Grüne Umstellung

Entscheidung zu Solarpark vertagt

Entscheidung zu Solarpark vertagt

Entscheidung zu Solarpark vertagt

Apenrade/Aabenraa
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Grüne Energie wollen viele, aber wenige wünschen sich die Sonnenkollektoren in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Foto: Karin Riggelsen

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Der neu zusammengestellte Technische Ausschuss hat für die mögliche Fotovoltaik-Anlage bei Schweilund den Daumen weder nach oben noch nach unten gehalten. Es fehlen den Politikern noch einige Informationen, um eine fundierte Entscheidung zu fällen.

„Um es vorwegzuschicken: Wir sind für die grüne Umstellung und wollen auch Solarparks, aber wir haben die Entscheidung bezüglich Schweilund vertagt“, sagt Dorte Soll. Die Sozialdemokratin ist die Vorsitzende des neuen Ausschusses der Kommune Apenrade für Planung, Technik und Landdistrikte, der sich am Donnerstagnachmittag zum ersten Mal traf und gleich bei der Premiere einen kleinen Hammer vor der Brust hatte.

Beim Tagesordnungspunkt Nummer 9 ging es um ein Vorprojekt für eine Fotovoltaik-Anlage bei Schweilund (Svejlund), westlich von Hellewatt (Hellevad).

320 Hektar

Der Interessent, das Energieunternehmen „European Energy“, möchte dort auf einer 320 Hektar großen Fläche eventuell einen Solarpark anlegen.

Der Ausschuss sollte jetzt dazu Stellung nehmen, ob das Unternehmen seine Planungen fortsetzen kann oder ob das Vorhaben schon zum jetzigen Zeitpunkt gestoppt wird.

Dieses 320 Hektar große Gebiet bei Schweilund im Nordwesten der Kommune Apenrade würde das Unternehmen „European Energy" gern für einen Solarpark nutzen. Foto: Kommune Apenrade

Bürgertreffen im Juni 2021

Es hat dazu bereits im vergangenen Sommer, genauer im Juni, ein Bürgertreffen gegeben, an dem rund 40 Anwohnerinnen und Anwohner sowie andere Interessierte teilnahmen.

Schon zu dem Zeitpunkt hatten Bürger Widerstände gegen das Projekt angemeldet. Diese Haltung hat sich jetzt auch in etlichen schriftlichen Protesten widergespiegelt, die in dieser ersten Anhörung im Apenrader Rathaus eingingen.

Informationen fehlen

„Wir haben die Verwaltung gebeten, uns künftig besser für eine fundierte Entscheidung ,einzukleiden‘. Im Gegensatz zu vielen meiner Ausschusskollegen kenne ich das politische Geschäft, aber der ganze Fachbereich ,Technik und Umwelt‘ ist dann doch auch Neuland für mich“, gesteht Dorte Soll.

So fehlten in den Anlagen zur Tagesordnung in dieser Woche die Richtlinien für Solarparks, die der Apenrader Stadtrat im vergangenen Jahr verabschiedet hat.

Abschreckendes Beispiel

Aus diesem Papier geht zum Beispiel hervor, wie neue Solarparks unter anderem durch Pflanzengürtel „versteckt“ werden sollen. Es gibt ganz konkrete Anforderungen zu Breite und Höhe der grünen Umkränzung, die die Energieunternehmen einhalten müssen.

Die erste Fotovoltaik-Anlage, die in der Kommune Apenrade gebaut wurde, liegt am nordöstlichen Ortsrand von Tingleff und gilt als abschreckendes Beispiel dafür, wie Solarparks in der Kommune tunlichst nicht mehr aussehen sollen.

„Ich kenne natürlich die Richtlinien, habe sie schließlich mit verabschiedet; die neuen Ausschusskollegen allerdings nicht. Es ist jedoch wichtig, dass wir alle für die Aufgabe bestmöglich gerüstet sind, um eine fundierte Entscheidung zu fällen“, erläutert Dorte Soll die Hintergründe für die Vertagung der Entscheidung.

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