Restaurierung

Glockenspiel in Warteposition

Glockenspiel in Warteposition

Glockenspiel in Warteposition

Lügumkloster/Løgumkloster
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Das restaurierungsbedürftige Glockenspiel im Morgenlicht Foto: Monika Thomsen

Derzeit befassen sich die Experten mit der Zukunft des 47 Jahre alten Instrumentes in Lügumkloster. Die Suche nach finanzieller Förderung geht im Frühjahr 2021 los.

Das Glockenspiel von Kong Frederik IX. in Lügumkloster ist an seinem Standort in der Grünanlage nicht nur von einer Buchenhecke eingegrenzt, sondern seit Sommer 2019 auch von einem Bauzaun, der den Zutritt zu dem 25 Meter hohen Glockenturm verwehrt.

Die Absperrung erfolgt aus Sicherheitsgründen, da sich bei dem Bauwerk anno 1973 eine Altersschwäche bemerkbar macht. Dies betrifft sowohl die Turmkonstruktion als auch das Glockenwerk.

Kurs auf Millionenvorhaben

Daher hat sich der Vorstand mit dem Vorsitzenden Jens Møller und dem Vizevorsitzenden Carsten Tygesen, Lügumkloster, auf der Suche nach einer Lösung gemacht. Die Kosten für das Gesamtvorhaben werden auf 6.820.000 Kronen veranschlagt.

Elektronisch spielt die Musik

Während die manuelle Bedienung des Instrumentes mit den 49 Glocken auf Eis gelegt ist, spielt es weiterhin elektronisch. Die Bronzeglocken, die alle das Monogramm des ehemaligen Königs Frederik IX. tragen, wurden seinerzeit in den Niederlanden gegossen.

Königin Margrethe II. weihte bei der 800-Jahrfeier der Klosterstadt 1973 das Glockenspiel ein, das nach ihrem 1972 verstorbenen Vater benannt ist.

Vor 47 Jahren hatte das Instrument mit seinen 49 Glocken unter den skandinavischen Kollegen den größten Tonumfang.

Die 49 Bronzeglocken sollen um zwölf weitere ergänzt werden (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

Mit einer Aufstockung um 12 auf 61 Glocken möchte der Vorstand an diesen Status anknüpfen.

Dies war seinerzeit auch die Intention vom damaligen Pastor, Anders Bork Hansen, und dem Komitee, das die Initiative für die Errichtung ergriff.

Der Gauklerpastor
• Anders Bork Hansen wirkte von 1951 bis 1978 als dänischer Gemeindepastor in Lügumkloster.
• Den Namen als Gauklerpastor hat er sich dadurch erworben, dass er 1953 während des Bartholomäusmarkts (Klostermarkt) einen Gottesdienst für Gaukler und das fahrende Volk durchführte.
• Der Gauklergottesdienst jeweils am Donnerstagabend während des Klostermarkts hat bis in die Gegenwart Bestand.
• Bork Hansen war nicht nur für den Bau des Refugiums in Lügumkloster die treibende Kraft, sondern er hatte bei den meisten Wahrzeichen des Ortes wie zum Beispiel dem Glockenspiel von Kong Frederik IX., der Hochschule für Pastoren sowie dem Museum Holmen die Finger maßgeblich mit im Spiel.
• Er verstarb 1993.

 

Die Sondierungen des Vorstands sind von der Finanzspritze in Höhe von 500.000 Kronen angeschoben worden, die die Kommunalratspolitiker 2019 bei ihren Haushaltsberatungen für 2020 bewilligten.

 

Wir warten noch auf die letzten Berechnungen unseres Beraters für die Kosten. Ich erwarte, dass wir im Frühjahr damit loslegen, finanzielle Mittel zu beantragen.

Jens Møller, Vorsitzender

„Wir warten noch auf die letzten Berechnungen unseres Beraters für die Kosten. Ich erwarte, dass wir im Frühjahr damit loslegen, finanzielle Mittel zu beantragen“, sagt der Vorsitzende Jens Møller dem „Nordschleswiger“.

50. Jahrestag als Deadline

„Wir beraten uns auch mit dem Kirchenministerium darüber, bei welchen Stiftungen wir Anträge stellen sollen“, so Møller.

Es ist angestrebt, dass das Glockenspiel künftig als Unterrichtsinstrument in Regie der örtlichen Kirchenmusikschule eine größere Rolle spielen soll.

Als Deadline für die Restaurierung wird das 50-jährige Bestehen des Glockenspiels im August 2023 angepeilt.

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