Gesundheit

Coronavirus: Wie die Krankheit verläuft – und wer besonders gefährdet ist

Coronavirus: Wie die Krankheit verläuft – und wer besonders gefährdet ist

Coronavirus: Wie die Krankheit verläuft – wer gefährdet ist

Mark Otten und dpa
Berlin
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Ein Arzt begutachtet CT-Bilder eines Patienten mit einer durch den Coronavirus ausgelösten Lungenentzündung. In der Regel verläuft die Krankheit jedoch deutich harmloser. Foto: dpa/Chogo/XinHua

Der Coronavirus bereitet Menschen weltweit Sorge. Dabei ist der Krankheitsverlauf in den meisten Fällen harmlos.

Über Deutschland rollt die Grippewelle – allein in der vergangenen Woche sind rund 18.000 neue Fälle dazugekommen und 31 Menschen gestorben. Für Schlagzeilen sorgt jedoch der Coronavirus. Die Angst vor einer unbekannten Krankheit treibt viele Menschen um. Zurecht? Ein Blick auf die Symptome und den Krankheitsverlauf.

Coronavirus: Welche Symptome gibt es?

Der Coronavirus kommt bei den Symptomen einer Erkältung nahe. Die meisten Menschen bemerken ein leichtes Frösteln und Halsschmerzen – oder gar keine Symptome. Teilweise klagten Erkrankte über Kopfschmerzen oder Durchfall. Mitunter sind Fieber, Husten und Atemprobleme möglich, die auch bei einer echten Grippe auftreten können. Teilweise kann der Coronavirus zu einer Lungenentzündung führen.

Nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörde seien es bei mehr als 80 Prozent der Infizierten milden Infektionsverläufe, knapp 14 Prozent erkranken schwer. Bei knapp fünf Prozent komme es zu lebensbedrohlichen Auswirkungen wie Atemstillstand, septischem Schock oder Multiorganversagen.

Wie wird die neue Lungenkrankheit Covid-19 behandelt?

Eine spezielle Therapie für die Erkrankung Covid-19 gibt es nicht. Schwer erkrankte Patienten werden symptomatisch behandelt: mit fiebersenkenden Mitteln, der Therapie etwaiger bakterieller Zusatzinfektionen und mitunter mechanischer Beatmung. In Einzelfällen werden auch antivirale Medikamente getestet.

Die Inkubationszeit – der Zeitraum zwischen Infektion und Beginn von Symptomen – beträgt nach derzeitigem Stand meist 2 bis 14 Tage. Das ist der Grund dafür, dass Verdachtsfälle zwei Wochen isoliert werden.

Gibt es eine Impfung gegen Covid-19?

Nein. Derzeit forschen etliche Labors weltweit an Impfstoffen wie es sie bereits für die Grippe gibt – doch das dauert. Ein zertifizierter Impfstoff steht nach Experteneinschätzungen in etwa 18 Monaten zur Verfügung. Erste Studien könnten noch im Frühling beginnen.

Coronavirus: Wie steht es um die Sterberate?

Derzeit ist es schwer, die Sterberate des Coronavirus zu bestimmen. Das liegt unter anderem an den Informationen aus China, die teilweise mit Vorsicht zu genießen sind und stark verspätet veröffentlicht werden. Wer die Zahl der Gestorbenen durch die Zahl der Infizierten teilt, kommt – je nach Quelle – auf einen groben Wert zwischen 1,0 und 3,5 Prozent. Walter Riccardi, Professor für Gesundheitswesen und Berater des italienischen Gesundheitsministers, sagte: „95 Prozent der Kranken genesen wieder, und alle, die gestorben sind, hatten bereits ernste Vorerkrankungen.“

Vermutlich ist die reale Sterblichkeit geringer, da die Zahl der Infizierten höher sein dürfte. Hintergrund: Der Großteil der Todesfälle konzentriert sich auf die besonders betroffene chinesische Region Hubei, dem Ausgangspunkt der Epidemie. Dort ist das Gesundheitssystem stark überlastet, viele leichte Fälle sind vermutlich nicht gemeldet oder überhaupt bemerkt worden.

Coronavirus: Wer ist besonders gefährdet?

Das Coronavirus ist besonders gefährlich für:

  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • Menschen mit Vorerkrankungen
  • alte Menschen
  • Männer eher als für Frauen

Wie bei der Grippe sind vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährdet, vor allem alte und kranke Menschen. Das legt eine Auswertung der chinesischen Gesundheitsbehörden nahe. Bei den Todesfällen durch Covid-19 berichteten Ärzte, dass die Verstorbenen unter Vorerkrankungen gelitten hatten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen und Bluthochdruck.

Die Gefahr steigt vor allem mit dem Alter und für Menschen ab 50 Jahre. In der Altersgruppe der Menschen ab 80 Jahren liegt die Sterblichkeit bei 14,8. Das überrascht nicht, denn ältere Menschen bringen oft Vorerkrankungen mit. Außerdem sind Männer mit einer Sterblichkeit von 2,8 Prozent eher gefährdet als Frauen (1,7 Prozent) – eine genaue Erklärung dafür gibt es noch nicht.

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