Personalmangel

Bandenkonflikt entzieht dem Rest des Landes die Polizisten

Bandenkonflikt entzieht dem Rest des Landes die Polizisten

Bandenkonflikt entzieht dem Rest des Landes die Polizisten

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Der Bandenkonflikt in Kopenhagen setzt die Polizei unter Personalmangel. Foto: Scanpix

Hunderte von Polizeibeamte werden täglich wegen des Bandenkonflikts aus der Provinz in die Hauptstadt geschickt. Ein Bürgermeister läutet nun die Alarmglocken.

Der Bandenkonflikt in Kopenhagen hat auch Konsequenzen für das übrige Dänemark: Es fehlt an Polizeibeamten. Die Polizeikreise entsenden täglich 164 zusätzliche Beamte in die Hauptstadt, damit sie die örtliche Polizei im Bandenkonflikt unterstützen können. Das zeigt eine Akteneinsicht, der Online-Zeitung Avisen.dk bei der Reichspolizei.

Bevor der Bandenkonflikt in der Hauptstadt entfacht wurde, schickten die übrigen Polizeikreise 36 Beamte zur Unterstützung der Terrorbereitschaft. Das entspricht rund 405 Vollzeitstellen. Insbesondere die vier Polizeikreise auf Seeland und Fünen senden viele ihrer Polizisten nach Kopenhagen. Allein die südseeländische Polizei muss täglich auf 34 Beamte von 588 verzichten.

Das hat nun den örtlichen Bürgermeister der Kommune Næstved, Carsten Rasmussen (Sozialdemokraten), auf die Barrikaden gerufen. „Wir werden zunehmend von Bürgern benachrichtigt, die einen steigenden Verkauf von Drogen auf den öffentlichen Straßen bemerken. Ich habe Verständnis dafür, dass die aktuelle Situation in Kopenhagen gelöst werden muss – doch unsere Bürger sind nicht damit zufrieden, dass sie wegen eines Konfliktes in der Hauptstadt leiden müssen”, so Rasmussen zu Avisen.dk.

Auch der Vorsitzender der Polizeigewerkschaft, Claus Oxfeldt , meint, dass die Entsendung von Polizisten in die Hauptstadt Konsequenzen für die örtlichen Polizeikreise hat. „Wenn wir Beamte aus anderen Polizeikreisen nach Kopenhagen versetzen, dann fehlen diese Leute anderswo. Die Aufgaben können dann in der Provinz nicht auf gleiche Art und Weise gelöst werden”, sagt Oxfeldt.

„Die Probleme bezüglich der Polizei sind uns bekannt. Wir arbeiten an einer permanenten Lösung und haben schon erste Entscheidungen getroffen, die die Polizei entlasten soll”, schreibt Justizminister Søren Pape Poulsen in einer Stellungnahme an Avisen.dk.

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