Kultur

Wegner-Museum: Anstelle eines Neubaus ist der Hof Hestholm im Spiel

Wegner-Museum: Der Hof Hestholm ist im Spiel

Wegner-Museum: Der Hof Hestholm ist im Spiel

Tondern/Tønder
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Der Hof Hestholm liegt vor den Toren der Stadt Tondern, kann aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden. Foto: Historieatlas

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Der Vorstand und die Wegner-Töchter waren nicht im Zweifel. Man habe nicht nur einen besseren, sondern den richtigen Standort gefunden. Der Verein will das Anwesen, wenn finanziell möglich, kaufen.

Eigentlich hatte der Vorstand, der sich für die Einrichtung eines Museums für den weltberühmten Modedesigner Hans J. Wegner bemüht, auf ein Feld im kommunalen Besitz am Sønderlandevej ins Visier genommen. Dort sollte das geplante Wegner-Museum liegen.

An der Straße bleibt der Standort, aber auf der gegenüberliegenden Seite. Dem Verein „Foreningen til etablering af et museum for Hans J. Wegners Møbelkunst“ ist der stattliche Hof Hestholm vor Tondern zur Verfügung gestellt worden, der sich viele Jahre im Besitz von Heinrich Lüllau befunden hat.

Das auf einer Warft gebaute Anwesen wurde bereits Mitte des 15. Jahrhunderts urkundlich erwähnt und erhebt sich stolz und weit sichtbar über die flache Landschaft. Die ältesten Gebäude wurden bereits 1595 gebaut.

Das Konzept für das Wegner-Museum ist seit dem Frühjahr fertig. Foto: Brigitta Lassen

Damit dürften dann auch die beiden Fragen beantwortet sein, die dem Vereinsvorstand am häufigsten gestellt werden. Wo soll das Museum liegen und welchen Architekten habt ihr gewählt?

Als großer und wichtiger Schritt wird die Hestholm-Lösung vom Verein bezeichnet. Das Anwesen sei unerwartet ins Spiel gebracht worden, räumt der Vorstand unter neuem Vorsitz von Henrik Tvarnø ein, der Sonja Miltersen abgelöst hat.

Der Standort liege auf der Grenze zwischen Stadt und Land, sei aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar.

Weder die Töchter Wegners, Marianne und Eva Wegner, die die Museumspläne ideell und finanziell unterstützen, noch der Vorstand hatten Zweifel: Man habe nicht nur einen besseren Standort, sondern auch den richtigen gefunden.

Damit könne ein einzigartiges landschaftliches Erlebnis und Design von Weltklasse geboten werden. Das Haupthaus würde in den Museumskomplex einbezogen werden. Die Ställe seien abrissreif. So könne Platz für einen Anbau geschaffen werden, um so optimale Ausstellungsräume für Hans J. Wegners Möbel zu bieten.

In Zusammenarbeit mit der Kommune solle untersucht werden, was sich bautechnisch machen lässt, erklärt die Projektleiterin Anne Blond. Anfang 2024 solle der Name des Architekten oder der Architektin entschieden sein.

Henrik Tvarnø unterstreicht, dass sich der Verein um Gelder bemühen werde, um das Anwesen zu kaufen. „Wir glauben, es ist möglich. Viele – sei es der Tourismus, die Politik, Privatleute, die Geschäftsleute oder Handwerker – unterstützen unser Projekt. Es liegt ein weiter Weg vor uns, um das Museum finanzieren zu können. Aber die Vision und das Konzept, das der Vorstand und die Projektleitung vorgelegt hat, sind gründlich durchgearbeitet und äußerst überzeugend“, so Tvarnø.

Der 68-jährige Historiker ist unter anderem Vorsitzender der Stiftung A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til almene Formaal, die schon viele Projekte in der Kommune Tondern großzügig gefördert hat. Zudem hat er mehrere wichtige Posten inne, die viele Türen für das Wegner-Museum öffnen können.

 

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