Wiedereröffnung
Karl Lauterbach: Dänemark macht einen spektakulären Fehler
Karl Lauterbach: Dänemark macht einen spektakulären Fehler
Karl Lauterbach: Dänemark macht einen spektakulären Fehler
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Der Gesundheitsexperte aus Deutschland warnt in den sozialen Medien vor den dänischen Wiedereröffnungsplänen.
Am späten Montagabend hat sich die dänische Regierung mit einer Mehrheit der Parteien auf einen Plan zur Wiedereröffnung geeinigt.
Sobald alle über 50 Jahre geimpft sind, soll die Gesellschaft weitgehend öffnen. Das Ziel soll in zwei Monaten erreicht sein.
Diesen Plan hält der Gesundheitsexperte aus Deutschland, Karl Lauterbach, der für die SPD als Abgeordneter im Bundestag sitzt, in den sozialen Medien für einen „spektakulären Fehler“.
(1) D"anemark macht einen spektakul"aren Fehler, vor dem ich nur warnen kann. Wenn alle Impfbereiten "U50 eine Erstimpfung haben l"asst man Covid Durchseuchung zu. Risikogruppen geimpft, Rest kann sich infizieren. Das hat fatale Folgen, nicht nur f"ur J"ungere: https://t.co/20CQ54Bheu
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) March 23, 2021
Wenn die Menschen über 50 Jahre eine Impfung erhalten haben und Dänemark dann öffnet, „lasse man eine Durchseuchung zu“. Der Politiker warnt auf „Twitter“ vor fatalen Folgen.
Zum Beispiel würden viele ungeimpfte ältere Menschen erkranken. Karl Lauterbach zieht den Vergleich zu Deutschland und schätzt, dass 60.000 Menschen bei einer „Durchseuchung“ sterben würden, wenn 20 Prozent der Menschen über 50 Jahre nicht geimpft wären, und sich jeder zweite ansteckt.
(2) Viele ungeimpfte "Altere w"urden erkranken. W"aren in Deutschland zB 20% der "U50 nicht geimpft, und jeder 2te steckte sich an, w"urden "uber 60.000 Menschen bei Durchseuchung sterben. Aber auch bei den J"ungeren sind viele mit Risikofaktoren vom Covid Tod bedroht. Dazu kommt noch:
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) March 23, 2021
Doch der Gesundheitsexperte warnt nicht nur vor den Folgen für Ältere, sondern sieht auch die Gesundheit jüngerer Menschen durch den Wiedereröffnungsplan Dänemarks bedroht.
(3) Viele J"ungere erleiden mit #LongCovid Sch"aden, die sie vielleicht den Rest ihres Lebens begleiten. F"ur das #MECFS, eine die Lebensqualit"at stark einschr"ankende St"orung des Denkens, Merkens und der Konzentrationsf"ahigkeit, haben wir bisher keine Therapie. Es gilt als unheilbar
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) March 23, 2021
Nach seinen Angaben können auch viele Jüngere unter Langzeitfolgen nach einer Corona-Erkrankung leiden. Als eine Langzeitfolge nennt er das chronische Erschöpfungssyndrom, das die Lebensqualität stark durch Störung des Denkens, Merkens und der Konzentrationsfähigkeit einschränkt.
Unter den zahlreichen Kommentaren des Tweets reagiert auch der Chefredakteur von „Flensborg Avis“, Jørgen Møllekær, auf die Warnung Lauterbachs. Er erwähnt, dass die Impfbereitschaft in Dänemark sehr hoch sei.
Als D"ane verfolge ich ihre wesentlichen und seri"osen Tweets steht's mit grossem Interesse, lieber @Karl_Lauterbach - nur: Die Steilvorlage aus Kopenhagen lautet "wenn alle "uber 50 geimpft sind". Erstens ist die Bereitschaft geimpft zu werden in DK sehr hoch. Und: 1/2
— Jorgen Mollekaer (@JM_Flensborg) March 23, 2021
Der Chefredakteur macht auf den geplanten Corona-Pass aufmerksam. Dieser soll nachweisen, dass eine Person entweder fertig geimpft ist, mit dem Coronavirus infiziert gewesen ist oder innerhalb der vergangenen 72 Stunden negativ getestet wurde (anhand eines PCR- oder eines Antigen-Schnelltests).
2/2 Die andere Grundvoraussetzung sich wieder zu treffen h"angt mit dem digitalen d"anischen CoronaPass zusammen. Nur wer geimpft oder frisch negativ ist darf bspw. ins Restaurant. Wieso soll das nicht funktionieren k"onnen?
— Jorgen Mollekaer (@JM_Flensborg) March 23, 2021
Dass die Corona-Strategien Dänemarks und Deutschlands sehr unterschiedlich aussehen, wurde besonders am Anfang der Woche deutlich, als Dänemark den Wiedereröffnungsplan vorstellte und Deutschland den Shutdown bis Mitte April verlängerte.
Dabei unterscheidet sich das Infektionsgeschehen in den beiden Ländern auf den ersten Blick nur geringfügig. In Deutschland liegt die siebentägige Inzidenz laut Robert Koch-Institut derzeit bei 108, in Dänemark lag sie laut Statens Serum Institut bei 93,9.