Kunstgeschichte

Meilenstein für das angestrebte Wegner-Museum

Meilenstein für das angestrebte Wegner-Museum

Meilenstein für das angestrebte Wegner-Museum

Tondern/Tønder
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Die zwei Wegner Töchter vor dem Geburtshaus ihres Vaters
Eva (l.) und Marianne Wegner vor dem Geburtshaus ihres Vaters, wo 2014 eine Plakette enthüllt wurde (Archivfoto) Foto: Archiv Elise Rahbek

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Die Töchter des bekannten Möbeldesigners leisten einen wesentlichen Beitrag für die Finanzierung der Betriebsmittel. Sie stellen jährlich ohne Auslaufsdatum 3 Millionen Kronen zur Verfügung. Auf dieser Grundlage beginnt die Suche nach Investitionsmitteln.

108 Jahre nachdem der berühmte Sohn der Stadt Tondern, der Möbeldesigner Hans Jørgensen Wegner, geboren wurde, erreicht der Einsatz für ein neues Wegner-Museum ein wichtiges Etappenziel.

Zu verdanken ist das Wegners beiden Töchtern Eva und Marianne.

„Das ist ein einzigartiger Meilenstein und ganz fantastisch“, sagt die Vorsitzende des Vereins für die Errichtung eines Museums mit Möbelkunst von Hans J. Wegner, Sonja Miltersen.

Jeweils 1,5 Millionen Kronen

Die Wegner-Töchter stellen jährlich jeweils 1,5 Millionen Kronen an Betriebsmitteln zur Verfügung.

„Das ist Gold wert“, sagt Sonja Miltersen, in Gedanken an die 3 Millionen Kronen, die für immer jährlich auf das Konto des neuen Museums eingehen werden.

„Wir freuen uns sehr über die zugesagten Betriebsmittel und das Material, das uns vom Architekturbüro-Wegner zur Verfügung gestellt wird“, berichtet die Vorsitzende von „Foreningen til etableringen af et museum for Hans J. Wegners Møbelkunst“.

Betriebsmittel unter Dach und Fach

Damit seien die auf Jahresbasis erforderlichen Betriebsmittel in Höhe von 11 Millionen Kronen in trockenen Tüchern, so die Vorsitzende. Ein Standbein der Einnahmen bilden die Eintrittspreise. Zudem knüpft der Verein an die Kommune Tondern die Erwartung an einen jährlichen Betriebszuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Kronen.

Das ist ein einzigartiger Meilenstein und ganz fantastisch.

Sonja Miltersen, Vorsitzende

„Ich habe gegenüber dem Finanzausschuss ausgedrückt, dass das aus meiner Sicht ein angemessener Beitrag ist“, meint sie in Gedanken an den Goodwill, die die neue Stätte bringt, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen.

Die Kommune Tondern bringt sich für die Vorarbeit mit 1,5 Millionen Kronen ein. Im Gegenzug wird der Finanzausschuss einmal im Jahr von der Vorsitzenden auf dem Laufenden gehalten.

Noch ist die Zeit nicht reif dafür, dass die Kommunalpolitikerinnen und -politiker zu dem Konzept als solches Stellung beziehen müssen.

Sonja Miltersen freut sich über die großzügige Unterstützung der Wegner-Töchter. (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

Wichtige Ausgangsposition

Es sei von großer Bedeutung, dass die Betriebsmittel nun unter Dach und Fach seien, bevor es daran geht, bei Stiftungen finanzielle Mittel für den Bau zu beantragen. „Das ist mir von Anfang an wichtig gewesen“, sagt die Vorsitzende.

Das Vorhaben wurde im Februar 2020 ins Leben gerufen. Inzwischen sind die Vorbereitungen so weit gediehen, dass die Projektbeschreibung sich in der Endphase befindet. „Es fehlt nur noch die Illustration“, so Sonja Miltersen.

Anne Blond, frühere Leiterin des Kunstmuseums, zieht seit eineinhalb Jahren als Projektleiterin die Fäden.

Projektleiterin Anne Blond (l.) bei der Verleihung des Wegner-Preises 2021. Neben ihr die Laudatorin und Architektin Marie Louise Høstbo. (Archivfoto) Foto: Elise Rahbek

50.000 Gäste werden erwartet

Das neue Museum rechnet mit jährlich 50.000 Gästen.

„Auf nationaler und internationaler Ebene gibt es viele Menschen, die Wegner kennen. Es gibt Potenzial, mehr zu erleben, und wir können die Besucherinnen und Besucher auch auf die anderen Dinge von Wegner, wie die geschenkte Stuhl-Sammlung im Wasserturm und den herrschaftlichen Pferdestall auf Schloss Schackenborg, hinweisen“, so Miltersen.

Das im Juni 2021 im restaurierten Pferdestall in Mögeltondern (Møgeltønder) eröffnete Café, ist in Regie von Marianne Wegner mit Wegner-Interieur eingerichtet worden. 

Das Café im früheren Pferdestall von Schloss Schackenborg ist mit Wegner-Mobiliar ausgestattet. Die Schloss-Stiftung hatte sich für diese Aufgabe mit Marianne Wegner verbündet. (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Platzierungsfrage noch offen

Auf einen Standort für den Neubau hat sich der Verein noch nicht festgelegt. Mehrere Möglichkeiten in Stadtnähe seien potenziell im Spiel. Dabei stehe man im Dialog mit der Kommune, und es gebe auch architektonische Fragen zu klären.

„Es wird ein wesentlicher Millionenbetrag investiert werden“, so die Vorsitzende, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht konkreter werden möchte. Gleiches gilt für den zeitlichen Horizont.

„Wir machen uns jetzt daran, das Terrain bei verschiedenen Stiftungen zu sondieren. Ich denke, dass ich in einem halben Jahr mehr dazu sagen kann“, so Sonja Miltersen. Der Dialog sei schon mit einigen Stiftungen aufgenommen worden.

In Kürze können sich Interessierte in der Osterstraße über das millionenschwere Museums-Projekt informieren. Foto: Monika Thomsen

Derweil nähert sich das kleine Domizil an der Osterstraße 4 der Eröffnung. Der Sitz im Parterre der einen Hälfte des Hauses, wo die Familie ab 1933 wohnte, soll als Schaufenster für das Projekt dienen. 

Dort können sich Interessierte über das Konzept informieren. Drei wöchentliche Öffnungstage sind vorgesehen.

Informationen geplant

Die Museumsgruppe hat auch Informationstreffen für die Bürgerinnen und Bürger auf dem Reißbrett.

Wegner, der in seiner Heimatstadt eine Lehre als Möbeltischler machte, ging als junger Mann nach Kopenhagen. Dort verstarb er im Januar vor 15 Jahren im Alter von 93 Jahren.

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