Brunsbüttel, sitzt Dr. Guido Austen in seinem Büro. Vor ihm, auf dem Tisch, liegen Leitungspläne und schematische Darstellungen einer Heizzentrale. Austen ist Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Westholstein (EWG) und seit November auch der Westholstein Wärme GmbH, die als kommunal getragene Gesellschaft gegründet wurde. Dahinter stehen die Stadtwerke Brunsbüttel und die EWG. Das kommunale Unternehmen will Wärmeprojekte in Dithmarschen und Steinburg umsetzen – das Startprojekt: Fernwärme für Brunsbüttel.

Neele Kühl und Dr. Guido Austen von der Westholstein Wärme Foto: Oliver Tobolewski-Zarina

Fernwärme ist in Brunsbüttel kein Novum: Das Freizeitbad und das Elbeforum nutzen die Industrieabwärme des südafrikanischen Konzerns Sasol bereits, der in Brunsbüttel unter anderem Fettalkohole, Guerbet-Alkohole und Paraffine herstellt. Das Citynetz versorgt seit 1980 einen Baumarkt, eine Feuerwache, das Bauamt sowie zwei Schulen und mehrere Wohnblocks mit Wärme. Herz ist ein Gaskessel im Schulzentrum. Zwei weitere kleine Netze versorgen ein Wohngebiet, eine Grundschule und das Freibad der Stadt. Energiequelle ist Erdgas.

20 Prozent der Haushalte sollen ans Netz angeschlossen werden

Die Westholstein Wärme will nun ein Netz bauen, an das 20 Prozent der Haushalte der Stadt in den kommenden Jahren angeschlossen und in das bestehende Wärmenetze integriert werden sollen. Startpunkt sei der Wunsch gewesen, die Abwärme der Industrie zu nutzen, sagt Austen. „Damit sind wir losgelaufen.“ EWG und Stadtwerke skizzierten das Projekt – und stellten fest: Alleine können sie es finanziell nicht stemmen. „Wir haben dann einen Förderantrag beim Bund gestellt und uns auf einen langatmigen Bearbeitungsprozess eingestellt – auf Nachfragen und Nachbesserung, bis wir weiterkommen.“

Das sei zunächst auch so gewesen, doch dann kam im März die Zusage vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, mehr als 38 Prozent der geplanten Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro zu tragen. „Der Bescheid kam überraschend und ohne Vorankündigung per Mail. Damit hatten wir nicht gerechnet“, so Austen.

Der Bescheid kam überraschend und ohne Vorankündigung per Mail. Damit hatten wir nicht gerechnet.

Dr. Guido Austen, Geschäftsführer der Westholstein Wärme

Westholstein Wärme setzt auf drei Energiequellen

Die Weltpolitik hatte alles auf den Kopf gestellt. Der Grundgedanke nun: Wenn die Energieversorgung auch künftig sicher und bezahlbar bleiben soll, muss eine Alternative zu Kohle, Öl und Gas her – diese will die Westholstein Wärme schaffen.

Sie setzt nicht nur auf die Industrieabwärme des Konzerns Sasol, sondern auch auf ein Biomasseheizkraftwerk, das südlich des Nord-Ostsee-Kanals liegt, der die Stadt teilt, sowie auf eine Wärmepumpenanlage, die thermische Energie aus dem Wasser des Nord-Ostsee-Kanals gewinnen soll. „In Skandinavien ist es gängige Praxis, Großwärmepumpen gegen Wasser laufen zu lassen. Diese sind erprobt und funktionieren“, sagt Austen, deutet auf den Plan und ergänzt: Als zusätzliche technische Reserve planten sie in Brunsbüttel Elektroheizkessel ein. „Wir hoffen, dass wir sie nie als Notbeheizung brauchen werden.“

Der südafrikanische Konzern Sasol stellt in Brunsbüttel unter anderem Fettalkohole, Guerbet-Alkohole und Paraffine her. Foto: shz.de

Austen ist überzeugt, dass dieser Energiemix Sicherheit und Preisstabilität bietet. „Wir werden als Hauptblock die Investitionskosten haben, die wir langfristig refinanzieren müssen.“ Die variablen Kosten wie Strom für die Wärmepumpen seien dazu vergleichsweise niedrig.

Bis 2025 soll das Kernnetz in Brunsbüttel fertig sein

Im kommenden Jahr will die Westholstein Wärme starten, in diesem Jahr die ersten Ausschreibungen auf den Weg bringen. In einem ersten Bauabschnitt soll die 50 mal 30 Meter große Heizzentrale auf einem Areal des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts am Nord-Ostsee-Kanal nahe dem Sasol-Werk die Heizzentrale errichten und die Fernwärmeleitung im Osten der Stadt mit größeren Mehrfamilienblocks in die Erde legen. „Anfang 2024 sollen die Ersten mit Wärme versorgt werden“, sagt Austen.

Danach soll die Trasse Stück für Stück ausgebaut werden – zunächst in der Innenstadt und danach weiter nach Norden in Richtung Bestandsnetz, das erneuert werden soll. Bis 2025 soll das Kernnetz dann fertig sein.

