Krieg in der Ukraine

Hier öffnen drei Asylzentren in Nordschleswig

Hier öffnen drei Asylzentren in Nordschleswig

Hier öffnen drei Asylzentren in Nordschleswig

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Nordschleswig
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Die Kommune Hadersleben zählte seinerzeit zu den Kommunen, die syrische Flüchtlinge aufgenommen hatten. Demnächst sollen dort Menschen aus der Ukraine aufgenommen werden (Archivbild). Foto: Ute Levisen

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Immer mehr Menschen aus der Ukraine flüchten aus ihrem Land und suchen Schutz unter anderem auch in Nordschleswig. Aus diesem Grund arbeitet die Betreibergesellschaft AsylSyd daran, innerhalb der nächsten zwei Wochen drei neue Notfallzentren zu eröffnen. Es soll Platz für mehr als 720 Menschen entstehen.

In Toftlund, Bollersleben (Bolderslev) und Hadersleben (Haderslev) sollen Menschen aus der Ukraine in Asylzentren aufgenommen werden. Die Gebäude, die dafür zur Verfügung stehen, sind bereits vor einigen Jahren für die Unterbringung von Asylbewerberinnen und -bewerbern genutzt worden. Das geht aus einer Pressemitteilung der Betreibergesellschaft AsylSyd hervor. Die Kommune Tondern (Tønder) ist für die Betreibergesellschaft AsylSyd zuständig.

Wir werden die Zentren in Toftlund und Bollersleben in einer Woche und in Hadersleben in zwei Wochen eröffnen können.

Niels Bøgskov Frederiksen, Betriebsleiter bei AsylSyd

Sobald die endgültigen Genehmigungen vorliegen, können in dem Zentrum in Toftlund 120 Menschen aufgenommen werden. Die Unterkunft in Bollersleben bietet Platz für 100 Flüchtlinge. In Hadersleben soll ein Asylzentrum für mehr als 500 Schutzsuchende in Betrieb genommen werden. In den Unterkünften fanden bereits im Jahr 2015 Menschen aus Syrien Zuflucht.

„Wir werden die Zentren in Toftlund und Bollersleben in einer Woche und in Hadersleben in zwei Wochen eröffnen können“, so Niels Bøgskov Frederiksen, Betriebsleiter bei AsylSyd, im Vorfeld der Eröffnung der Zentren in der Pressemitteilung.

Erfahrungswerte aus vergangenen Jahren

Der Ausbau der Kapazitäten sei eine Aufgabe, mit der AsylSyd seit 2015 gute Erfahrungen gesammelt habe, immer im Einklang mit der Einwanderungsbehörde, heißt es in der Mitteilung. „Wir arbeiten eng mit der Stadtverwaltung von Tondern zusammen, die eine Taskforce zur Verfügung stellt, um alle unterstützenden Systeme, einschließlich Finanzen, IT und Gebäudeverwaltung, vorzubereiten. Das ist eine große Hilfe, für die wir sehr dankbar sind“, so der Betriebsleiter.

Solange der Krieg in der Ukraine andauert, werden sicherlich noch mehr Flüchtlinge nach Dänemark und in die Kommune Tondern kommen.

Keld I. Hansen, stellvertretende Kommunaldirektor in Tondern

AsylSyd hat bereits eine Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern in den Kommunen Tondern, Apenrade und Hadersleben eingeleitet, um weiteres Personal für den Betrieb in den Zentren zu finden.

„Zuversichtlich, Aufgabe zu meistern“

In der Kommune Tondern ist der stellvertretende Kommunaldirektor, Keld I. Hansen, für die Leitung von AsylSyd zuständig. Er weiß, dass eine große Aufgabe vor seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegt, aber er ist zuversichtlich, dass sie die Aufgaben bewältigen können.

„Solange der Krieg in der Ukraine andauert, werden sicherlich noch mehr Flüchtlinge nach Dänemark und in die Kommune Tondern kommen. Es wird eine große Aufgabe sein, aber wir sind gut gerüstet, um sie zu bewältigen“, so Keld I. Hansen in der Pressemitteilung.

Kindern Schulbesuch ermöglichen

Die neuen Zentren werden als vorübergehende Notfalleinrichtungen für drei Monate betrieben, die je nach Situation in der Ukraine verlängert werden können.

AsylSyd ist mit den Kommunen in Kontakt, damit die Kinder, die in den Zentren untergebracht sind, auch zur Schule gehen können. Im Zentrum in Hadersleben war es in den vergangenen Jahren für die Bewohnerinnen und Bewohner möglich, eine eigene Asylschule und Kinderbetreuung in den eigenen Räumlichkeiten zu besuchen. Es ist noch nicht klar, ob dort wieder eine ähnliche Lösung gefunden werden kann.

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