Coronavirus

Unklare Astrazeneca-Kommunikation könnte Vertrauen in Impfungen beschädigen

Unklare Astrazeneca-Kommunikation könnte Vertrauen in Impfungen beschädigen

Unklare Kommunikation könnte Vertrauen beschädigen

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Die dänische Gesundheitsbehörde hat am Donnerstagmittag eine neue Bewertung des Impfstoffs von Astrazeneca abgegeben. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Am Donnerstag geben die Behörden eine neue Bewertung für den Impfstoff, nachdem die Verwendung für zwei Wochen ausgesetzt wurde. Eine klare Kommunikation ist jetzt wichtig, sagt ein Professor.

Der Impfstoff von Astrazeneca steht unter behördlicher Beobachtung, nachdem bei einigen frisch geimpften Personen schwere Erkrankungen aufgetreten waren.

Neue Bewertung am Mittag

Wenn die dänische Arzneimittelbehörde und die dänische Gesundheitsbehörde am Donnerstag um 12.15 Uhr den Impfstoff neu bewerten, ist es für das Vertrauen in das gesamte Impfstoffsystem wichtig, dass sowohl gute als auch schlechte Nachrichten auf den Tisch kommen.

Das ist die Meinung von Michael Bang Petersen, Professor an der Abteilung für Politikwissenschaft an der Universität Aarhus und Leiter des Hope-Projekts, das das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger in Dänemark verfolgt.

Offene und transparente Kommunikation

„Es ist sehr wichtig, dass die Behörden in ihrer Kommunikation offen und transparent sind. Das ist eines der Dinge, von denen wir wissen, dass sie dazu beitragen, das Vertrauen in die Behörden und damit auch in das Impfprogramm zu erhalten“, so der Professor.
 

Wenn Befürchtungen aufkommen, dass die Behörden etwas unter den Teppich kehren oder nicht ganz offen über entdeckte Probleme sprechen, schafft das Misstrauen und nährt Verschwörungstheorien.

Michael Bang Petersen, Professor

„Wenn Befürchtungen aufkommen, dass die Behörden etwas unter den Teppich kehren oder nicht ganz offen über entdeckte Probleme sprechen, schafft das Misstrauen und nährt Verschwörungstheorien“, fügt er hinzu.

Impfung mit Astrazeneca pausiert seit 11. März

Die Verwendung des Impfstoffs wurde hierzulande am 11. März und für zwei Wochen ausgesetzt, nachdem schwerwiegende Fälle von möglichen Nebenwirkungen gemeldet worden waren.

Es handelt sich um eine seltene Kombination von Blutgerinnseln, Blutungen und niedrigen Thrombozytenzahlen bei einigen frisch geimpften Menschen, sagt die Gesundheitsbehörde.

Auch einige andere Länder haben die Verwendung des Impfstoffs von Astrazeneca vorübergehend ausgesetzt, während ein Zusammenhang zwischen den schweren Fällen und dem Impfstoff untersucht wird.

Trotz der Debatte über den Impfstoff in den vergangenen Wochen sagen mehr als neun von zehn Teilnehmern des Hope-Projekts, dass sie die Impfung wollen.

„Die Unsicherheit ist größer geworden, nachdem der Impfstoff von Astrazeneca auf Eis gelegt wurde. Aber 93 Prozent würden den angebotenen Impfstoff annehmen“, sagt Michael Bang Petersen.

Umfragen fallen unterschiedlich aus

Anders sieht es in einer Umfrage aus, die Megafon für „Politiken“ und „TV2“ diese Woche unter 1.053 Personen in Dänemark durchgeführt hat.

Hier lehnt jeder Dritte – 33 Prozent – eine Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff ab, wenn er sie angeboten bekommen würde.

Søren Brostrøm, Direktor der dänischen Gesundheitsbehörde, und Tanja Erichsen, Abteilungsleiterin bei der dänischen Arzneimittelbehörde, nehmen am Donnerstagmittag an der Pressekonferenz im Eigtveds Pakhus in Kopenhagen teil.

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