Die Westholstein Wärme spürt den Umbruch auf dem Energiemarkt, das Interesse vieler Eigentümerinnen und Eigentümer, Wohnung oder Haus ohne fossile Energieträger zu heizen. „Wir haben sehr viele Anfragen“, sagt Neele Kühl von der Marketingabteilung des kommunalen Unternehmens. Sie müssten viele erst einmal vertrösten, weil ihre Immobilie weit ab von der Haupttrasse liege – „das heißt nicht, dass wir nicht dorthin kommen.“

„Wenn wir aber zurückschreiben, dass es in fünf Jahren so weit sein könnte, ist es nicht das, was die Menschen hören wollen“, sagt Austen. Sie seien deshalb offen für Interimslösungen. Vorstellbar seien Mikrowärmenetze als Vorgriff, die mit einer Heizanlage für den Übergang mehrere Immobilien versorgen. „Aber das muss auch passen – für beide Seiten. Es gibt nichts, was man aus der Schublade ziehen kann.“

Dänemark hat die höchste Fernwärmenutzung weltweit

Dänemark geht unterdessen den eingeschlagenen Fernwärme-Weg weiter. Kim Behnke: „Schon jetzt heizen oder duschen 3,4 Millionen Däninnen und Dänen mit Fernwärme. Bald werden es rund 4,5 Millionen sein.“ Und das bei einer Einwohnerzahl von knapp 5,9 Millionen. Damit liege sein Heimatland neben Finnland, Schweden, Estland und Litauen unter den fünf Nationen mit der höchsten Fernwärmenutzung weltweit.

„Das System ist dabei sehr effektiv“, sagt Kim Behnke, „denn wir nutzen schon seit Jahrzehnten das Heizpotenzial der Abwärme, die bei der Stromerzeugung entsteht. Kühltürme gibt es bei uns deshalb nirgendwo – wenn ich beispielsweise im Ruhrgebiet, welche sehe, bin ich immer etwas entsetzt.“

 

So heizen dänische Haushalte

Der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik zufolge werden rund 1,6 Millionen Haushalte mit Fernwärme geheizt. Das entspricht einem Anteil von mehr als 55 Prozent. Bei rund 400.000 erfolgt die Heizung mit Erdgas. Das sind knapp 18 Prozent aller Wohneinheiten. Über eine Ölheizung verfügen noch zwischen 70.000 und 75.000 Haushalte (ca. zehn Prozent), meist ältere Einfamilienhäuser. Die übrigen Haushalte werden alternativ erwärmt, meist mit Hilfe von Wärmepumpen beziehungsweise Wärmetauschern. Dies sind zurzeit rund 5,5 Prozent. Elektroheizungen oder -öfen besitzen etwa sechs Prozent der dänischen Häuser, meist Ferienhäuser.

In den vergangenen fünf Jahren stieg der Anteil an Wohnfläche, der mit Wärmepumpen beheizt wird, laut offiziellen Angaben um 108 Prozent. Fernwärme legte mit 8,4 Prozent deutlich weniger zu. Generell wachsen auch in Dänemark Wohn- und Nutzfläche und damit die Größe des beheizten Areals – zwischen 2017 und 2022 allein um 4,2 Prozent auf insgesamt 535,8 Millionen Quadratmeter.

Der Energiemix stimmt noch nicht – Steinkohle und Gas müssen ersetzt werden

Gleichwohl müsse Dänemark seinen Energiemix verbessern, so Behnke. Einerseits wegen der hohen Preise für Gas oder Kohle, andererseits wegen des erklärten Ziels der EU, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden.

Derzeit werden in dänischen Fernwärmekraftwerken noch rund sechs Prozent Steinkohle und 15 Prozent Erdgas verwendet, die es schnellstmöglich zu ersetzen gelte, so Behnke.

Dies geschehe vorzugsweise durch Solarenergie und Biomasse aus heimischer Landwirtschaft. Teils auch durch Verbrennung von Rest- und Bioabfall, die für etwas mehr als 20 Prozent der eingesetzten Energie stünden.

Holzhackschnitzel machen mit 25 Prozent und Pellets mit neun Prozent schon jetzt einen großen Anteil aus. „Einige unserer Fernwärmegesellschaften, die auf Holz als Rohstoff umgestiegen sind, konnten deshalb in den vergangenen Monaten sogar die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher senken – ganz gegen den Trend“, weiß Behnke.

In Dänemark werden für die Wärmeerzeugung Holzhackschnitzel genutzt. Foto: Nils Rosenvold/shz.de

Noch klimafreundlicher und zukunftsträchtiger sei aber die Nutzung der Sonne. So sei in Silkeborg in Mitteljütland kürzlich eine Solarthermieanlage ans Netz gegangen, die rund 25 Prozent der Fernwärme für die 100.000-Einwohner-Stadt erzeuge. „Auch das ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft, dem weitere folgen werden“, ist Behnke überzeugt. „Letztlich kann nur ein Energiemix die Lösung aus der Krise sein. Denn wir haben nicht immer Sommer wie diesen.“

Mehr lesen