Ukraine-Flüchtlinge

Mobile Maschinen sollen Aufenthaltsgenehmigung beschleunigen

Mobile Maschinen sollen Aufenthaltsgenehmigung beschleunigen

Mobile Maschinen sollen Aufenthaltsgenehmigung beschleunigen

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Derzeit sind kaum Termine in einem der fünf Servicezentren der Ausländerbehörde verfügbar. Mobile Maschinen zur Erfassung der biometrischen Daten sollen nun Abhilfe schaffen und die Bürgerzentren wie hier in Næstved entlasten. Foto: Thomas Vilhelm/Ritzau Scanpix

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Nachdem die für die Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen zuständige Siri-Filiale in Apenrade Ende Februar geschlossen wurde, müssen Menschen aus der Ukraine in eines der fünf Bürgerzentren fahren, um den nötigen biometrischen Fingerabdruck zu registrieren. Jetzt sollen 15 mobile Maschinen die Bearbeitungszeit verkürzen.

15 neu angeschaffte mobile Maschinen sollen dabei helfen, die derzeit mehrere Monate umfassende Wartezeit für ukrainische Flüchtlinge zu reduzieren, um eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in Dänemark zu erhalten.

Das teilt Ausländer- und Integrationsminister Mattias Tesfaye (Soz.) nach Angaben von „Avisen Danmark“ mit.

Die mobilen Maschinen können überall im Land aufgestellt werden und somit die fünf Bürgerservicezentren der Ausländerbehörde bei der Registrierung der zahlreichen Flüchtlinge entlasten, sodass diese schneller eine Arbeit aufnehmen können.

Servicezentrum in Nordschleswig wurde geschlossen

Das derzeit am dichtesten an Nordschleswig platzierte Bürgerservicezentrum, in dem die biometrischen Daten erfasst werden können, liegt in Odense, nachdem die Siri-Filiale in Apenrade (Aabenraa) Ende Februar geschlossen worden war.

Mein Ziel ist, dass wir noch vor Ostern erste Termine anbieten können. Das könnte dann in einem Rathaus in Nordschleswig oder in Westjütland sein, wo wir wissen, dass sich dort viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufhalten.

Mattias Tesfaye (Soz.), Ausländer- und Integrationsminister

Tesfaye hatte bei einem Kurzbesuch in Tondern am 21. März dieses Jahres zwar erklärt, dass eine neue Einrichtung im Grenzland kommen soll, dafür jedoch weder ein Datum noch eine Platzierung genannt.

Derzeit kaum freie Termine

Die Bürgerservicezentren in Aalborg, Odense, Aarhus, Næstved und auf Bornholm haben derzeit jedoch kaum freie Termine, sodass es für Bürgerinnen und Bürger aus der Ukraine schlichtweg nicht möglich ist, einen Antrag auf Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung zu stellen.

„Mein Ziel ist, dass wir noch vor Ostern erste Termine anbieten können. Das könnte dann in einem Rathaus in Nordschleswig oder in Westjütland sein, wo wir wissen, dass sich dort viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufhalten, und von wo aus es den längsten geografischen Abstand gibt zu in diesen Fällen Aalborg oder Aarhus. Die Maschinen werden die Anzahl der zur Verfügung stehenden Termine stark erhöhen“, sagt Mattias Tesfaye gegenüber „Avisen Danmark“.

Regierung rechnet mit 100.000 ukrainischen Flüchtlingen

Die Regierung schätzte am 25. März, dass in den kommenden Monaten 100.000 ukrainische Flüchtlinge ins Land kommen werden.

Tesfaye macht sich jedoch weniger Sorgen um die aktuellen Bearbeitungszeiten, die „Avisen Danmark“ zufolge derzeit mehrere Monate betragen. Stattdessen liegt sein Fokus auf der Frage, inwieweit es gelingt, Ukrainerinnen und Ukrainer in ein Beschäftigungsverhältnis zu bringen.

„Ich denke, dass es nicht lange dauern wird, ehe wir diskutieren, warum wir nicht mehr Ukrainerinnen und Ukrainer in Lohn und Brot haben, sobald sie eine Arbeitserlaubnis bekommen haben“, so der Minister.

Er verweist zudem darauf, dass Tausende Flüchtlinge bereits über die nötigen Dokumente verfügen, und wo die Herausforderungen stattdessen darauf liegen, die Kinder in die Schule zu bekommen, die Sprache zu lernen, und sich auf dem dänischen Arbeitsmarkt zurechtzufinden.

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