Reisende nach Dänemark sollen künftig bei der Einreise nach Dänemark ein negatives Testergebnis vorzeigen können. 

Diese Maßnahme stellte Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) zusammen mit der Initiative, künftig auch im Fitnessstudio einen Corona-Pass vorweisen zu müssen, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Aussicht.

Epidemie-Ausschuss muss Plänen noch zustimmen

„Die Regierung hat sich darauf eingestellt, zwei neue Maßnahmen einzuführen, die dazu beitragen sollen, die Infektionsrate einzudämmen“, sagt Heunicke. Die Pläne müssen allerdings erst noch vom Epidemie-Ausschuss des Folketings abgesegnet werden.

„Wir haben die Epidemie-Kommission um eine Empfehlung gebeten, und die haben wir bekommen. Die Haltung der Regierung ist es, den Empfehlungen der Experten zu folgen“, so Heunicke.

Impfschutz fällt bei Omikron-Variante geringer aus

Die Omikron-Virus-Mutation ist dabei, zur dominierenden Variante in vielen Ländern zu werden. In Dänemark wurden in den vergangenen 24 Stunden 13.386 Corona-Neuinfektionen nachgewiesen, was die zweithöchste Infektionsrate seit Ausbruch der Epidemie ist.

Die verfügbaren Impfstoffe gegen das Coronavirus geben den Behörden zufolge nicht den gleichen Schutz gegen die Omikron-Variante im Vergleich zu den zuvor dominierenden Varianten, sofern die Impfung bereits mehrere Monate zurückliegt.

Nur wenige andere Länder testen so intensiv

Zudem testen nur wenige Länder in der Welt so intensiv wie Dänemark. Diesen Umstand führt der Gesundheitsminister als Begründung für die Einführung einer Testpflicht vor einer Einreise nach Dänemark an.

„Im Vergleich zu vielen, vielen anderen Ländern testen wir wirklich viel, aber das macht nicht besonders viel Sinn, wenn Menschen ohne einen Test einreisen“, sagt Heunicke.

Deshalb habe er den Epidemie-Ausschuss darum gebeten, grünes Licht für die Erfordernis eines negativen Testnachweises vor der Einreise nach Dänemark zu geben.

Testmöglichkeit für Personen mit Wohnsitz in Dänemark erst nach der Einreise

„Es ist nicht so, dass man kein Recht darauf hat, nach Dänemark zu kommen. Aber man kann ein Bußgeld bekommen, wenn man die Testpflicht nicht einhält. Es gibt mehrere Länder, die diesen Weg momentan einschlagen. Und das gilt unabhängig vom Impfstatus“, sagt Heunicke.

Die Testpflicht soll für alle obligatorisch sein. Jedoch können Personen, die in Dänemark ihren Wohnsitz haben, den Test bis zu 24 Stunden nach der Einreise nach Dänemark vornehmen.

„Die Empfehlung lautet, den Test vorher durchzuführen. Aber es kann auch später getan werden“, ergänzt Heunicke.

Ausnahmen für das Grenzland geplant

Es soll zudem Ausnahmen für das Grenzland und für den Güterverkehr geben, die genauen Regeln stehen allerdings noch nicht fest.

Im Frühjahr dieses Jahres gab es bereits Ausnahmen für das Grenzland. Zu dem Zeitpunkt waren Personen mit festem Wohnsitz in Schleswig-Holstein, die zu touristischen Zwecken nach Dänemark eingereist sind, sowie Grenzpendler, die in Schleswig-Holstein arbeiteten, von der Absonderungspflicht (Quarantäne) ausgenommen.

Bezüglich der Testpflicht galt zum damaligen Zeitpunkt, dass Personen mit festem Wohnsitz in Schleswig-Holstein bei der Einreise nach Dänemark einen negativen Corona-Test nachweisen mussten, der nicht älter als 72 Stunden war, während für alle übrigen Bewohner des Bundesgebietes eine Frist von 48 Stunden galt.

Zuletzt konnten EU-Bürger, die geimpft, getestet oder genesen sind, ohne Beschränkungen einreisen. Anderenfalls muss in den ersten 24 Stunden nach der Einreise in Dänemark ein Test gemacht werden.

Der Artikel wurde um 16.23 Uhr mit Informationen zu früheren Ausnahmeregelungen für das Grenzland ergänzt.