Bildungswesen

„Corona-Hilfe“ auch für deutsche Schulen

„Corona-Hilfe“ auch für deutsche Schulen

„Corona-Hilfe“ auch für deutsche Schulen

Apenrade/Aabenraa
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Auch in den Klassen der Deutschen Privatschule Apenrade kommt „Corona-Geld“ an (Symbolfoto). Foto: Privat

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Bisher waren die deutschen Schulen in der Kommune Apenrade von Extra-Zahlungen ausgeschlossen. Das hat sich jetzt geändert.

72,7 Millionen Kronen sind aus dem Folketing einer Initiative zur Verfügung gestellt worden, die lernschwache Schülerinnen und Schüler und Kinder aus sozial belasteten Familien nach der Covid-Krise stärken sollen. 3,419 Millionen Kronen hat die Kommune Apenrade aus diesem Topf bekommen.

Kind ist Kind

Bisher gingen die deutschen Schulen in der Kommune zumeist leer aus, wenn es darum ging, Extra-Gelder zu verteilen. Die gab es dann nur für die kommunalen Schulen. Jetzt hat der Kinder- und Jugendausschuss unter dem Vorsitz des Konservativen Rasmus Elkjær Larsen jedoch beschlossen, einen Teil der Corona-Hilfsgelder, die die Regierung unter den Kommunen des Landes verteilt hat, auch an die freien und privaten Schulen zu verteilen. „Ein Kind ist ein Kind, und die Corona-Pandemie hat alle gleich hart getroffen“, so begründet der Ausschuss seine Entscheidung.

Politischer Erfolg für SP

Doch nicht nur das: „Wir haben die Mehrheit im Stadtrat mit einer breiten Koalition ermöglicht. Dazu gehört auch die Minderheit – für die die Schulen ein wichtiger Teil sind“, erklärte Elkjær Larsen gegenüber „JydskeVestkysten“.

Das hört Stadtratsmitglied Erwin Andresen, Vertreter der Schleswischen Partei (SP), gern. „Wir haben bei den Koalitionsverhandlungen darauf aufmerksam gemacht: Wenn es staatliche Mittel gibt, dann sollen alle Schulen berücksichtigt werden, und dazu gehören auch die Minderheitenschulen“, sagt er. Die Arbeit scheint offensichtlich Früchte getragen zu haben. Für mich ein Zeichen für gute Zusammenarbeit“, so Andresen, der hinzufügt, dass „es gern auch mehr sein darf“.

SP-Forderungen im Koalitionsvertrag

Bei der Kommunalwahl im November hatten sich erst Sozialdemokraten, Konservative, Neue Bürgerliche und Sozialistische Volkspartei zu einer Mehrheit zusammengeschlossen. Die Schleswigsche Partei (SP) mit Erwin Andresen und Kurt Asmussen hatte sich wenige Tage später der Großen Koalition angeschlossen und den Mehrheitsparteien damit den Rücken gestärkt. Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass die Minderheit mehr berücksichtigt wird.

Schulrätin: Auch an uns gedacht

Auch Schulrätin Anke Tästensen vom Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig ist froh über die Nachricht. „Das ist eine gute Neuigkeit. Gut, dass diesmal an uns gedacht wurde, denn unsere Schülerinnen und Schüler sind genauso von Corona betroffen wie alle anderen auch“, sagte sie.

„Das Geld wird für Kinder mit einer Leseschwäche eingesetzt“, berichtet Tästensen weiter. So können an den Schulen beispielsweise Lehrerstunden, Kleingruppenunterricht oder sogenannter Intensivunterricht davon bezahlt werden.“ Der Fokus liege dabei darauf, die Lernenden zu unterstützen.

Knapp 10 Prozent der Apenrader Mädchen und Jungen besuchen eine freie oder private Schule. Sieben DSSV-Schulen gibt es in der Kommune. 500 Kronen gibt es pro Schüler aus dem „Corona-Topf“.

 

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