Auch Gerhard Schröder hat unterschrieben

Was macht die Stadt Schleswig mit Wladimir Putins Signatur im Goldenen Buch?

Was macht die Stadt Schleswig mit Wladimir Putins Signatur im Goldenen Buch?

Was macht Schleswig mit Putins Signatur im Goldenen Buch?

SHZ
Schleswig
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Die Unterschriften von Wladimir Putin (l.) und Gerhard Schröder im Goldenen Buch der Stadt Schleswig. Foto: 90037Stadt Schleswig

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Bislang hat sich im Rathaus und der Politik offenbar noch niemand mit der Frage beschäftigt. Andere Gemeinden in Deutschland sind da schon deutlich weiter.

Man war mächtig stolz in Schleswig am 21. Dezember 2004. Denn seinerzeit besuchten gleich zwei Schwergewichte mit weltpolitischem Rang die Schleistadt: Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein Kumpel, Russlands Präsident Wladimir Putin, gaben sich auf Schloss Gottorf die Ehre. Und natürlich ließ es sich der damalige Bürgermeister Thorsten Dahl nicht nehmen, die beiden um einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Schleswig zu bitten. Mit Erfolg!

Weiterlesen: Putin-Besuch 2004: Als ganz Schleswig im Ausnahmezustand war

2004 war das noch nachzuvollziehen. Heute aber würde man auf die entsprechende Seite in dem Buch, in das sich im Laufe der Jahrzehnte etliche Ehrengäste eingetragen haben, wahrscheinlich gerne verzichten. Denn mit Putins Angriff auf die Ukraine und die von russischen Soldaten in Butscha und anderen Städten verübten Gräueltaten klebt an dem Eintrag, in dem ehrfürchtig von „seiner Exzellenz des Präsidenten der russischen Föderation“ die Rede ist, Blut. Und nicht nur das: Auch auf die Unterschrift Gerhard Schröders, der sich bis heute nicht von Putin losgesagt hat und noch immer im Aufsichtsrat mehrere russischer Staatskonzerne sitzt, muss und kann man schon lange nicht mehr stolz sein.


Was also tun mit dieser Seite im Goldenen Buch? Sie herauszutrennen wäre eine Möglichkeit, die die Stadt in Betracht ziehen muss. Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Oder man macht es, wie die bayrische Gemeinde Aying, in der man sich bereits intensiv mit der Frage beschäftigt hat, wie man dort mit einem Eintrag Putins ins Goldene Buch umgehen soll. Ergebnis: Der Bürgermeister hat die Signatur überdeckt. Nunmehr ist dort ein von ukrainischen Flüchtlingskinder selbst gemaltes Bild zu sehen. Es zeigt eine weiße Taube mit ukrainischer Flagge im Schnabel, die über eine grüne Wiese in Richtung Himmel und Sonne fliegt.


Es wird höchste Zeit, dass man sich auch in Schleswig mit dieser Frage beschäftigt! Auch wenn es nur eine Kleinigkeit sein mag. Symbolischen Wert hat sie allemal.

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