Politik

Ein Schulbesuch mit Folgen

Ein Schulbesuch mit Folgen

Ein Schulbesuch mit Folgen

Kopenhagen
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Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz) Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Nichts passiert – oder totale Entgleisung? Die Darstellungen zu einem abgebrochenen Besuch der Unterrichtsministerin in einem Gymnasium liegen weit auseinander.

Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz) hat am Donnerstag den Besuch eines Gymnasiums abgebrochen, nachdem sie und ihre Begleiterin von Schülern beschimpft, gestoßen und mit Münzen beworfen worden waren. Dies berichtet die Online-Zeitung „Altinget“. Riisager hatte zusammen mit der Gemeindepastorin Kathrine Lilleør das Ørestad Gymnasium auf Amager besucht, um dort über demokratische Bildung zu sprechen, wofür eineinhalb Stunden angesetzt waren.

Nach Informationen von TV2 sollte auch das Thema Einsparungen behandelt werden. „Altinget“ zufolge nahm der Besuch nach 30 Minuten eine Wendung, als es der Zeitung zufolge einer Schülergruppe gelang, die Veranstaltung zu sprengen. Laut Pastorin und Ministeriumsberater Søren Poul Nielsen wurde die Ministerin „Hure“ genannt und mit Münzen beworfen. Er habe eine solche Stimmung noch nicht erlebt, so Nielsen zu „Altinget“. Proteste seinen wichtig in einer Demokratie, bedrohliches Verhalten und Schimpfworte seien nicht akzeptabel.

Schülerratsvorsitzende: keine gewalttätige Stimmung

In TV2 weist der Schülerrat jede Verantwortung von sich. Er habe keine Informationen über diese Aktion gehabt. Die Schüler seien aber unzufrieden, weil Lehrer aufgrund von Sparmaßnahmen entlassen wurden, hieß es vom Vorstand des Schülerrates. Deren Vorsitzende, Sofie Amalie Spies, verneint eine aggressive Stimmung während des Besuchs. Sie kenne keinen, der etwas Gewalttätiges gesehen habe, deshalb habe auch kein Lehrer eingegriffen. Henrik Michael Rafn, ebenfalls Vorsitzender des Schülerrates, bestätigt gegenüber TV2, dass das Wort „Hure“ gefallen sei.

Die Pastorin, die mit Merete Riisager das Gymnasium besucht hatte, hat indes auf ihrer Facebookseite den Rektor Jonas Lindelof dafür kritisiert, nicht eingegriffen zu haben. Lindelof entschuldigte sich und kündigte ein Gespräch mit den Schülern an. Er sagte aber auch, man könne 500 Schüler nicht zur Ordnung rufen, wenn die Wogen hoch gingen.

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