Arbeits- und Lebensbedingungen
EU-Bericht: Nirgends weniger Corona-Sorgen als in Dänemark
EU-Bericht: Nirgends weniger Corona-Sorgen als in Dänemark
EU-Bericht: Nirgends weniger Corona-Sorgen als in Dänemark
Optimismus trotz Krise: Die Menschen in Dänemark vertrauen dem Gesundheitswesen, der Regierung und der EU. Viele haben das Homeoffice als positive Erfahrung verbucht. Während die deutschen Werte deutlich schlechter sind, liegt auch Schweden in der Spitzengruppe.
Keine andere Gesellschaft in der Europäischen Union zeigt sich von der Corona-Krise weniger verunsichert als die dänische. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen Eurofund in einem vorläufigen Bericht nach einer Umfrage in den Mitgliedsländern.
Die Auswirkungen der Krise auf die Arbeitslosenzahl und die finanzielle Stabilität seien in Dänemark besonders niedrig, zudem seinen das Vertrauen, der Zukunftsoptimismus und das Wohlbefinden in Dänemark weiterhin intakt.
Die Ergebnisse der „Eurofund’s Living, working and Covid-19 online survey“ beziehen sich auf die Antworten von 85.000 Befragten in der EU im April.
Während im EU-Schnitt 28,5 Prozent der Befragten angaben, vorübergehend oder dauerhaft ihre Anstellung verloren zu haben, haben dies in Dänemark nur 9,5 Prozent angegeben. Das ist EU-weit der niedrigste Wert. Auch die Arbeitszeit ist in Dänemark weniger drastisch zurückgegangen als in den anderen EU-Ländern.
11,5 Prozent der Befragten aus Dänemark gaben an, dass sich ihre finanzielle Situation im Zuge der Covid-19-Pandemie drastisch verschlechtert habe. Im EU-Schnitt sind dies 38,2 Prozent.
Homeoffice für Menschen in Dänemark eine überwiegend positive Erfahrung
Auch die Zahl derer, die angaben, nun in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten zu sein, ist die niedrigste in allen EU-Ländern.
Zugleich gab fast die Hälfte aller Befragten in Dänemark an, während der Corona-Zeit von zu Hause gearbeitet zu haben, was die fünfthöchste Zahl in der EU ist und deutlich über dem Schnitt von 36,8 Prozent liegt. Laut Eurofound hat dies „wahrscheinlich eine entscheidende Rolle für die niedrige Zahl von Befragten gespielt, die ihre Arbeit verloren haben“.
Zudem gaben die dänischen Befragten überwiegend an, dass die Arbeit von zu Hause ihre Work-Life-Balance positiv beeinflusst habe. Nur 12 Prozent der Befragten gaben an, sich außerhalb der Arbeitszeit Sorgen um ihren Job zu machen – auch dies ist der niedrigste Wert in der EU (Schnitt: 29,1 Prozent).
Großes Vertrauen in Behörden, Regierung und EU
Entsprechend sei es „nicht überraschend, dass in Dänemark ein hohes Niveau an Wohlbefinden und Optimismus bewahrt wurde“, heißt es in einer Mitteilung von Eurofound. Die Lebenszufriedenheit und das mentale Wohlbefinden sind dem Bericht zufolge nirgends höher als in Dänemark.
„Dies wird überdies dadurch untermauert, dass die Mehrheit der Befragten berichtet, sich schnell zu erholen, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, und dass nur 10 Prozent befürchten, dass sich ihre finanzielle Situation in den kommenden Monaten verschlechtern könnte“, so die EU-Agentur. Im EU-Schnitt haben 38,3 Prozent der Befragten diese Sorge.
Dänemark „gut aufgestellt“
„Diese Ergebnisse, begleitet von einem der größten Vertrauen in die nationale Regierung innerhalb der EU, deuten an, dass die Menschen in Dänemark gut aufgestellt sind, um die Herausforderungen der kommenden Monate zu bewältigen“, so der Bericht.
Die EU-Agentur Eurofound mit Sitz in Irland untersucht seit 1975 die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Weitere Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Menschen in Dänemark, nach Finnland und Irland, das größte Vertrauen in die EU haben. Und nur auf Malta ist das Vertrauen ins Gesundheitssystem größer als in Dänemark. Während sich Deutschland in allen abgefragten Bereichen im Mittelfeld bewegt, sind in Dänemarks anderem Nachbarland Schweden Vertrauen und Optimismus überdurchschnittlich hoch – wenngleich auch nicht auf dänischem Niveau.