Coronavirus

Astrazeneca-Stopp verlängert

Astrazeneca-Stopp verlängert

Astrazeneca-Stopp verlängert

Ritzau/kj/wt
Kopenhagen
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Die dänische Gesundheitsbehörde hat am Donnerstagmittag eine neue Bewertung des Impfstoffs von Astrazeneca abgegeben. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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In den nächsten drei Wochen wird in Dänemark niemand mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft. Das hat die Gesundheitsbehörde auf einer Pressekonferenz mitgeteilt.

Die dänischen Gesundheitsbehörden haben beschlossen, die Aussetzung des Impfstoffes von Astrazeneca um drei Wochen zu verlängern. Das hat der Direktor der Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, auf einer Pressekonferenz mitgeteilt. 

Die dänischen Behörden haben vor zwei Wochen beschlossen, den Einsatz des Impfstoffs auszusetzen.

Der Grund: Es wird befürchtet, dass der Impfstoff in sehr seltenen Fällen zu Blutgerinnseln nach der Impfung führen kann. Die Pause wird nun um weitere drei Wochen verlängert.

Weitere Untersuchungen

Die Analysen zu einem möglichen Zusammenhang seien nicht abgeschlossen, nannte Brostrøm als Begründung dafür, dass man im Gegensatz zu anderen Ländern die Pause verlängert. Dänemark habe besonders gute Voraussetzungen, diese Untersuchungen durchzuführen.

Als weitere Gründe nannte er ein erhöhtes Vorsichtsprinzip sowie ein niedriges Infektionsgeschehen. Letzteres bedeute, dass eine Impfpause geringfügige Folgen habe.

„Das Besondere an den Corona-Impfungen ist, dass wir sie als Gesundheitsbehörde ausdrücklich für alle über 16 Jahre empfehlen. Sollten wir Impfungen mit Astrazeneca wieder aufnehmen, möchte ich sagen können, ich würde persönlich den Impfstoff nehmen und ihn auch meinen Angehörigen empfehlen“, so Brostrøm. 

Die Pause könne kürzer als drei Wochen werden, sollten früher schon ausreichend Informationen zur Verfügung stehen.

Die Pause werde den Impfkalender beeinflussen. Sollten die Impfungen in drei Wochen aufgenommen werden, wird die Verspätung jedoch geringfügig sein.

Seltene Fälle

Tanja Erichsen von der Arzneimittelbehörde sagt, Astrazeneca sei weiterhin ein effizienter und sicherer Impfstoff. Jedoch bestehe weiterhin der Verdacht, dass in seltenen Fällen Blutgerinnsel auftreten können. Man wolle nun genauer untersuchen, was der Hintergrund der seltenen Krankheitsfälle sei. 

Sie betont, es gehe nicht um normale Blutgerinnsel, sondern um ungewöhnliche und seltene Krankheitsverläufe. In Dänemark hat es bislang zwei solche Fälle gegeben. Bei einem weiteren Fall gebe es einen Verdacht. Man könne bislang noch nichts über einen Zusammenhang zwischen diesen Fällen und dem Vakzin sagen.

Bislang wurden in Dänemark 149.832 Menschen mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft, so die Zahlen vom Statens Serum Institut (SSI). Das heißt, etwa jeder Vierte, der seine erste Injektion erhalten hat, wurde mit Astrazeneca geimpft.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) meint, Astrazeneca sei sicher, und die Länder könnten den Impfstoff weiterhin benutzen. Sie nennt jedoch auch das mögliche Risiko der seltenen Fälle.

Der Artikel wurde 13.57 aktualisiert

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